Hier sprechen wir über die Fakten, die zeigen, dass Investitionen in Gold und Silber die einzig verbliebene Möglichkeit für Anleger sind, ihre Vermögenswerte vor dem Wertverfall der Währungen zu schützen. Fabrice Drouin Ristori und Egon von Greyerz.
EvG: 2002 haben wir erkannt, dass sich die Welt in einer schlimmen Lage befindet. Die Regierungen häuften Haushaltsdefizite an, die Banken weiteten das Kreditvolumen enorm aus und wir dachten, dass Vermögensschutz für unsere Investoren absolut höchste Priorität hat. Zu diesem Zeitpunkt kostete Gold 300 $ - das Tief wurde ein paar Jahre zuvor bei 250 $ verzeichnet – aber wir waren der Ansicht, dass Goldinvestitionen der beste Weg sind, die Assets unserer Kunden vor der Zerstörung des Papiergeldes zu schützen, die wir damals kommen sahen. Wir rieten unseren Klienten deswegen, bis zu 50% ihres Vermögens in Gold zu investieren – physisches Gold.
Der Papiermarkt – der Papiergoldmarkt – ist hundert Mal größer als der physische Markt. Die Gesamtzahl an ausstehenden Kontrakten, die auf Gold und Silber basieren, ist enorm. Außerdem halten die Staaten weltweit rund 30.000 Tonnen Gold in ihren Reserven. Die meisten besitzen dieses Gold wahrscheinlich gar nicht – sie haben es an die Bullionbanken verliehen, und deswegen ist es nicht physisch in ihren Tresoren vorhanden. Die Zentralbanken verfügen in Wahrheit nicht über das Gold, das sie in ihren Reserven angeben. Und eines Tages, wenn die Investoren die Lieferung des physischen Edelmetalls für ihr Papiergold verlangen, dann wird es nicht genügend echtes Gold geben. Aus diesem Grund ist es so wichtig, physisches Gold zu besitzen. Das Papiergold wird eines Tages vollkommen wertlos werden und die Banken werden nicht in der Lage sein, ihre Verpflichtungen zu erfüllen.
Die Welt ist, wie gesagt, in einer schlechten Lage. Das war sie schon 2002, aber jetzt hat sie sich noch weiter verschlimmert. Nie zuvor in der Geschichte haben wir eine Situation erlebt, in der praktisch jede einzelne Regierung bankrott ist. Und das gesamte Bankensystem ebenfalls. Das Bankensystem ist nur deswegen noch nicht zusammengebrochen, weil man es den Banken erlaubt, ihre toxischen Schuldtitel zum Fälligkeitswert zu bewerten. Würde man sie entsprechend des Marktwertes bewerten, würde heute keine einzige Bank mehr stehen. Wir haben also eine Situation, in der die Regierungen pleite sind und die Banken potentiell pleite sind, daher sind wir der Überzeugung, dass Gold außerhalb des Bankensystems gelagert werden und sich in Ihrem eigenen Besitz befinden sollte, sodass Sie direkten Zugang zu Ihren physischen Barren haben. Ein weiterer Grund ist, dass sich ein großer Teil des in den Banken gelagerten Goldes gar nicht wirklich dort befindet. Das haben wir mit eigenen Augen gesehen.
Für dieses Problem gibt es keine Lösung. Das Problem ist einfach zu groß. Die Regierungen sind bankrott, die Verschuldung steigt exponentiell an und es gibt keine Möglichkeit, Schulden abzubauen. Eine Regierung, die versucht, echte Sparmaßnahmen umzusetzen, wäre nicht mehr lange im Amt. Und selbst wenn sie es versuchen sollten, ist es mittlerweile ohnehin zu spät. Die nächste Phase, die ich sehe, und die meiner Meinung nach schon bald beginnen wird – möglicherweise Anfang 2013 – ist eine Zunahme des Gelddruckens. Die Haushaltsdefizite werden sich erhöhen und im Zuge dessen wird die Geldneuschöpfung ausgeweitet. Das wird uns auf den Weg in Richtung hyperinflationäre Depression bringen. Es könnte ein paar Jahre dauern, aber es könnte auch schneller gehen als gedacht, da das System so brüchig ist. Das Gelddrucken wird, wie gesagt, die Währungen zerstören. Alle Währungen verlieren an Wert, schon seit hundert Jahren. In den letzten einhundert Jahren haben sie gegenüber Gold 97% bis 99% ihres Wertes eingebüßt. Innerhalb der letzten zwölf Jahre 80%. Bis zu einem Wertverlust von 100% ist es also nicht mehr weit. Dies wird geschehen, da die Geldruckerei den Wert des Papiergeldes zerstört und zu Hyperinflation führen wird.
Gold ist nicht in einer Blase. Das Edelmetall spiegelt lediglich den Niedergang der Papierwährungen wider. Sie müssen die Kurve nur andersherum betrachten: Statt Gold steigen zu sehen, werden Sie den Abwärtstrend der Währungen sehen. Für den Dollar geht es abwärts, für den Euro auch, für das Pfund ebenfalls… Dieser Trend wird sich fortsetzen. Nur ein Prozent aller finanziellen Vermögenswerte weltweit ist heute in Gold investiert. Kaum jemand besitzt Gold. In den letzten zwölf Jahren ist der Goldpreis um das Fünf- bis Sechsfache gestiegen, je nach Währung, aber nur ein Prozent aller Investoren besitzt überhaupt Gold. Das wird sich in den kommenden Jahren ändern. Die Nachfrage wird steigen, doch das Angebot ist nicht ausreichend und neue Angebotsquellen können nur bei höheren Preisen erschlossen werden. Genau das wird geschehen.