„Außergewöhnliche Irrtümer und die Verrücktheit der Massen“ sind nichts Ungewöhnliches, es gibt sie in regelmäßigen Abständen, und über solche schrieb Charles Mackay in Memoirs of Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds. Wie es scheint, erlebt die Welt mehr Irr- und Wahnsinn als Wahrheit, Vernunft und Verstand.

Die Muster sind immer dieselben. Die Wirtschaft befindet sich nie im Gleichgewicht, sondern bewegt sich in Boom-Bust-Zyklen. Ließe man es zu, dass sich diese Zyklen natürlich entfalten, so würde ein stetiger Rhythmus aus Auf- und Abwärtsbewegungen entstehen – ohne Extremausschläge in gleich welche Richtung.

HAUPTZIEL VON REGIERUNGEN IST WIEDERWAHL DURCH STIMMENKAUF

Allerdings wird der natürliche Verlauf dieser Zyklen durch die menschliche Psyche sowie Machthunger unterminiert. Die meisten Führer, ob nun Könige oder Präsidenten, haben Versagensängste gepaart mit Größenwahn. Sie wissen auch Folgendes: Erreicht die Wirtschaftsaktivität ihren Höhepunkt und gehen die guten Zeiten zu Ende, dann entgehen sie ihrem eigenen Rauswurf am besten dadurch, dass sie für anhaltend gute Zeiten sorgen. Das Hauptziel heutiger Führungen ist Machterhalt durch Wählerstimmenkauf.

Und wie lassen sich Wählerstimmen kaufen, wenn sich die Wirtschaft im Abschwung befindet und die Kassen leer sind? Ganz einfach! Man schöpft einfach Geld aus dem Nichts, wie ich in meinem Artikel von vor einer Woche erkläre. Die alten Römer haben es so gemacht und auch die Franzosen, Briten, Deutschen, Argentinier und auch alle anderen.

NICHT DIE PREISE STEIGEN – DER WERT DES GELDES SINKT

Wenn ein Land Geld druckt, um Wohlstandsphasen zu verlängern, merkt anfänglich niemand den Betrug. Immerhin heißt das Geld nach wie vor Dollar oder Pfund. Allerdings werden die Dinge schrittweise teurer. Steigende Preise werden gerne gemeinhin als Inflation interpretiert. Doch niemand erkennt (oder versteht), dass nicht die Preise steigen, sondern der Wert des Geldes sinkt, da es in immer größeren Mengen, welche jedoch wertlos sind, in Umlauf gebracht wird.

DIE JÜNGSTE PANIK BEGANN IM AUGUST 2019

Im August 2019 trat die aktuelle Krise in ihre akute Phase ein. Zu dieser Zeit wurden Fed und EZB zum ersten Mal von Panik erfasst.

Seither haben sie die Märkte mit Billionen Dollar und Euro geflutet, und trotzdem wollen die Probleme nicht verschwinden. Lässt sich ein Schuldenproblem überhaupt mit noch mehr Schulden lösen? Ich habe die panischen Aussagen der Zentralbanken im August letzten Jahres als absolut entscheidenden Moment wahrgenommen und ihnen so viel Bedeutung zugemessen wie der Schließung des „Goldfensters“ durch Nixon im August 1971. Damals schrieb ich: „Für die Welt ist ein überaus folgenschwerer Moment gekommen, und praktisch niemand kann das sehen.

DAS ENDSPIEL BEGINNT

Die USA und die Welt treten jetzt in die finale Phase des Endes der seit 50 Jahren währenden Zerstörung von Wirtschaft und Finanzsystem ein. Es hat also ein halbes Jahrhundert gebraucht, um zum Endspiel zu gelangen, doch im Kontext der Weltgeschichte ist das nur ein Augenblinzeln.

Die USA führen die Welt jetzt in einen Totalzusammenbruch nicht nur des Finanzsystems, sondern auch des Handels und der sozialen Strukturen. Und noch immer kann es niemand sehen. Die Aktienmärkte stehen fast auf Allzeithochs und in den Ballungsräumen zahlreicher Hauptstädte boomt der Markt für gehobene Wohnimmobilien.

Die USA erfüllen jetzt fast alle Voraussetzungen, die zur Zerstörung eines Imperiums führen: Defizite, Schulden, exzessive Militärausgaben, Währungsentwertung, Zusammenbruch des Handels, eine Seuche, der Zusammenbruch von Recht und Ordnung sowie Ausschreitungen. Um die Liste komplett zu machen, fehlen noch zwei Dinge – nämlich Kriege und Hyperinflation. Leider ist es wahrscheinlich, dass diese Dinge in den kommenden Jahren noch hinzukommen.

