Seit Beginn der Großen Finanzkrise 2006 hat sich die globale Verschuldung von 125 Billionen $ auf 260 Billionen $ verdoppelt. Je mehr Geld gedruckt wurde, desto stärker sanken die Zinssätze. Im Jahr 2006 standen die kurzfristigen US-Zinssätze bei 5 %, zwischen 2008 und 2015 lagen sie bei NULL. Heute haben wir 1,5 %. Gleichzeitig sind globale Schulden im Umfang von fast 13 Billionen $ negativ verzinst.
Also: Seit 2006 hat die Welt 135 Billionen $ Schulden produziert – durch das Drücken einiger Knöpfe und zu NULL Kosten. Das heißt, dass mehr als das Doppelte des globalen BIP ohne Kosten und ohne Dienstleistungs- oder Güterproduktion erschaffen wurde. Stattdessen wurde Falschgeld im Umfang der globalen Produktion von ZWEI JAHREN gedruckt, aber ohne dafür einen Arbeitstag aufgewendet oder auch nur ein einziges Produkt hergestellt zu haben. Dieses Geld wurde also aus dem Nichts geschöpft.
HOKUSPOKUS ERZEUGT 1 BILLION PERSONENTAGE
Die Zahl der weltweit Erwerbstätigen liegt bei geschätzten 3 Milliarden Menschen. Gehen wir nun von der zurückhaltenden Annahme aus, dass eine Person 200 Tage im Jahr arbeitet. Wir kämen also auf 1,2 Billionen Arbeitstage für diese beiden Jahre. Zentralbanken und Staaten können also mit ein wenig Hokuspokus die Arbeit von 1,2 Billionen Personentagen machen. Klar, hier zieht die Arbeit den Kürzeren, zudem harmoniert das Ganze mit der MMT (Modern Monetary Theory), derzufolge sich Länder ihren Wohlstand herbeidrucken können.
Das scheint seit der Gründung der Fed 1913 und vor allen auch seit 1971, als die Schuldenexplosion erst richtig einsetzte, auch gut funktioniert zu haben. Wer es vergessen haben sollte: 1971 war das Jahr, als Nixon das Goldfenster schloss, was wiederum den Zentralbanken die Möglichkeit verschaffte, unbegrenzte Geldmengen und Schulden zu schöpfen.
MIT KI UND MMT BRAUCHT ES KEINE MENSCHEN
Die Welt ist heute in der wunderbaren Lage, mit MMT (oder Modern Money Trickery) Arbeit durch Geldschöpfung zu ersetzen. In den kommenden Jahren könnte all das auf die Spitze getrieben werden, wobei niemand mehr arbeitet oder irgendwas produziert, ausgenommen einige Roboter. Für alle Bedürfnisse der Welt gibt es unbegrenzte Geldschöpfung. Das ist das beste und wahre Paradies. Oder etwa nicht? Denn dann werden die Roboter die Herrschaft übernehmen und sich der Menschheit entledigen, weil diese nur aus überflüssigen Parasiten besteht.
Das könnte also das Endresultat aus KI (Künstlicher Intelligenz), MMT, Dekadenz sowie unverantwortlichem Festhalten an falschen ökonomischen Theorien sein. Doch das wird wohl nicht mehr zu meinen Lebzeiten passieren, zum Glück.
EIN SCHOCK FÜR DIE WELT: DER DRITTE ZUSAMMENBRUCH IN DIESEM JAHRHUNDERT
Wir befinden uns gerade im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts. In den letzten zwanzig Jahren haben wir den Zusammenbruch der Tech-Bubble erlebt und die Implosion von Scheinschulden – auch bekannt als Subprime-Schuldenkollaps. Geschickt aber auch hinterlistig navigierten die Zentralbanken zwischen Skylla und Charybdis (wie in Homers Odyssee) und konnten somit den totalen und finalen Zusammenbruch des Systems abwenden.
