Neue Woche, neue Rekorde für die US-Aktienmärkte!
Der Nasdaq verzeichnet auf monatlicher Schlussbasis ein Allzeithoch nach dem anderen:
Nach dem Tief von 2020 ergibt sich aus der bullischen ABCD-Erweiterung nun ein Kursziel oberhalb von 20.000 Punkten. Den Baisse-Spekulanten wird es sehr schwerfallen, dieses Niveau zu verteidigen.
Die spektakuläre Hausse der Technologiewerte erzeugt in den USA einen bemerkenswerten Wohlstandseffekt.
Obwohl sich die Kursgewinne hauptsächlich auf einige wenige Aktien beschränken, tragen die Bedeutung passiver Investmentfonds und die Investitionen der privaten Haushalte in breit aufgestellte Aktien-ETFs zur Verbreitung des Wohlstandseffekts bei.
Die Performance wird allein von einer Handvoll Unternehmen getragen, mit NVIDIA an der Spitze der Hausse. Die Zahlen sind beeindruckend.
Seit dem 19. April 2024 hat sich der Wert von NVIDIA um 1,9 Billionen $ erhöht. Die Marktkapitalisierung der Aktie legt seit einem Monat alle 24 Stunden rund 150 Milliarden $ zu!
Wir erleben hier den größten Gamma-Short-Squeeze der Geschichte, der zahlreichen Amerikanern, die mittels ihrer Investitionen in passive Fonds von dieser Hausse profitieren, einen massiven Vermögenszuwachs beschert.
In Europa, wo nur ein geringer Teil der privaten Haushalte in die Aktienmärkte investiert ist, fällt es schwer, dieses Phänomen vollständig nachzuvollziehen.
In den USA profitiert jeder dritte Haushalt von der schwindelerregenden Börsenrally, die von NVIDIA getragen wird!
In Europa gestaltet sich die Lage grundlegend anders. In der Eurozone oder im Vereinigten Königreich ist nur etwa jeder zehnte Haushalt in Aktien investiert:
Vor allem die Deutschen und die Franzosen ziehen es tendenziell vor, ihre Ersparnisse auf Bankkonten zu verwahren, obwohl die Zinserträge dort niedriger sind als die Inflationsrate:
In Deutschland haben die Kontoeinlagen der privaten Haushalte ein Rekordniveau erreicht:
Der Anstieg der Bankeinlagen fällt mit einer neuen Welle schlechter Nachrichten aus der Wirtschaft zusammen.
Die jüngsten Auftragszahlen aus der Industrie bestätigen, dass die Wirtschaftsaktivität in Deutschland weiter rückläufig ist. Im April gingen die Aufträge um 0,2 % zurück, obwohl ein Plus von 0,6 % erwartet wurde. Nachdem bereits im März ein Minus von 0,4% verzeichnet wurde, ist dies eine enttäuschende Entwicklung.
Der wirtschaftliche Abschwung in Deutschland führt dazu, dass die Sparer ihre Barreserven weiter ausbauen.
In den USA sehen wir also einen Run auf die Aktien, in Europa einen Run auf Cash und in China einen Run auf Gold!
Drei Weltregionen, drei unterschiedliche Anlagestrategien…
Wie wir in früheren Beiträgen dargelegt haben, sagt sich China Schritt für Schritt vom Dollar los, indem es Gold in seinen Währungsreserven den Vorrang gibt – eine Strategie, die zunehmend auch von anderen BRICS-Staaten übernommen wird.
Indien hat kürzlich zum ersten Mal seit 1991 die Rückführung eines Teils seiner Goldbestände aus dem Vereinigten Königreich bekanntgegeben.
Die Zentralbank Indiens hat demnach rund 100 Tonnen Gold aus Großbritannien in Tresore im Inland überführt. Diese Verlagerung ist Teil einer breiter angelegten Strategie, in deren Rahmen die indischen Goldreserven teilweise zurückgeführt werden sollen. Für die kommenden Monate ist der Transport weiterer Barren geplant.
Diese Initiative passt zum globalen Kontext, in dem mehrere Länder ihre direkte Kontrolle über ihre Goldreserven ausbauen wollen, und spiegelt angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Unwägbarkeiten eine weltweite Aufwertung physischer Aktiva wider. Die Verlagerung der indischen Goldreserven stellt zudem eine Sicherheitsvorkehrung gegen eventuelle Einschränkungen oder Risiken im Zusammenhang mit der Goldlagerung im Ausland dar. Die Strategie der Rückführung offizieller Reserven zeugt davon, dass Indien seine finanzielle Souveränität stärken und staatliche Assets besser schützen will.
Die BRICS-Staaten geben mittlerweile Gold den Vorrang als Grundpfeiler ihrer Devisenreserven und der Trend zum Abstoßen der Dollarreserven könnte in diesen Ländern an Fahrt aufnehmen.
Die Verkäufe der auf Dollar lautenden Aktiva werden durch immer größere Zukäufe seitens der Bündnispartner Washingtons kompensiert.
Japan hat seine internationalen Reserven im März um 199 Milliarden $ erhöht, während das Vereinigte Königreich 268 Milliarden $ an Aktiva zukaufte. Die Briten halten nunmehr US-Staatsanleihen im Wert von 728,1 Milliarden $, wodurch sie zum drittgrößten staatlichen Inhaber von Treasuries werden – und bald schon zum zweitgrößten, vor China.
Amerikas Verbündete gleichen die Verkäufe Chinas derzeit aus, aber wie lange noch?
Die Neuausrichtung hin zu Gold ist in dieser Grafik, die im exklusiven Marktbericht für die Kunden von GoldBroker.com veröffentlicht wurde, eindeutig zu erkennen:
Der Index DXY, der die Entwicklung des US-Dollars misst, hat soeben eine aufwärts gerichtete Trendlinie nach unten durchbrochen, die sich seit Jahresbeginn herausgebildet hatte:
Die Schwäche der US-Währung stellt in dieser saisonal schwierigen Zeit selbstverständlich eine starke Unterstützung für den Goldpreis dar. Der Juni zählt typischerweise zu den Monaten mit der schlechtesten Performance der Edelmetalle, doch Gold könnte vom schwachen Dollar profitieren und eine größere Korrektur vermeiden, die zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit ist.
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