Geschichte wiederholt sich mit erstaunlicher Ähnlichkeit. Die Krise des 3. Jahrhunderts und die heutige Situation haben viel gemeinsam. Jedes Imperium trägt die Saat der eigenen Zerstörung schon in sich. Schaut man heute fast 2000 Jahre zurück auf das Römische Reich, so findet man dort exakt dieselben Symptome wie heute.

 

 

Defizite, Schulden, exzessive Militärausgaben, Währungsentwertung, Zusammenbruch des Handels, Seuchen, Revolten, Kriege und Hyperinflation. Genau das passierte während der Krise des 3. Jahrhunderts, und auch jetzt steht die Welt wieder vor denselben Katastrophen. Als Marcus Arelius’ Sohn Commodus (Bild) im Jahr 180 unserer Zeit Kaiser wurde, lag der Silbergehalt der Denar-Münzen bei fast 90 %. Doch dann stiegen die Kosten rapide und die Einnahmen gingen zurück, und dem Imperium ging das echte Geld aus – d.h. Gold und auch Silber. Die Bestechung der illoyalen Armee verlangte immer mehr Geld. Ab 235 wurde die Situation dann ernst, da zahlreiche Legionen von den Germanen geschlagen wurden. Zudem kämpften die römischen Generäle auch untereinander um die Vorherrschaft im Reich. Zwischen 235 und 284 u.Z. gab es mehr als 50 Kaiser, die meisten von ihnen wurden ermordet oder starben auf dem Schlachtfeld. Die Finanzlage Roms verschlechterte sich rapide und die Verschuldung war enorm. Die Steuern wurden kontinuierlich angehoben, doch immer weniger Bürger waren überhaupt noch in der Lage, Steuern zu zahlen. Ab 250 u. Z. brach zudem eine Seuche aus, die große Teile der Bevölkerung umbrachte.

JE MEHR SICH DIE DINGE ÄNDERN, UMSO MEHR BLEIBEN SIE SICH GLEICH

Die heutige Situation ist fast identisch, man müsste nur die Namen und Jahreszahlen austauschen. Seit der Gründung der Federal Reserve 1913 ging es mit den USA und dem Dollar schrittweise bergab, doch die Beschleunigungsphase begann im Jahr 1971, als Nixon das Goldfenster schloss.

Auch hier sind die Ähnlichkeiten zum Alten Rom beeindruckend. Der tatsächliche Niedergang setzte 235 ein, als die Krise des 3. Jahrhunderts begann. Zu dieser Zeit hatte der Denar noch einen Silbergehalt von 50 %. In den folgenden 50 Jahren schrumpfte er dann auf 5 % – ein Rückgang um 90 %! Dieser finale Einbruch fiel in die Herrschaftszeit von Kaiser Gallienus in den 260ern unserer Zeit.

 

DER NIEDERGANG DES RÖMISCHEN REICHS & DES DENAR

 

DOLLAR VERLIERT 98 % SEIT 1971

Die heutige Situation ist sogar noch schlimmer. In den 50 Jahren seit 1971 hat der US-Dollar effektiv 98 % seines Wertes verloren – gemessen in Gold. Und der Verfall beschleunigt sich jetzt, wie man im Diagramm sehen kann. In den letzten 20 Jahren (seit 2000) hat der Dollar erschreckende 83% verloren.

 

 

DIE SYMPTOME SIND DIESELBEN, NUR DIE DATEN ÄNDERN SICH

Ganz seltsam ist auch, dass die Symptome des 3. Jahrhunderts identisch mit den heutigen sind. Defizite, Schulden, exzessive Militärausgaben, Währungsentwertung, Zusammenbruch des Handels, Seuchen, Revolten, Kriege und Hyperinflation.

Jedes der genannten Symptome ist auch heute vertreten. Natürlich haben wir Schulden, Defizite etc. Wir haben aber auch soziale Unruhen in vielen Ländern, zurzeit ganz virulent in den USA. Zudem haben wir eine Seuche in Form des Corona-Virus. Bislang gibt es noch keine größeren Kriege. Doch angesichts der geopolitischen Spannungen ist das Risiko, dass es sie geben wird, leider hoch.