Dass ihnen das auch beim dritten Mal glücken wird, bezweifle ich. Dieses Mal wird die unbegrenzte Gratisgeldschöpfung als das wahrgenommen werden, was sie ist – Moderne Geldtrickserei oder Zauberei, von der sich die Welt seit 2000 kein drittes Mal täuschen lassen wird. Und das wird Folgen haben: Aktienkäufe bei Kursrücksetzern werden dieses Mal scheitern, weil die Aktienmärkte in Kürze auf Talfahrt gehen werden, also mit Verlusten von mindestens 75 %, wahrscheinlich aber mehr, womöglich ganze 95 % – effektiv betrachtet. Wenn die Welt jetzt erkennt, dass die letzten 100 Jahre eine Illusion aus Falschgeld, Scheinanlagen und falschen Schulden waren, dann sehen wir dem größten Schock der Weltfinanzgeschichte entgegen.
EIN HALBES JAHRHUNDERT ARBEITSLEBEN
Ich hatte das Glück, dass mein eigenes Arbeitsleben in die zweite Hälfte der bemerkenswertesten Weltwirtschaftsphase seit Gründung der Fed 1913 fiel.
Das Jahr 2019 markiert für mich auch das 50. Jubiläum meines persönlichen Arbeitslebens. Es ist schon ein Phänomen, dass viele der Menschen, die ich in meinem Arbeitsleben treffe, noch gar nicht lebten, als ich zu arbeiten begann. Natürlich kann ich mich überaus glücklich schätzen, noch gesund zu sein und einen funktionierenden Verstand zu haben (auch wenn es da ein paar Zweifler geben könnte, die das in Frage stellen würden)!
Es ist auf jeden Fall unglaublich stimulierend, mit Menschen zu arbeiten, die fast ausnahmslos jünger sind als man selbst. Ich wurde gegen Ende des 2.Weltkriegs geboren und hatte das große Glück, keinen Krieg und noch nicht einmal eine Depression direkt miterlebt zu haben. Die 1950er und 1960er waren Jahrzehnte mit sehr hoher Lebensqualität – moralisch, ethisch wie ökonomisch. In diesen Zeiten wurde Wirtschaftswachstum noch erreicht durch harte Arbeit, hohe moralische Standards und ohne exzessive Schuldenfinanzierung und Geldschöpfung. In Europa herrschten Recht und Ordnung, Kriminalität und Gewalt waren keine großen Probleme.
ALLEIN DIE CHINESEN SAHEN IM JAHR 1971 DEN ANFANG VOM ENDE
Doch der 15. August 1971 sollte alles verändern, obgleich niemand, mit Ausnahme der Chinesen, das damals verstand.
Die Chinesische Volkszeitung schrieb im August 1971:
„Diese unpopulären Maßnahmen zeigen, wie ernst es um die Krise der US-Wirtschaft sowie den Verfall und Niedergang des gesamten kapitalistischen Systems steht.“
Diese Maßnahmen, so heißt es weiter,:
„markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt“. „Auch Nixons neue Wirtschaftspolitik wird es nicht schaffen, die USA aus ihrer finanziellen wie ökonomischen Krise zu holen.“
„Die politischen Maßnahmen zielen darauf ab, die amerikanische Arbeiterschaft zu übervorteilen und die immer schlimmeren Auswirkungen der finanziellen, monetären wie ökonomischen Krise in den USA auf andere Länder zu verlagern.“
Es ist wirklich bemerkenswert, dass die Chinesen schon damals 1971 so weitsichtig waren. Aber die chinesische Weisheit hat sich, ungeachtet ökonomischer wie politischer Umbrüche, bewährt. Was kommen wird, haben sie schon damals gesehen. Die offiziellen Goldbestände Chinas liegen bei knapp unter 2.000 Tonnen. Meinen Quellen zufolge, die eng mit China verbunden sind, entspricht diese Zahl wahrscheinlich nur einem Zehntel der tatsächlichen Goldbestände Chinas. Ein großer Teil des chinesischen Goldes wurde während der 1930er Jahre und während des 2.Weltkriegs von den Japanern gestohlen. Trotzdem blieben noch größere Mengen übrig. Heute ist China der weltgrößte Goldproduzent und zwar mit Abstand. Die Jahresproduktion Chinas liegt bei 450 Tonnen. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Chinas gesamte Produktion jahrzehntelang vom Staat zurückgehalten wurde.
