Eine Sache treibt die Welt und besonders die Anlagemärkte um: Der Wunsch nach sofortiger Befriedigung.
Ich höre oft Beschwerden, dass Gold ein nutzloses Investment sei, weil es nicht schnell genug steigt.
Seit 2002, damals lag der Preis bei 300 $, habe ich im großen Umfang in Gold investiert – für uns und für unsere Investoren. Seither ist Gold um knapp das 6-fache gestiegen.
Natürlich ging es nicht kerzengerade nach oben; auf dem Weg dahin gab es schwere Korrekturen.
AKTIEN SIND HEUTE EIN GIGANTISCHES RISIKO
Bitcoin und Tesla sind da viel aufregender. Warum nur sollte ein Anleger Gold halten – ein Investment, das die Mehrheit unglaublich ödes findet?
Wenn ich mich vor Investoren stelle und ihnen erzähle, dass Goldeigentum aus Vermögensschutzgründen absolut essentiell sei, weil das Finanzsystem die größte Blase der Geschichte ist, dann würden die meisten mich ignorieren oder verhöhnen.
Wenn ich ihnen sage, dass der Dollar und die meisten Währungen seit 1971 um 97-99 % gegenüber Gold gefallen sind und seit 2000 um 85 %, dann würden sie gähnen. Sie sind allein interessiert an ihren nominalen Aktienmarktgewinnen und verstehen nicht, dass sie effektiv betrachtet gar nichts gewonnen haben.
Doch wenn ich mich hinstelle und verkünde, Gold werden 2021 auf 3.000 $ steigen, dann werden einige hellhörig (mehr zu diesem Goldziel und anderen, höheren Goldzielen an späterer Stelle in diesem Artikel).
Trotzdem bleiben die meisten lieber im Aktienmarkt, ohne die geringste Ahnung davon zu haben, dass der Großteil der Aktieninvestoren den Aktienmarkt auf seiner Talfahrt bis ganz nach unten begleiten wird.
Und dieses Mal wird es sich nicht um ein V-förmiges Tief handeln, wie am 23. März 2020, sondern um ein L-förmiges Tief, das mindestens eine Dekade oder länger andauern wird.
Aus fundamentaler wie technischer Sicht ist ein Aktienmarktcrash von enormen Ausmaßen garantiert. Ob dieser morgen beginnt oder erst nach einem finalen „Meltup“ an den Märkten ist unwichtig. Das RISIKO IST, dessen ungeachtet, GIGANTISCH!
KASSANDRA HATTE IMMER RECHT, DOCH…
Ich kann die Stimmen hören, die mich als Kassandra bezeichnen oder als Schwarzseher. Wer sich nicht mehr an die griechische Mythologie erinnern kann: Kassandra war die Tochter des Königs Priamos, die von Apollo aufgrund ihrer Schönheit die Gabe der Weissagung verliehen bekam. Doch als sie Apollos Avancen nicht erwiderte, verfluchte er sie wieder. Obgleich all ihren „düsteren“ Weissagungen korrekt waren, schenkte niemand ihr jemals Glauben.
Ich bin keine Kassandra, die schwarzsieht und das Ende prophezeit, sondern jemand, der sein Leben damit verbracht hat, Risiken zu analysieren und zu verstehen.
Deswegen sagte ich beispielsweise 1999 meinen Partnern im E-Commerce-Geschäft, dass wir das Unternehmen verkaufen müssten – zu einer damals irrwitzig hoch erscheinenden Bewertung, dem 10-fachen der Umsätze, ohne Gewinn. Der Käufer war ein Nasdaq-Unternehmen, das weniger Jahre später, nach einer wahrhaftigen Übernahmeorgie zu überhöhten Preisen, bankrott ging.
WARUM GOLD KAUFEN, WENN BITCOIN UND TESLA IM ANGEBOT SIND
Die meisten sachkundigen Technologiewertinvestoren der späten 1990er Jahre folgten dem Markt 80 % in die Tiefe, wobei viele Unternehmen bankrott gingen.
Risikoanalyse ist der Grund, warum ich auch keine Bitcoin kaufen würde. Ja, ich weiß, dass eine spekulative Manie BTC auf 1 Million $ treiben könnte. Ich bin mir aber auch bewusst, dass Regierungen Bitcoin verbieten und somit wertlos machen könnten.
Also keine gute Risikolage, für mein Dafürhalten.
Ein ganz ähnlich furchtbares Risiko stellt Tesla dar.
Der Kauf der Tesla-Aktie ist – bei einem KGV von mehr als 1.000 und einer absolut realitätsfernen Marktkapitalisierung von 650 Mrd. $ – so riskant wie ein Sprung aus dem Empire State Building.
Sollte Tesla in den nächsten Jahren effektiv nicht um mindestens 80 % fallen, dann fresse ich meinen Hut. Ohne davon auszugehen, dass ich diese Wette verlieren werde, so möchte ich mir die winzige Chance, dass ich sie verlieren werde, damit versüßen, dass der Hut natürlich aus feinster Schweizer Schokolade gemacht sein würde!
