Viele Experten werden Ihnen erklären, dass Bullionbarren die geringsten Preisaufschläge haben und daher die beste Art der Edelmetallinvestition sind. Wir selbst haben die gleiche Meinung vertreten und sind der festen Überzeugung, dass Barren der richtige Weg sind, wenn Sie nur am Edelmetall selbst interessiert sind, d. h. wenn Sie nur mit Gold oder Silber einen Gewinn erzielen wollen und kein Interesse an sammelbaren Münzen der detaillierten Designs haben.
Doch warum ist das so, was unterscheidet die Barren von den Münzen und wovon hängt ab, wie hoch das Aufgeld jeweils ist?
Gold- und Silbermünzen, ganz gleich ob es sich um einfache Anlagemünzen oder um Gedenkmünzen mit kompliziertem Design handelt, erfordern deutlich mehr Arbeit und Sorgfalt als Edelmetallbarren. Der Herstellungsprozess vieler Bullionbarren ist simpel: Das Metall wird geschmolzen, in eine Form gegossen, aus dieser herausgelöst, sobald es abgekühlt ist, und dann verkauft. Münzen müssen jedoch einzeln geprägt werden. Anschließend werden sie gereinigt und poliert, erhalten mehrere Oberflächenbehandlungen und werden oft auch einzeln in Schutzkapseln verpackt. Dieser Prozess nimmt mehr Zeit in Anspruch und ist kostenintensiver – selbst ohne einzukalkulieren, dass der Entwurf der Motive ebenfalls eine gewisse Zeit dauert, und dass die Designer bezahlt werden müssen.
Der höhere Aufschlag, den Sie für Münzen zahlen, fließt also in die Gehälter derer, die die Münzen entwerfen und herstellen, sowie in den insgesamt zeit- und kostenaufwendigeren Herstellungsprozess.
Wenn Sie in Anlage- oder Gedenkmünzen investieren, investieren Sie nicht nur in eine bestimmte Menge Gold, Silber oder Platin. Sie investieren in ein Produkt, welches vom ersten bis zum letzten Schritt mit größter Sorgfalt kreiert wurde. Wenn Sie dagegen in einen Barren investieren, steht der reine Metallgehalt im Vordergrund. Das Produkt selbst ist so gedacht, dass die Herstellung möglichst schnell und unkompliziert ist, und es leitet seinen Wert nicht vom Fertigungsprozess, sondern allein vom Metall ab.
Die Gold- oder Silbermenge, die Sie kaufen, trägt ebenfalls wesentlich zur Höhe des Preisaufschlags bei, den Sie zahlen müssen. Bei Münzen gibt es eine Obergrenze bezüglich der Größe. 1-Kilo-Münzen existieren zwar, doch ihr aufwendiger Herstellungsprozess hat zur Folge, dass die Prägestätten sie nicht stark rabattiert anbieten können.
Für Edelmetallbarren gilt das nicht. Tatsächlich ist es oft komplizierter und zeitaufwendiger, kleinere Barren zu kreieren als größere. Kleinere Barren verursachen mehr Aufwand in der Produktion und bei der Verpackung. In Bezug auf den Herstellungsprozess besteht der einzige Unterschied zwischen einem 1-Unzen-Barren und einem 100-Unzen-Barren – zumindest aus Sicht der Scheideanstalt – jedoch in der Größe der Form, in die das geschmolzene Metall gegossen wird.
Wenn Sie also das Aufgeld für Gold- oder Silberbarren noch weiter reduzieren wollen, kaufen Sie größere Stückelungen. Sie können auch Geld sparen, indem Sie viele kleinere Barren kaufen, aber dieser Rabatt ist nicht so hoch wie der, den Sie auf einen großen Barren bekommen können. Für den Hersteller ist es immerhin deutlich einfacher, einen 100-Unzen-Barren zu produzieren, als 100 Barren zu 1 Unze.
Natürlich haben nicht alle Barren niedrige Aufgelder. Prägebarren werden oft in einem ähnlichen Prozess hergestellt wie Münzen. Die Designer entwickeln ein Layout und ein Muster für den Barren, welches anschließend auf Prägestempel übertragen wird. Die Prägung wird mit äußerster Sorgfalt vorgenommen und die fertigen Barren werden sehr vorsichtig behandelt und verpackt. Die Herstellung der Rohlinge, d. h. das Gießen, Formen und Schneiden der Metallplatten, sodass das daraus Barren mit einer bestimmten Länge, Breite und Höhe werden können, wurde dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Die Preisaufschläge für Prägebarren hängen zudem von der Scheideanstalt ab, die sie herstellt. In manchen Fällen müssen Sie nur ein geringes Aufgeld zahlen und erhalten Feingold und Feinsilber zu wenig mehr als dem Spotpreis. Dies trifft vor allem auf Hersteller zu, die Barren mit simplen Designs produzieren. Es gibt jedoch auch Scheideanstalten wie PAMP, die äußert hochwertige Goldbarren mit detailliertem Design, individuellen Prüfzertifikaten und Schutzhüllen herstellen. Zudem haben Sie die Garantie, dass Ihr Barren von einem der renommiertesten Unternehmen der Branche produziert wurde.