Aus charttechnischer Sicht ist die Baisse der letzten Woche leicht erklärt.

Seit Frühjahr 2022 hat der Silberkurs eine als „Tasse mit Henkel“ bezeichnete Chartfigur gezeichnet, d. h. es gab eine lange Baisse-Phase unterhalb des Kursniveaus von 24 $.

Die Unterstützungslinie bei 18 $ wurde mehrere Monate lang getestet und blieb stabil. Die Kauforders waren bei diesem Kursniveau sehr zahlreich, was den Preis wieder bis zum Widerstand bei 24 $ steigen ließ. Diese Marke wurde von den Banken durch Silberverkäufe verteidigt. Anfang 2023 sank der Kurs folglich, aber die Käufer platzierten ihre Kauforders nun oberhalb von 20 $. Es ist den Banken nicht gelungen, den Preis unter diese Marke zu drücken.

Der Kaufdruck war so stark, dass der alte Widerstand bei 24 $ im Rahmen einer Rally durchbrochen wurde und der Preis anschließend für mehrere Wochen bis auf 26 $ kletterte.

 

 

Im Wochenchart ist die Figur „Tasse mit Henkel“ nicht zu übersehen. Damit der Silberkurs höher steigen kann, muss sich UNBEDINGT bestätigen, dass der alte Widerstand bei 24 $ zur Unterstützung geworden ist, d. h., dass die Käufer ihre Kauforders nun bei diesem Niveau platzieren.

Letzte Woche hat der Silberkurs einen Rücksetzer zu dieser Unterstützungslinie gemacht. Sie wird möglicherweise an mehreren Tagen erneut getestet, bevor der Kurs seine Hausse fortsetzt.

In der Chartanalyse folgt auf die „Tasse mit Henkel“ der „Löffel“. Die kommende Hausse sollte in ihrem Umfang der Höhe der Tasse entsprechen, d. h. 6 $. Anders gesagt könnte der Kurs auf 24 $ + 6 $ = 30 $ klettern.

Eine Silberrally getragen von einer Finanzkrise

Die Anhebung der Zinssätze durch die US-Notenbank Fed hatte logischerweise den symmetrischen Wertrückgang der US-Staatsanleihen zur Folge. Banken, die ihr Kapital in Treasuries angelegt hatten, die den Ruf haben, der international solideste Vermögenswert zu sein, haben eine Entwertung dieses Versprechens erlebt und ihre Bilanzen sind aus dem Gleichgewicht geraten. Infolgedessen haben Investmentfonds ihre Gelder aus den fragilen Banken abgezogen und deren finanzielle Situation dadurch erheblich verschlechtert. Wir beobachten folglich eine Reihe von Bankenpleiten in den USA.

Das beste Mittel, um sich gegen solche Pleiten abzusichern, ist eine Investition in Edelmetalle.

 

 

Gleichzeitig erleben wir auch eine politische Krise: Der Kongress, der Senat und das Weiße Haus können sich nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Im US-Finanzministerium könnten die finanziellen Mittel daher in zwei bis drei Wochen knapp werden. Die Finanzministerin Janet Yellen erklärte soeben, dass sie die Schulden nach ihrer Priorität gewichten muss und einen Teil der Staatsschulden womöglich nicht zurückzahlen wird. Dies führt zu einer extrem angespannten Atmosphäre an den Geld- und Finanzmärkten. Der Preis für CDS (Kreditausfall-Swaps), mit denen man sich vor einem Ausfall der US-Schulden schützen kann, ist innerhalb der letzten vier Monate von 13 auf 150 gestiegen.

Parallel dazu forcieren die BRICS+-Staaten die Entdollarisierung des globalen Handels. 19 Staaten warten bereits darauf, in die Organisation aufgenommen zu werden, einschließlich der wichtigsten Ölförderländer. Letztere bilden seit 50 Jahren den Grundpfeiler der internationalen Nachfrage nach dem Dollar, der Standardwährung für den Kauf von Energierohstoffen, die für alle Volkswirtschaften unverzichtbar sind. Die Ölförderländer haben das auf dem Dollar basierende Finanzsystem bislang gestützt, doch damit is es nun vorbei. Sie arbeiten jetzt dagegen.

Zur selben Zeit findet an den Immobilienmärkten ein Crash statt. Der amerikanische Immobiliengigant BlackStone mit einem Jahresumsatz von 8,5 Billionen $ hat im März eine Forderung von 531 Millionen € nicht beglichen und durch einen juristischen Trick verhindert, dass Investoren ihre Gelder aus seinen Investmentfonds abziehen konnten. Nichtsdestotrotz konstatieren die professionellen Akteure in den USA einen realen Rückgang der Transaktionen und der Preise. In Europa ist eine solche juristische Schutzmaßnahme nicht möglich und die Immobilienpreise sind im Tiefflug. Der Index STOXX Europe 600 Real Estate Price ist seit seinem Hoch im August 2021 um 45 % zurückgegangen, in erster Linie aufgrund des Einfrierens von Bankkrediten. Dieser Trend sollte sich weiter verstärken und den Wert der Immobilienfonds noch tiefer fallen lassen.

Wenn es im Bankensystem zu zahlreichen Pleiten kommt, sich das US-Finanzministerium darauf vorbereitet, seine Schulden nicht mehr zu zahlen, die Immobilienpreise abstürzen und die Schwellenländer dem Dollar den Rücken kehren, bleiben nur noch die Edelmetalle, um die eigenen Ersparnisse zu schützen. Gold und Silber stehen am Beginn eines historischen Aufwärtstrends.

Die erste Rally der kommenden Hausse wird die Hedgefonds auf dem falschen Fuß erwischen, die schon seit 50 Jahren mit ihren Komplizen, den Bullionbanken, ein abgekartetes, falsches Pokerspiel spielen. Wenn der Widerstand bei 30 $ durchbrochen wird, werden wir einen denkwürdigen Short-Squeeze erleben, der den Silberkurs rasant in Richtung des Allzeithochs von 50 $ katapultieren wird. Doch dort wird nicht das Ende sein.

Es ist an Ihnen, Ihr Vermögen und Ihre Ersparnisse vor dem kommenden Sturm zu schützen, so gut Sie können.

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