HYPERINFLATION KOMMT

Noch haben wir keine Hyperinflation, die in der Regel als eine solche definiert wird, wenn die Preise um 50 % pro Monat steigen. Da der Dollar aber schon 98 % über 50 Jahre und 83 % über 20 Jahre verloren hat, braucht er nur noch 2 % bis zum NULLPUNKT. Angesichts der laufenden massiven Geldschöpfung und Kreditexpansion verstehe ich nicht, wie irgendjemand glauben kann, dass wir heute all dem entgehen werden.

Der Mensch denkt immer, heute sei alles anderes, weil er eben im Jetzt und Hier lebt. Aber wie kann jemand annehmen, dass sich ein Schuldenproblem mit noch mehr Schulden lösen lässt? Und der Rückblick in die Geschichte zeigt uns, dass Währungszusammenbrüche und Hyperinflationen überhaupt keine seltenen Ereignisse waren. Allein in den letzten 100 Jahren hat es mehr als 60 hyperinflationäre Ereignisse auf der Welt gegeben. Und für die letzten 2.000 Jahre könnte die Zahl ohne Weiteres bei über 1.000 liegen. Der entscheidende Unterschied zu damals ist, dass sich heute die gesamte Welt in derselben Situation befindet. Wenn also Hyperinflation einsetzt, werden sich ihr die wenigsten Länder entziehen können. Eine globale Hyperinflation wird auf jeden Fall so spektakulär wie verheerend sein. Die Frage ist nicht OB, sondern nur WANN.

Häufig heißt es: Wir haben derzeit nicht einmal Inflation, wie sollen wir also Hyperinflation bekommen? Kaum jemand versteht, dass Hyperinflation ein Ereignis ist, das auf Währungsebene geschieht. Sie entsteht aufgrund einer zusammenbrechenden Währung. Und ein Währungszusammenbruch entsteht wegen massiver Geldschöpfung, deren Anfänge wir jetzt schon erleben.

Schon jetzt sehen wir erste hyperinflationäre Symptome im exponentiellen Anstieg der US-Geldangebots:

 

 

Hyperinflation passiert sehr schnell, fast wie aus heiterem Himmel. Sie kann innerhalb weniger Jahre einen exponentiellen Verlauf ausbilden, wie der Chart unten zeigt.

 

 

AKTIENMÄRKTE IGNORIEREN REALITÄT

Seit Jahrzehnten werden die Aktienmärkte durch Schulden und Geldschöpfung in immer schwindelerregendere Höhen getrieben. Ökonomische Fundamentaldaten und Realität haben geringe Bedeutung. Man gebe Investoren neue Finanzspritzen aus Falschgeld und sie werden euphorisch an den Aktienmärkten investieren. Es wird der perfekte Schluss für eine Scheinwelt werden. Man druckt wertloses Geld und kauft dann Aktien, die einen Scheinwert haben, und alles in der Hoffnung, dass sich das Karussell immer schneller drehen wird – ohne dabei zu erkennen, dass die Mitfahrenden bald schon hinausgeschleudert werden. Und dann verstummt die Musik und alles wird schwarz.

Doch bevor die Musik aussetzt, ist sie so laut, dass Investoren keine Warnrufe mehr hören können.

Warnungen hat es auf jeden Fall genug gegeben. Das begann im Jahr 2000, als die Technologieaktien um 80 % einbrachen. Effektiv hatte der Aktienmarkt damals seinen Höhepunkt markiert. Doch niemand hatte es mitbekommen – und die meisten haben es bis heute nicht mitbekommen.