Natürlich kann ein Investment wirklich unvorstellbar überkaufte Zustände erreichen, man denke nur an den Nasdaq 1999-2000. Doch auch der anschließende Fall ist unvermeidlich!
REALE AKTIENMARKTGEWINNE 85 % NIEDRIGER
Die meisten Menschen messen ihre Vermögensanlagen in Währungen wie Dollar, Pfund, Euro – Währungen, die schneller sinken als die Niagara-Fälle.
Wer seine tatsächlichen Aktienmarktgewinne seit 2000 erfahren möchte, sollte diese um 85 % vermindern, denn das ist der effektive Kaufkraftverlust des US-Dollar seit 2000.
Auf dieser Grundlage werden mehr als 99 % der Investoren Geld verloren haben. Vielleicht sind sie am Ende ja gar nicht so clever.
Oh, wie wunderbar Aktienmarktgewinne sind – solange zumindest, bis man erkennt, dass alles eine Illusion gewesen ist, weil Staaten und Zentralbanken in Wirtschafts- und Währungsfragen komplett versagt haben.
Von meisterhaften Manipulatoren wie Goebbels haben die Regierungen gelernt, dass man das Volk immer und immer wieder zum Narren halten kann. Das liegt aber nur daran, dass Menschen aufgrund von Gier und dem Drang nach unmittelbarer Befriedigung aufhören, nach der Wahrheit zu suchen.
GOLD – DEMNÄCHST 3.000 $
Ich habe in letzter Zeit mehr Emails als gewöhnlich bekommen von Leuten, die vollkommen desillusioniert von Gold waren. Ich muss sofort hinzufügen, dass es sich dabei nicht um unsere Kunden handelte, welche Meister sind in der Kunst der Vermögenssicherung. In der Regel ist das aber ein sehr gutes Zeichen, dass die Wende beim Goldpreis nah ist.
Diese Emails stammen von Investoren, die Gold zur unmittelbaren Befriedigung kaufen. Wer Gold im Jahr 2000 bei 290 $ kaufte, den betrifft es gar nicht. Alle jene, die in der Nähe des 2011er-Tops bei ca. 1.900 $ kauften, haben natürlich recht lange warten müssen.
Und Folgendes sorgt für noch mehr Frustration: Die Aktienmärkte klettern auf irrwitzige Stände und sie nicht mit von der Partie.
ZWEI DUTZEND GRÜNDE, WARUM PHYSISCHES GOLDEIGENTUM ZWINGEND IST
Let me give people who are frustrated with the gold price the reasons why they shouldn’t be:
- Erstens: Physisches Gold wird nicht wegen sofortiger Befriedigung gekauft, sondern als Versicherung und Schutz vor einem kaputten Finanzsystem und unentwegt abwertenden Währungen.
- Wer Gold aus den richtigen Gründen kauft, der kauft Unzen oder Kilos echten Vermögens, das nicht mechanisch in einer Währung gemessen werden sollte, die sich aufgrund unbegrenzter Papiergeldschöpfung täglich entwertet.
- Was die Stützung des Goldwertes angeht, ist ihr Zentralbanker ihr bester Freund. Vergessen Sie nicht: Seit eh und je arbeitet er fleißig daran, die betreffende Währung zu zerstören.
- Aktuell stecken wir inmitten der größten globalen Geldschöpfungsaktion der Geschichte. Gold hat noch nicht begonnen, diese totale Vernichtung des Papiergeldes abzubilden.
- Im Verhältnis zum US-Geldangebot steht Gold heute auf demselben Niveau wie 1970, als Gold 35 $ kostete und wie 2000, als Gold bei 290 $ stand.
- Denken Sie über die Botschaft des Charts unten nach. Bereinigt ist Gold heute so billig wie 1970 – und anschließend begann es klettern, um sich zu vervierundzwanzigfachen (24 x), von 35 $ auf 850 $!!!
- Es ist auch so billig wie im Jahr 2000, woraufhin es sich versiebenfachte (7x) und von 290 $ auf 1.920 $ stieg.
- Wie die meisten Rohstoffe steigt Gold in Wellen oder Zyklen. Es macht aber auch keinen Sinn, sich den Kopf zu zerbrechen, wenn Gold zu bestimmten Zeiten durch die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), Zentralbanken und Bullionbanken manipuliert wird.
- Ja, natürlich gibt es diese Interventionen; diese Banken geben es ja selbst zu. Sogar Alan Greenspan, damaliger Vorstand der Federal Reserve, hatte es, 1998 bei einer Befragung vor dem US-Kongress, zugegeben – „Zentralbanken stehen bereit, um Gold in zunehmenden Mengen zu verleihen, sollte der Kurs steigen.“”
- Es lassen sich regelmäßig Flash-Crashs beim Gold beobachten, die nachts passieren, wenn der Markt leer ist; dann fallen die Preise innerhalb weniger Sekunden um 30 – 50 $. Das ist unverhohlen Manipulation, da niemand große Mengen Gold am Markt verkaufen würden, wenn die Käufer noch schlafen.
