In den kommenden Monaten und Jahren werden die Haushalte mit einem massiven Verlust ihrer Kaufkraft konfrontiert werden. Wir sprechen hier von Haushalten in Frankreich, Europa und den Vereinigten Staaten, genauer gesagt von den Haushalten der unteren und mittleren Einkommensklassen, für die die „obligatorischen Ausgaben“ (Wohnkosten, Transport, Lebensmittel, Energie) einen großen Anteil am Budget ausmachen oder dieses fast vollständig aufbrauchen. Diese starke Verschlechterung, die selbstverständlich eine Folge der Inflation ist, wird vor allem in den folgenden Sektoren spürbar werden:
- Energie: Aufgrund des Gelddruckens der Zentralbanken (die Hersteller schützen sich durch Preisanhebungen vor der laxen Geldpolitik), der Energiewende (Windkrafträder und die thermische Sanierung von Gebäuden müssen subventioniert werden), des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen, die die EU zwingen, andere, teurere Lieferanten zu finden (Flüssigerdgas aus den USA und neue, eilig unterschriebene Verträge mit Exporteuren in Afrika und im Nahen Osten) wird Energie immer teurer.
- Lebensmittel: Die Preise steigen im Kielwasser der Agrarrohstoffe und der für die Produktion und den Transport notwendigen Energiekosten.
- Immobilien: Die Hausse der Preise wird seit Beginn der 2000-er Jahre vom Gelddrucken der Zentralbanken angeheizt. Die Mietpreise werden folgen.
- Autos: Die Preise steigen infolge der immer strengeren Umweltnormen und zuletzt auch aufgrund von Lieferproblemen (vor allem bei Halbleitern). Das schlägt sich auch auf die Gebrauchtwagen nieder. Selbst Elektrofahrzeuge können dem Trend aufgrund steigender Rohstoffpreise (Nickel, Lithium, Kobalt, seltene Erden) nicht entgehen.
- Ersparnisse (Sparbücher, Lebensversicherungen) verlieren ihren Wert, da die Inflation deutlich über den Renditen der Staatsanleihen liegt, selbst, falls die Zinssätze ein wenig steigen sollten (dies wäre nicht einmal ansatzweise ausreichend).
Wie können die Regierungen nun reagieren, angesichts der Preiserhöhungen und der Ersparnisse, die dahinschmelzen wie Schnee in der Sonne? Eine Indexierung der Löhne im Gleichschritt mit der Inflation so wie in den 1970-er Jahren erscheint äußerst unwahrscheinlich, denn sie würde die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beschneiden, die sich mit der internationalen Konkurrenz messen müssen. Es ist vielmehr mit einer Verteilung von Schecks und Gutscheinen (Lebensmittel, Energie, Kultur etc.) sowie mit Rabatten (Gebäudesanierung, Kauf von E-Autos etc.) jeglicher Art zu rechnen, was es den Staaten ermöglicht, ihre Günstlingspolitik auszuweiten wie nie zuvor. Eine Senkung der Steuern und Abgaben ist dagegen schlechter messbar und bietet der Regierungspropaganda weniger Aufhänger. Bezahlt wird all das über die öffentlichen Ausgaben, d. h. mit Hilfe von Schulden, was das Gelddrucken und damit die Inflation weiter verstärkt. So finden wir nicht aus diesem Teufelskreis heraus… Doch für die Regierungen besteht das Ziel nur darin, bis zur nächsten Wahl durchzuhalten.
Wie werden die Haushalte reagieren? Die soziale Unzufriedenheit wird explodieren und die Unruhen auslösen, die typischerweise mit einer solchen Situation einhergehen. Das „soziale Modell“ wird in Frage gestellt werden. Der Bruch zwischen den unteren und mittleren sozialen Schichten auf der einen Seite und einer bessergestellten, städtischen Schicht auf der anderen Seite wird sich vertiefen. Der starke Kaufkraftverlust, der durch staatliche Hilfen nur unzureichend kompensiert werden kann, wird uns in eine Rezession führen. Sparer, die ihr Vertrauen in physisches Gold setzen, werden ihre Rücklagen erhalten, müssen sich dabei aber auf Eigeninitiative stützen. Die Staaten, die vom Gelddrucken profitieren, werden sicherlich nicht dafür werben! Wir steuern auf unruhige Zeiten zu.
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