Eine von der Universität Bristol durchgeführte Studie bestätigt, dass ein regelrechtes Bombardement von Meteoriten vor rund 4 Milliarden Jahren große Mengen an Gold auf die Erde gebracht hat. Das Edelmetall sei demnach in zwei durch häufige Meteoritenschauer gekennzeichneten Epochen auf die Erde gelangt, als diese sich noch im Prozess der Entstehung befand.
In dieser Frühphase unseres Sonnensystems hat der Zusammenprall der Erde mit großen Himmelskörpern – insbesondere der Aufprall, aus dem einer gängigen Theorie zufolge der Mond hervorgegangen ist – extreme Temperaturen ausgelöst, bei denen die chemischen Elemente schmolzen.
Das schwere, flüssige Eisen sank anschließend Richtung Erdkern und nahm die siderophilen Edelmetalle mit, da diese leicht chemische Verbindungen mit Eisen eingehen. Auf diese Weise verließ das Gold die Erdkruste. Das bedeutet, dass heute wohl ein unglaublicher Schatz 3.000 Kilometer unter unseren Füßen schlummert: Nach Schätzung der Wissenschaftler enthält der Erdkern genügend Gold, um die gesamte Erdoberfläche mit einer vier Meter dicken Schicht zu überziehen.
Doch wie ist zu erklären, dass eine gewisse Menge an Edelmetallen dennoch in der Erdkruste verblieben ist?
Der Studie zufolge hat sich die Zusammensetzung des Erdmantels während des Großen Bombardements vor etwa 4,1 bis 3,9 Milliarden Jahren verändert, einer Phase in der Geschichte des Sonnensystems, in der die Zahl der Einschläge von Meteoriten und Asteroiden auf den Gesteinsplaneten insgesamt stark zunahm. Diese auf die Erde fallenden Himmelskörper könnten demnach 0,5% bis 1% an zusätzlichem Material in das Gestein eingetragen haben, welches damals den Erdmantel bildete.
Unter diesen Elementen waren auch Gold, Platin, Iridium und andere Edelmetalle. Obwohl die neu angekommenen Edelmetalle ebenfalls siderophil waren, konnten sie dem flüssigen Eisen, welches sich bereits im Erdkern befand, nicht nachfolgen. Alle Materialien, die von diesem Zeitpunkt an auf der Erde landeten, blieben daher an ihrer Oberfläche.