1971 markierte den Anfang vom Ende des US-Imperiums

Seit 1971 bricht der Dollar ein, Defizite und Schulden explodieren, zudem brechen die sozialen Strukturen, wie auch Recht und Ordnung, zusammen. Wie bei allen Imperien trugen auch die USA den Keim der eigenen Zerstörung schon in sich.

Und so wurde sie erreicht:

1. Mehr ausgeben als einnehmen und DRUCKEN, DRUCKEN, DRUCKEN

Seit Anfang der 1960er betreiben die USA das mit großem Geschick. Seither ist die US-Bundesverschuldung ausnahmslos jedes Jahr gestiegen. 1971 lag die US-Staatsverschuldung noch bei 400 Mrd. $, heute beträgt sie 26 Billionen $ – das entspricht einer explosiven Verfünfundsechzigfachung (65 x).

Den folgenden Chart hatte ich zum ersten Mal Ende 2017 gezeigt, als Trump zum US-Präsidenten gewählt wurde. Damals prognostizierte ich, dass die US-Staatsverschuldung bis Ende 2021 28 Billionen $ erreichen werde und sich bis 2025 auf 40 Billionen $ verdoppelt. Dieser massive Anstieg der Verschuldung schien damals unvorstellbar und unglaubwürdig. Doch kaum jemand beschäftigt sich mit Geschichte und lernt aus der Vergangenheit.

 

 

Seit 1981 hat sich die US-Staatsverschuldung im Durchschnitt alle 8 Jahre verdoppelt – ohne Ausnahme. Obama verdoppelte die Verschuldung während seiner Amtszeit von 10 auf 20 Billionen $. Folglich befand ich mich mit meiner Annahme, dass sich die US-Verschuldung 8 Jahre später, also 2025, auf 40 Bill. $ verdoppelt haben wird, absolut im Rahmen der historischen Entwicklungen.

Als ich diese Prognose stellte, ging ich davon aus, dass wir Anfang der 2020er einen Zusammenbruch des Finanzsystems erleben würden. Die Geschichte lehrt uns also viel mehr, als jeder Ökonom oder sonstige Prognostiker jemals verstehen wird.

Die US-Verschuldung beläuft sich derzeit auf 26 Bill. $ und wird bis zum Ende des Kalenderjahres höchstwahrscheinlich auf über 28 Bill. $ anwachsen – und auf 40 Bill. $ im Jahr 2025. Auch die Hochrechnungen des Congressional Budget Office und des Committee for a Responsible Federal Budget (unabhängiges, politisches Gremium für Budgetverantwortung) bestätigen, dass diese Verschuldungsniveaus nicht unwahrscheinlich sind.

Sollte es zu einer echten Krise der Wirtschaft und des Finanzsystems kommen, dürften wir es mit viel höheren Zahlen zu tun haben.

2. Mehr importieren als exportieren

Seit 1974 fahren die USA Jahr für Jahr ein Handelsdefizit ein. Wie man im Diagramm unten sehen kann, wächst das Defizit exponentiell an. In diesem Jahrhundert lagen die Defizite zwischen 20 und 65 Milliarden $ monatlich, aktuell beläuft es sich auf 50 Mrd. $.

 

 

Ein halbes Jahrhundert lang mehr zu importieren als zu exportieren, ist aber nur möglich mit Hilfe der Druckerpresse sowie konstanter Kreditexpansion.

3. Die Währung wertlos machen

Aus historischer Sicht hat noch keine Fiat-Währung überlebt. Es gab Phasen, in denen verschiedene Währungen durch Gold oder Silber gedeckt waren. Das hindert Staaten daran, Geld auszugeben, das sie nicht haben. Und genau in diesem Dilemma steckte auch Nixon. Nach vielen Jahren kostspieliger Kriegsführung in Vietnam erkannte Präsident de Gaulle, auf welchem Weg die USA sich befanden. Er forderte die Rückzahlung ausstehender US-Schulden gegenüber Frankreich in Gold.

Die Golddeckung einer Landeswährung hindert das betreffende Land daran, Geld auszugeben, das es nicht hat. Wann immer ein Land die Gold- oder Silberdeckung aussetzte, folgte die Zerstörung der Währung.

Angesichts rasant steigender Defizite und Schulden wäre den Vereinigten Staaten das Gold ausgegangen, und Nixon hatte nicht die Absicht, den Staatshaushalt durch Ausgabenkürzung auszugleichen. Viel leichter war es hingegen, das Goldfenster (die Dollar-Konvertierbarkeit in Gold) zu schließen und die Druckerpressen anzufahren, was dann am 15. August 1971 auch geschah. Und das war der Anfang vom Ende des US-Imperiums und des Weltwährungssystems.

