Reinheit

Eine der wichtigsten Erwägungen beim Kauf von Edelmetallen ist die Reinheit der Barren oder Münzen. Es mag haarspalterisch scheinen, aber schon ein geringer Unterschied im Feingehalt kann große Auswirkungen auf den Wert haben.

Der Feingehalt von Gold

In der Edelmetallindustrie wird Reinheit anders definiert als in der Schmuckindustrie. Wenn Sie einen Goldbarren oder eine Anlagemünze kaufen, wird man Ihnen im Normalfall den „Feingehalt“ bzw. die „Feinheit“ nennen, statt des Goldgehalts in Karat. 24 Karat werden als „reines Gold“ bezeichnet, aber es ist nur ein Feingehalt von 990 Tausendstel nötig, um diese Klassifizierung zu erreichen. Der Goldgehalt von Anlagemünzen und -barren ist dagegen oft deutlich höher.

Alle der folgenden Angaben zum Feingehalt gelten als „24-karätiges Gold“:

  • 995: Diese Feinheit wird gelegentlich für große Barren verwendet und ist das Minimum, das die LBMA für ihre Good-Delivery-Barren fordert.
  • 999: Die beliebte chinesische Panda-Goldmünze wird mit diesem Feingehalt produziert.
  • 999,9: Die vielleicht am weitesten verbreitete Feinheit bei Anlageprodukten. Die Maple-Leaf-Münzen der Royal Canadian Mint weisen diesen Feingehalt auf.
  • 999,99: Das reinste Gold, das derzeit produziert wird. Es wird von der Royal Canadian Mint für Gedenkmünzen verwendet.
  • 999,999: Obwohl aktuell keine Produkte in dieser Qualität hergestellt werden, wurde dieser Feingehalt von der Perth Mint bereits erreicht.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Abstufungen sind gering, ebenso wie der Unterschied zwischen 995er und 999.999er Gold. Für den durchschnittlichen Investor mögen diese Unterschiede wenig Bedeutung haben, aber wenn Sie große Mengen erwerben oder darauf bestehen, nur allerbeste Qualität zu kaufen, lohnt es sich, auf die genaue Feinheit zu achten.

Der Feingehalt wird teilweise auch als prozentualer Anteil angegeben, wobei das vor allem auf Goldprodukte mit geringer Reinheit zutrifft. In diesem Fall hilft es, sich daran zu erinnern, dass 0% 0 Karat entsprechen und 100% 24 Karat. Gold, welches als „50% reines Gold“ bezeichnet wird, entspricht also nur 12 Karat.

Goldlegierungen

Es gibt verschiedene Metalle, die dem Gold zugesetzt werden, um ihm eine andere Farbe zu geben oder es widerstandsfähiger zu machen. Im Bereich der Edelmetallanlagen ist dies nicht so verbreitet wie in der Schmuckindustrie, kann aber auch vorkommen. Beliebte Goldmünzen wie der Krügerrand oder der Sovereign sind jeweils mit weiteren Metallen versetzt.

  • Nickel/Zink: Zusammen mit Zinn, Mangan und anderen Metallen werden diese Elemente mit Gold legiert, um ihm eine weiße Farbe zu geben. Daher kommt die Bezeichnung „Weißgold“.
  • Kupfer: Dieses Metall wird Gold zugesetzt, um dem gelben Metall einen rötlichen Ton zu verleihen. Die Legierung wird als „Rotgold“ bezeichnet.
  • Palladium: Wird Gold mit Palladium legiert, entsteht sogenanntes „Graugold“.
  • Cadmium: Dieses Metall kann Gold zusammen mit Silber in kleinen Mengen zugesetzt werden, um ein gelbes Gold mit leichtem Grünstich zu erzeugen, das noch immer relativ rein ist.

Reinheit von Silber

Im Silberinvestmentsektor ist der Reinheitsgrad „Feinsilber“ am weitesten verbreitet, aber vor allem unter Anlegern, die neu am Edelmetallmarkt sind, herrscht nach wie vor die Fehlvorstellung, dass Sterling-Silber ebenso rein sei. In Wahrheit gibt es einen Feingehalt, der reiner als diese beiden Kategorien ist. Wie beim Gold ist der Unterschied zwischen Feinsilber und dem nächsthöheren Reinheitsgrad winzig und für den durchschnittlichen Investor ohne Bedeutung. Der Unterschied zwischen diesem Silber und Sterling-Silber ist aber durchaus bemerkenswert.

  • 925: Dieser Feingehalt ist als Sterling-Silber bekannt, doch wenn er für Anlageprodukte verwendet wird, wird er oft als „925 Silber“ angegeben.
  • 999: Dabei handelt es sich um die wohl typischste Feinheit und das Silber wird als „Feinsilber“ bezeichnet. Die meisten Barren und eine Reihe beliebter Münzen weisen diesen Reinheitsgrad auf.
  • 999,9: Diese Feinheit ist auch als ultrafeines Silber bekannt und wird für einige beliebte Anlagemünzen verwendet, einschließlich des Silver Maple Leafs, welches damit zu den reinsten Silberanlagemünzen zählt, die am Markt erhältlich sind.

Münzgeld wurde in der Vergangenheit oft mit einer Reinheit von 50% Silber (z. B. zahlreiche britische Münzen zwischen 1920 und 1947) bis 90% Silber (kanadische und US-amerikanische Münzen vor 1960) hergestellt. Heute wird jedoch eine günstigere Kupfer-Nickel-Legierung verwendet.

Was ist Sterling-Silber?

Silber wird nicht so oft mit anderen Metallen versetzt wie Gold. Sterling-Silber ist jedoch sehr häufig und enthält nur 92,5% Silber. Die übrigen 7,5% sind üblicherweise Kupfer, aber es können auch andere Metalle zum Einsatz kommen.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung besteht der Zweck von Sterling-Silber nicht darin, die Qualität des Metalls im Namen des Profits zu schmälern, sondern darin, es widerstandsfähiger zu machen, um daraus Gebrauchsgegenstände herzustellen. Sterling-Silber wird für alles vom Besteck bis hin zum Zigarettenhalter verwendet. Verständlicherweise ist Sterling-Silber in Anlagemünzen oder -barren nicht häufig anzutreffen, da Investoren das reinere „Feinsilber“ bevorzugen.

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