CHINA HAT GESCHÄTZT 20.000 TONNEN UND DIE USA WENIGER ALS DIE HÄLFTE VON 8.000 TONNEN
Es gibt Gerüchte am Markt, China plane die Ankündigung eines goldgedeckten Yuan, der auf Goldbeständen von über 20.000 Tonnen basiert. Sollte das wahr sein, so wäre das extrem förderlich für den Goldpreis und extrem negativ für den US-Dollar. Die USA verfügen angeblich über 8.000 Tonnen Gold. Doch seit den 1950ern, als Eisenhower US-Präsident war, hat es keine physische Bestandsinspektion mehr gegeben.
Viele Marktexperten bezweifeln, dass die USA immer noch 8.000 Tonnen haben. Ein großer Teil davon wurde an Bullionbanken verliehen und befindet sich jetzt in China. Die USA verfügen allein über einen Schuldschein von einer Bullionbank, die das physische Gold aber nie zurückgeben könnte. Ein Teil des US-Goldes wurde zudem heimlich verkauft. Falls China die Einführung eines goldgedeckten Yuan ankündigen sollte, der sich auf 20.000 Tonnen Gold oder mehr stützt, dann werden die USA wohl oder übel den Beweis antreten müssen, dass tatsächlich noch 8.000 Tonnen Gold in den Beständen existieren.
BULLENMARKT IST BALD AM ENDE
Der säkulare Bullenmarkt wurde mithilfe massiver Geldschöpfung sowie finanzieller als auch verbaler Manipulation von Märkten am Leben gehalten. Es ist nicht so leicht, einen säkularen Bullenmarkt abzuwürgen, der hunderte Jahre überlebt hat. Aus fundamentaler wie technischer Sicht befinden wir uns jetzt am Ende dieses unglaublichen Bullenmarkts. Er wird mit einem Knall enden und bis dahin ist es nicht mehr weit. Zwischen der zweiten Dezemberhälfte und der ersten Januarhälfte könnte der Markt jederzeit sein Top erreichen.
Hier geht es nicht allein um ein Top am US-Markt, sondern um alle Aktienmärkte weltweit – selbst der britische Markt, der sich aufgrund Boris Johnsons Wahlsieg kurzfristig euphorisch zeigt. Es gibt eine Reihe von technischen Signalen, lang- wie kurzfristige, die auf ein anstehendes Markttop hindeuten. Es geht hier nicht nur um das Ende eines seit mehreren Jahrzehnten andauernden Bullenmarkts, sondern höchstwahrscheinlich um ein Top für vergangene Jahrhunderte. Die meisten Historiker werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten darüber schreiben.
Der kommende säkulare Bärenmarkt wird so spektakulär wie beängstigend werden. Nur sehr wenige Investoren sind darauf vorbereitet, und wenn alles beginnt, werden die meisten Menschen noch glauben, dass sie durch Zentralbanken und Geldschöpfung gerettet werden. Also werden wir am Aktienmarkt noch viele „Grundfischer“ sehen, die Aktien am Tief mitnehmen wollen; doch diese Tiefen werden noch viele Klafter vom eigentlichen Tief entfernt sein. Aktienkäufe bei Kursrücksetzern werden diesmal ein böses Ende nehmen und die Verluste der Anleger nur weiter verschlimmern.
Die Welt wird bald den Beginn des drastischsten Bärenmarkts der Geschichte erleben. Er könnte langsam beginnen; wahrscheinlicher ist aber, dass er schnell an Fahrt gewinnt und immer tiefere Tiefs auslotet – mit den üblichen Erholungsfinten, die Investoren in den Markt ziehen, bevor die nächste Abwärtsbewegung einsetzt.
