Der europäische Erzeugerpreisindex ist im Monat März um 36,8% gestiegen und liegt damit deutlich über dem Erzeugerpreisindex in Großbritannien:Der europäische Erzeugerpreisindex ist im Monat März um 36,8% gestiegen und liegt damit deutlich über dem Erzeugerpreisindex in Großbritannien:Der europäische Erzeugerpreisindex ist im Monat März um 36,8% gestiegen und liegt damit deutlich über dem Erzeugerpreisindex in Großbritannien:

 

 

Die überraschende Fortsetzung des steilen Aufwärtstrends dieser Inflationszahlen bereitet uns auf einen explosiven Anstieg der europäischen Verbraucherpreise in den kommenden Wochen vor. Die Versuche zur Preiskontrolle werden zunehmen und mit ihnen das Risiko von Knappheiten. Wird eine Übertragung dieser Preiserhöhungen, die heute von den Erzeugern getragen werden, auf die Verbraucher und das Lohnniveau verhindert, besteht die Gefahr, dass sich das bereits stark angespannte soziale Klima auf dem gesamten europäischen Kontinent weiter verschlechtert.

Die Inflation, die von so vielen Ökonomen als vorübergehend betrachtet wurde, beschleunigt sich. In dieser Woche setzt der Aluminiumpreis zum Höhenflug an:

 

 

Seit Jahresbeginn hat sich Mehl um 36% verteuert, Milch um 35% und Mais um 34%, während der Ölpreis seit fast eineinhalb Monaten bei mehr als $100 liegt.

Der Benzinpreis steigt, doch Diesel bricht an der Tankstelle alle Rekorde:

 

 

Die Unterbrechung der Produktionskette in China ist zusammen mit der Explosion des Dieselpreises eine Bedrohung für den gesamten Straßenverkehr in Europa und in den Vereinigten Staaten.

Auf der anderen Seite hat die Verlagerung der europäischen Nachfrage von russischem Erdgas hin zu amerikanischem Flüssiggas zur Explosion der Erdgaspreise in den USA geführt. Anfang Mai katapultiert ein Anstieg um 8% innerhalb eines einzigen Tages den amerikanischen Gaspreis auf seinen höchsten Stand seit 2008.

In den USA wirkt sich die Inflation bereits deutlich auf das Lohnniveau aus. Die durchschnittlichen Lohnkosten erhöhen sich in diesem Monat überraschend: Der Index für Beschäftigungskosten verzeichnet seinen höchsten Wert seit 1995.

 

 

4,5 Millionen US-Amerikaner haben ihre Arbeit auf der Suche nach einem höheren Gehalt bereits gekündigt. Die Differenz zwischen der Zahl offener Stellen und der Anzahl der Arbeitssuchenden vergrößert sich immer weiter. In den USA gibt es mittlerweile mehr als 5,6 Millionen nicht besetzte Stellen, was den Aufwärtsdruck auf die Löhne weiter verstärkt.

 

 

Diese Spannungen am Arbeitsmarkt erreichen nun auch in Deutschland, wo der Index für den Lohndruck seinen höchsten Stand seit 1992 verzeichnet:

 

 

Diese Ausweitung der Inflation hat die Fed dazu veranlasst, ihren Leitzins um 0,5% anzuheben – trotz des Rezessionsrisikos, das diese radikale Entscheidung birgt.

Die amerikanischen Verbraucher haben diesen Preisschock relativ gut weggesteckt, denn die Kreditbedingungen sind günstig geblieben. Trotz der höheren Preise für Neuwagen bieten die Autohändler beispielsweise weiterhin die Möglichkeit einer 0-%-Finanzierung ohne Eigenkapital, wodurch die Nachfrage gestützt wurde. Die Kreditbedingungen sind eine entscheidende Variable für den Konsum in den Vereinigten Staaten. Einige Beobachter erwarten einen Rückgang der Nachfrage, wenn sich die günstigen Finanzierungsbedingungen ändern. Steigende Preise dämpfen die Nachfrage, aber eine Erhöhung der Zinsen könnte für die amerikanische Nachfrage noch schädlicher sein.