AKTIEN MIT 70 % IM MINUS

Wie kann ein Investor, der auch nur über einen Funken analytischen Verstand verfügt, nicht mitbekommen haben, dass Aktien seit 1999 mit effektiv fast 70 % im Minus sind? Effektiv bedeutet natürlich – in Gold bemessen, im einzigen ehrlichen Geld und im einzigen Geld, das historisch betrachtet überlebt hat. Es ist zudem das einzige Geld, das über die Jahrtausende hinweg seine Kaufkraft konstant gehalten hat. Vor 2.000 Jahren bekam man für eine Unze Gold einen guten Anzug für Männer, und heute ist das immer noch so.

Anscheinend sind Aktien für sehr viele Investoren die einzige Anlage, der man Beachtung schenkt und die man zu verstehen glaubt. Doch scheinbar versteht man sie nicht gut genug, um zu erkennen, dass Aktien, effektiv betrachtet, in diesem Jahrhundert ein extrem schlechtes Investment waren. Zudem scheinen die Anleger nicht nachvollziehen zu können, dass der Aktienmarkt jetzt in eine große, langfristige Baisse-Phase eintritt, die verheerend sein wird.

Wenn man Aktien in einer Fiat-Währung misst (z.B. US-Dollar), ist nicht erkennbar, was tatsächlich mit dem Investment passierte. Da Aktien in diesem Jahrhundert – in Dollar gemessen – offenbar deutlich gestiegen sind, fühlen sich Investoren reich und zufrieden. Doch hinsichtlich der Kaufkraft waren sie eine verlustbringende Anlage, was deutlich wird, wenn man Aktien in Gold misst.

Im Chart unten sehen wir jetzt, dass der Dow gegenüber Gold in den letzten 20 Jahren 67 % verloren hat. Die Korrektur des Einbruchs von 1999-2011 endete im Jahr 2018, und jetzt befindet sich das Verhältnis auf dem Weg in Richtung 1, wo das Verhältnis schon 1980 stand. Damals lagen Dow wie Gold bei 850. Ich glaube, dass das Verhältnis irgendwann sogar unter 0,5 bis 1 sinken wird, wo die langfristige Trendlinie verläuft.

 

 

DIE SUCKER‘S RALLY – EIN ENTSCHEIDENDER BESTANDTEIL

Das Dow/Gold-Verhältnis ist ein wichtiger Indikator. Ein weiterer essentieller Bestandteil für das Ende eines Bullenmarkts ist die sogenannte Sucker‘s Rally. Bevor es zu einer tatsächlichen Abwärtswende am Markt kommt, müssen ganz am Schluss noch kleinere Investoren in den Markt gezogen werden. Das sind dann diejenigen, die an das Ende der Abwärtsdynamik und eine kommende V-förmige Markterholung glauben. Auf sie wartet in Kürze eine schwere Enttäuschung, wenn der Markt auf neue Tiefs einbricht.

Im Chart unten sieht man, dass sich das Handelsvolumen bei den kleineren Brokern (Retail Brokers) in diesem Jahr verfünffacht hat. Das ist ein typischer Hinweis darauf, dass dieser Bullenmarkt zu Ende geht.

 

 

Man kann sich angesichts einer einbrechenden Weltwirtschaft nur fragen, auf welchem Planeten Aktienmarktinvestoren eigentlich leben. Können sie denn gar nicht sehen, was hier passiert? Man braucht sich bloß die Probleme auf der Welt anschauen:

Auf der Welt gibt es heute hunderte Millionen Menschen, die arbeitslos sind oder nicht arbeiten. Diese Zahl könnte auf über 1,6 Milliarden ansteigen, was, laut Internationaler Arbeitsorganisation (IAO), 50 % des globalen Arbeitskräftepotentials wären. Man schätzt, dass 40 % der Menschen, die ihre Arbeitsplätze verloren haben, diese nicht zurückbekommen werden. Die Bruttoinlandsprodukte brechen ein – in vielen Ländern um 30 % bis 40 % (2. Quartal). Einzelhandel, Betriebsleistung und Industrieproduktion brechen weg. Bereiche wie Fluglinien, Hotelgewerbe, Restaurants und Tourismus bluten förmlich aus. Mehr als 100.000 Unternehmen wurden in den USA geschlossen, und viele kleine wie große Unternehmen rutschen aufgrund sinkender Cashflows in die Insolvenz.