- Wie viele Marktbobachter, so auch Alasdair Macleod, immer wieder berichten, gibt es am Londoner Markt starke Gold- und Silberknappheiten.
- Um die Situation zu entspannen, legte die BIZ für die Bullionbanken Goldswaps auf, damit sie mit Papiergold die großen physischen Defizite am Londoner Markt wettmachen können. Ich habe regelmäßig über den massiven Papiergold-Umsatz am Londoner Markt berichtet. Das Tageshandelsvolumen der LBMA ist doppelt so hoch wie das des S&P.
- Dieses fieberhafte Jonglieren mit Papiergold, das die BIZ betreibt, ist jedenfalls ein verzweifelter Versuch, die starken Knappheiten am physischen Markt zu verschleiern. Warum sonst sollte das Brutto-Handelsvolumen doppelt so hoch sein wie das des S&P 500, welcher ja ein viel größerer Anlagemarkt ist?
- Wie alle Manipulationen werden auch die Verfälschungen am Papiergoldmarkt letztlich spektakulär scheitern.
- Wie Matt Piepenburg und ich in vielen Artikel berichtet haben, wird die Inflation in den kommenden Jahren wahrscheinlich massiv ansteigen, zusammen mit den Zinssätzen. Doch wie in den 1970ern wird die reale Inflation stärker klettern als die Zinssätze, womit sich negative Realzinsen ergeben – was sehr vorteilhaft für Gold ist. Unter derartigen Umständen war in der Vergangenheit, wie oben erwähnt, schon eine Vervierundzwanzigfachung (24x) des Goldpreises zu beobachten.
- Die Korrektur, die wir gerade beim Gold erlebt haben, ist ein natürlicher Teil zyklischer Bewegungen, die bei allen Rohstoffen auftreten. Ich hatte in den letzten Wochen darauf hingewiesen, dass Gold ein Tief im Bereich von 1.700 $ ausloten wird und womöglich, in einer dabei häufig zu beobachtenden Überreaktion, sogar noch darunter geht. Und genau das passierte auch. Und jetzt ist die Korrektur vorbei. Trotzdem ist es wichtig zu begreifen, dass selbst ein unwahrscheinlicher Kursausschlag Richtung 1.670 $ das sehr bullische Gesamtbild beim Gold nicht verändern würde.
- Die anstehende Aufwärtsbewegung beim Gold wird extrem stark sein und für alle überraschend kommen. Es gibt keinen Grund, warum es vor der 3.000 $-Marke zu einer großen Korrektur kommen sollte.
- Ob Gold auf mein seit langem avisiertes Ziel von 10.000 $ IM HEUTIGEN GELD steigen wird oder Jim Sinclairs Ziel von 50.000 $ erreicht wird, das werden wir in den kommenden 5 Jahren sehen. Ebenfalls wahrscheinlich sind womöglich hyperinflationäre Niveaus von 100 Millionen $ oder 100 Billionen $.
- Die oben genannten Preisstände sind nicht als Prognose zu verstehen und auch nicht als sensationsheischende Hochrechnung. Nein, sie sind die wahrscheinliche Konsequenz aller oben beschriebenen Faktoren.
- Exponentielle Defizite und Schuldenwachstum in Kombination mit galoppierender Geldschöpfung werden in den kommenden Jahren unausweichlich zur Zerstörung der meisten Papierwährungen führen.
- Die starke strukturelle Knappheit an physischem Gold und der Ausfall des Goldpapiermarktes könnten dazu führen, dass physisches Gold zu keinem Preis mehr verfügbar sein wird.
- Was ich über Gold schreibe, wird wohl noch relevanter für Silber sein, das wahrscheinlich 5-mal so schnell steigen wird wie Gold. Man darf aber nicht vergessen: Silber ist nichts für schwache Gemüter, weil es deutlich volatiler ist als Gold.
- Im kommenden Bärenmarkt der Währungen und im Bullenmarkt der Edelmetalle werden Gold und Silber nicht nur ihre Kaufkraft behalten, sondern überdurchschnittlich gut abschneiden und ein absolutes Muss unter den Investments werden.
- Doch mehr als alles andere gilt: Kaufen Sie Gold und Silber nicht zu spekulativen Zwecken. Gold und Silber sind Ihre Versicherung gegen das kommende Ende einer monetären Ära, bei dem alle Währungen und Blasen-Assets implodieren werden.
- Aktuell kann man diese Absicherung mit Gold und Silber noch zu einem irrwitzig niedrigen Preis erwerben. Warten Sie nicht! Bald wird diese Versicherung zu keinem Preis mehr erhältlich sein.
Originalquelle: Goldswitzerland
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