Nach Nixons fataler Entscheidung schrieb The People’s Daily aus China:

Diese unpopulären Maßnahmen zeigen, wie ernst es um die Krise der US-Wirtschaft sowie den Verfall und Niedergang des gesamten kapitalistischen Systems steht.

Weiter heißt es:

[Diese Maßnahmen] markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt“. […] „Auch Nixons neue Wirtschaftspolitik wird es nicht schaffen, die USA aus ihrer finanziellen wie ökonomischen Krise zu holen.

Schon vor 50 Jahren erkannten die Chinesen die Tragweite und Konsequenzen jener US-Maßnahmen, wohingegen der Rest der Welt dies bald noch herausfinden muss.

Seit 1971 sind der Dollar wie auch alle großen Währungen effektiv um 97 % – 99 % gefallen. Effektiv bedeutet: gemessen in Gold – in der einzigen stabilen Währung der Geschichte.

 

4. Manipulation aller Märkte

Ohne die komplette Manipulation aller Märkte ist es nicht möglich, ein halbes Jahrhundert lang chronische Schulden und Defizite zu haben. Die US-Regierungen und die Federal Reserve haben geschickt an allen Finanzmärkten interveniert – ob nun Aktien, Anleihen, Zinssätze, Währungen, Derivate oder aber Gold und Silber.

Die Folge all dessen ist, dass es heute keine echte Märkte und auch keine echten Kurse mehr gibt. Es gibt ein Kasino, in dem der Staat mit Unterstützung der Fed sowie deren Bankerfreunden praktisch den gesamten Handel und alle Kurse kontrollieren.

Allein ein Blick auf die Zinssatzentwicklung ist ein perfektes Beispiel für Scheinmärkte.

 

 

In einem von Angebot und Nachfrage gesteuerten Markt würde die Kluft zwischen Zins- und Schuldenhöhe nicht existieren. Hohe Nachfrage nach Schulden würde auch automatisch die Kosten von Schulden in die Höhe treiben. Allerdings wurden die Naturgesetze vorübergehend von der Fed und den US-Regierungen ausgehebelt. Da sich unbegrenzte Mengen Falschgeld schöpfen lassen, kann man gleichzeitig die Kosten dieses Geldes auf Null setzen. Da dieses Geld zudem wertlos ist, ist es naheliegend, dass Kreditaufnahmen nichts kosten dürften.

Doch die meisten verstehen Folgendes nicht: Die meisten Vermögenswerte, die mit diesem Falschgeld gekauft werden, verfügen nur über sehr geringen intrinsischen Wert – ob nun Aktien, Anleihen oder Immobilien. Im kommenden Zusammenbruch der „Everything-Bubble“ wird es für Investoren ein ganz böses Erwachen geben, da diese Blasen-Vermögenswerte, effektiv betrachtet, 90 %-100 % an Wert verlieren werden.

MÄRKTE

Die Aktienmärkte zeigen die normale hohe Volatilität im Vorfeld des nächsten Crashs, der unmittelbar droht. Der kommende säkulare Bärenmarkt wird ein Schock für die Welt sein.

Gold & Silber

Die LBMA (London Bullion Market Association) hat in ihrer Alchemist-Publikation gerade einen Artikel meines Freundes Charlie Morris veröffentlicht. Charlie bringt darin sehr glaubwürdige Argumente für einen Goldpreis von 7.000 $ im Jahr 2030.

Die einzige Einschränkung die ich hinsichtlich seiner Prognose machen würde: Ich persönlich bezweifele, dass es wirklich 10 Jahre dauern wird, bis der Goldpreis dieses Niveau erreicht.

In den nächsten Jahren wird die Welt lernen, dass sich mit Geldschöpfung niemals Wohlstand erzeugen lässt. Dann werden sich auch die Massen Gold und Silber zuwenden. An diesem Punkt werden praktisch keine physischen Edelmetalle mehr käuflich sein, zu keinem Preis.

Die Geschichte lehrt uns, dass es zwingend notwendig ist, Goldeigentümer zu sein, wenn die Zentralbanken die Kontrolle verlieren.

Die wenigen Glücklichen, die dann noch Gold und Silber finden können, werden ein Vielfaches der heutigen Preise dafür zahlen müssen.

Das Verlangen nach Gold gilt nicht dem Gold selbst. Es gilt ihm als Mittel zur Freiheit und zum Nutzen.“ - Ralph Waldo Emerson

Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland

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