GOLD BEREIT FÜR STEILEN ANSTIEG
Wenn es für die Aktien abwärts geht, wird Gold steil steigen. Für 2019 steht Gold schon jetzt mit 15 %-20 % im Plus, abhängig von der Währung. Zudem hat Gold dieses Jahr in den meisten Währungen neue Höchststände markiert, außer in US-Dollar und Schweizer Franken. 2020 wird Gold auch in diesen Währungen neue Höchststände erreichen. Bis Anfang September wertete Gold rapide auf und hat seitdem eine normale Korrektur erlebt. Diese Korrektur wird bald enden, spätestens Anfang Januar. Aus technischer Sicht könnte Gold vor der nächsten Aufwärtsbewegung auch noch 1.425 $ erreichen; das scheint jedoch, wenngleich es möglich ist, wenig wahrscheinlich.
Sobald die Aufwärtsbewegung bei den Metallen einsetzt, wird Silber wie Gold auf Steroiden sein. Das Gold-Silber-Verhältnis wird dann einbrechen – von aktuell 87 auf vorerst 30, wo es 2011 stand. Das bedeutet, dass Silber dreimal so schnell wie Gold steigen wird. Doch denken Sie auch daran, dass Silber extrem volatil ist und brutal korrigiert. Wer also vorhat, Silber zu kaufen, sollte es jetzt machen, solange das Verhältnis Extremstände hat. Ihr Risiko wird natürlich dann erheblich steigen, wenn das Verhältnis z.B. auf 60 oder 50 fällt.
Die Kombination aus starker Nachfrage, sehr beschränktem Angebot, einem Papiermarkt, der zusammenbrechen wird sowie der Möglichkeit, dass China einen goldgedeckten Yuan ankündigt, wird an den Gold- und Silbermärkten für spektakuläre Edelmetallgewinne sorgen.
DEMNÄCHST: DIE SCHLIMMSTE GLOBALE DEPRESSION DER GESCHICHTE
Also: 2020 scheint der ganz frühe Anfang der schlimmsten globalen Depression zu werden, die die Welt je erlebt hat. Sie wird verheerend für jeden. Finanziell können wir uns alle darauf vorbereiten, indem wir etwas physisches Gold und Silber halten – die beste Versicherung, die man gegen alles Kommende kaufen kann.
Aufgrund unbegrenzter Geldschöpfung und Kreditexpansion ohne Geldbeschaffungskosten steht die Welt nun am Ende einer in Verfall geratenen Epoche des Gratisgeldes. Doch nichts davon ist bei den normalen Menschen angekommen, nur bei den Vermögenden. Die normalen Menschen stehen am Ende nur mit enormen Schuldenlasten da – öffentlich wie privat –, die nie zurückgezahlt werden.
DIE WELT WIRD BALD ERFAHREN, DASS DER KAISER KEINE KLEIDER HAT
Nicht nur die Epoche des Gratisgeld ist vorbei, leider wird es auch viele Arbeitslose geben, die vom Staat keine Leistungen, keine Renten und nur wenig Schutz empfangen werden. Bis jetzt konnten Staaten Ärger vermeiden, indem sie falsches und wertloses Geld druckten. Doch der Unterschied diesmal: Ein kleiner Junge wird rufen, dass der Kaiser gar keine Kleider hat, und die Welt wird erkennen, dass die nächste Runde unbegrenzter Geldschöpfung nutzlos sein und NULL Wert haben wird.
Doch auch wenn die Welt jetzt sehr schwierigen Zeiten entgegengeht, so gibt es noch viele andere Dinge gratis als nur Falschgeld – und diese Dinge sind unser bester nicht-finanzieller Schutz vor dem, was kommt.
Ich denke dabei an Dinge, wie Familie, Freunde, Natur, Bücher, Musik. All diese Sachen sind praktisch gratis, und sie bereiten nicht nur enorme Freude, sie sind auch vollkommen essentiell für das Überleben in der nächsten historischen Phase. Die Menschheit hat eine unglaubliche Überlebensfähigkeit, wenn wir kleine Gruppen aus Familie und Freunden bilden, die sich gegenseitig unterstützen.
Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland
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