AKTIEN

Werfen wir einen Blick auf den Nasdaq. Er hat gerade ein neues Allzeit-Monatshoch markiert. Das ist einfach irrwitzig angesichts der oben dargelegten Probleme.

 

 

Der Relative-Stärke-Index ganz unten im Chart hat die neuen Hochs im Nasdaq seit 2018 nicht bestätigt. Das ist ein sehr negatives Signal, das fast ausnahmslos einen Crash nach sich zieht.

Die Abweichungen zwischen verschiedenen Indizes sind ein weiterer negativer Faktor. Das neue Hoch des Nasdaq wurde nicht durch den Dow oder den S&P bestätigt. Auch das ist ein starkes Warnsignal.

Meine Meinung über die globalen Aktienmärkte hat sich nicht verändert. Alle großen Indizes befinden sich in den Endphasen eine Aufwärtskorrektur innerhalb eines Abwärtstrends, der im Februar begann. Die nächste Abwärtsbewegung wird neue Tiefs markieren und über die nächsten Jahre hinweg noch viel tiefere Stände ausloten.

WÄHRUNGEN

Da sich alle Währungen in einem Entwertungswettlauf befinden, gestalten sich Prognosen zum Gewinner immer schwierig. Und es ist auch nicht wirklich wichtig, da alle dasselbe Schicksal teilen werden. Es hat keinen Zweck, wertloses Papiergeld zu halten, welches zu Tode gedruckt wird. Viel besser ist es, physisches Gold und etwas Silber zu halten. Es macht immer noch den Eindruck, als würde der Dollar jetzt auf Talfahrt gehen. Aus technischer Sicht ist der Trend noch nicht bestätigt. Obgleich ich Investoren empfehle, keine großen Summen in egal welcher großen Währung zu halten, so bin ich doch der Auffassung, dass der Dollar höchstwahrscheinlich zuerst fallen wird. Der Hintergrund sind die großen wirtschaftlichen wie auch politischen Probleme, vor denen die USA jetzt stehen – einschließlich der enormen Verschuldung, die mit Riesenschritten wächst.

GOLD & SILBER

Am 14. Mai schickte ich folgenden Tweet:

 

 

Silber stand, als die Nachricht gepostet wurde, bei 15,56 $ – und jetzt bei 18,30.

Für die Metalle ist Silber ein Frühindikator. Und die jüngste Bewegung ist von sehr großer Bedeutung. Die wichtige Feststellung aus meinem Tweet war folgende: Das Gold/Silber-Verhältnis wird einbrechen. Und genau das passierte. Es fiel von 110,60 am 14. auf 98,80 am 2. Juni – ein Rückgang um 11 %.

Ein sinkendes Gold/Silber-Verhältnis ist eine Vorbedingung für steigende Edelmetallpreise. Das heißt also: Wir haben jetzt die Bestätigung!

 

 

Wie ich in meinem Tweet vom 29. Mai schrieb, wird das Verhältnis vorerst weiter in Richtung 30 fallen. Das bedeutet, dass Silber auf das alte Hoch von 50 $ steigen wird – und darüber hinaus. Diese Bewegung wird allerdings nicht kerzengerade sein; es wird viel Volatilität geben. Ich empfehle daher immer, mehr physisches Gold als Silber zu halten.

Gold wird sich langsamer bewegen als Silber, doch es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis das alte Hoch bei 1.920 $ erreicht ist (und später werden viel höhere Stände folgen).

Sie kennen allerdings meinen Standpunkt: Fokussieren Sie sich nicht auf die Edelmetall-Kursbewegungen in wertlosem Papiergeld. Halten Sie stattdessen einfach physisches Gold und Silber als Schutz gegen den kommenden Zusammenbruch des Währungssystems.

Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland

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