Die Inflation hat bereits zu einem heftigen Einbruch der Kaufkraft in den USA geführt:

 

 

Die Amerikaner kürzen ihre Ausgaben. Der Freizeitsektor ist davon logischerweise zuerst betroffen:

 

 

Die Zinsanhebungen kommen nun also zu einem Zeitpunkt, an dem die Folgen der Inflation beginnen, das Konsumniveau in den USA zu beeinträchtigen. Das Timing der Fed hätte nicht schlechter gewählt sein können. Die Verzögerung, mit der die Zinsschritte beschlossen wurden, wird einen sehr hohen Preis haben.

Die steigenden Zinsen bedrohen mittlerweile auch andere Wirtschaftszweige in den USA, beispielsweise den Wohnimmobiliensektor.

Die 30-jährigen Hypothekenzinsen haben sich bereits explosionsartig erhöht und liegen mit 5,3% so hoch wie schon seit 2010 nicht mehr:

 

 

Der Index, der den Zugang zu Wohneigentum misst, ist innerhalb weniger Wochen eingebrochen und auf seinen niedrigsten Stand seit 2008 gefallen:

 

 

In einem Umfeld, in dem die Refinanzierung von Hypotheken nun unmöglich geworden ist, drohen die neuen Kreditbedingungen, die durch den Kurswechsel der Fed herbeigeführt wurden, die Nachfrage im Immobiliensektor zu zerstören, der der Inflation bislang widerstanden hatte.

Auf der anderen Seite führt der Aufwärtstrend der Zinsen zu einem Wiederanstieg (fast so heftig wie 2020) der europäischen Anleiherenditen auf „Investment Grade“ Bonds, die nun den Höchststand überschreiten, den sie während der Pandemie erreicht hatten.

 

 

Wenn die Zinsen weiter steigen, droht in Europa und in den Vereinigten Staaten eine schwere Rezession.

Der Nachfragerückgang, den eine mögliche Rezession mit sich bringen würde, könnte auch die Rohstoffpreise wieder sinken lassen – vorausgesetzt, dass der Umfang des Angebots mit früheren Phasen wirtschaftlicher Abkühlung vergleichbar bleibt.

Auch die chinesische Nachfrage wird das Angebot beeinflussen, sobald die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben wurden. Die Blockade in China stellt in diesem Sommer ein Risiko für die globale Wirtschaftsaktivitäten dar. Andererseits wird sich die chinesische Nachfrage im Laufe des Sommers mit Sicherheit wieder erholen, wie die neuen Kreditanträge bezeugen, die sich innerhalb der letzten 3 Monate auf über 1 Billion Dollar beliefen – ein historischer Wert. Die chinesischen Konsumenten verhalten sich während der Ausgangssperre genauso wie die Bewohner westlicher Staaten: Sitzend auf ihren Sofas bereiten Sie ihre zukünftigen Käufe vor.

Angesichts der sinkenden Bestände deutet nichts darauf hin, dass die Rohstoffpreise deutlich nachgeben werden. Selbst falls die Nachfrage abnimmt, wird das schwache Angebot die Preise diktieren.

Vor dem Hintergrund der sich tagtäglich ändernden geopolitischen Rahmenbedingungen wird sich das Angebot nicht sobald erhöhen. Der globalisierte Handel weicht nach und nach einem merkantilistischen System, in dem Zollschranken, Embargos und protektionistische Maßnahmen den Handel einschränken. Der Zugang zu Ressourcen wird daher logischerweise immer komplizierter und die Spannungen auf Seiten des Angebots nehmen zu.

In diesem Umfeld findet Gold bei jedem Rücksetzer – so gering diese auch sein mögen -ganz selbstverständlich seine Käufer. Die Investoren, die physisches Gold bei diesem Preisniveau kaufen, schließen eine Versicherung gegen das Risiko eines geldpolitischen Fehlers der Fed ab.

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