Zentralbank von Usbekistan führt Parallelwährung ein: Gold

Verfasst von Jan Nieuwenhuijs für The Gold Observer

Seit November 2020 gibt die Zentralbank von Usbekistan (CBU) versiegelte Goldbarren aus, die mit einem QR-Code zur Verifizierung in Echtzeit versehen sind. Mit diesen neuen Barren möchte die CBU die Verwendung von Gold als Wertanlage sowie auch die Zirkulation von Gold im Wirtschaftsraum fördern.

Mehr und mehr Regierungen und Zentralbanken rund um den Globus fördern mittlerweile Gold als Wertanlage. Das ist nicht überraschend, denn immerhin hat das Edelmetall gezeigt, dass es seine Kaufkraft über Jahrtausende erhält, und es zeichnet sich zudem immer deutlich ab, dass die Zukunft der Fiatwährungen ungewiss ist (ja, die Zentralbanken sind sich dessen bewusst).

Zentralbank von #Italien:
„Gold ist eine exzellente Absicherung gegen Widrigkeiten und hohe Inflation. Gold kann seinen Wert nicht verlieren und kann nicht abgewertet werden.https://t.co/JEc6d6Jago

— GoldBroker (Deutschland) (@Goldbroker_DE) December 7, 2020

Diese Aussage der italienischen Zentralbank sollte als Warnung interpretiert werden: Geld, das von Zentralbanken ausgegeben wird, hat ein Gegenparteirisiko und verliert an Wert, während Gold seinen Wert behält. Die Entwicklung der Zentralbanken hin zu einer stärkeren Förderung von Gold stellt eine langsames Umschwenken von „Plan A“ (Fiatwährungen) auf „Plan B“ (Gold) dar, wie ich zuvor bereits hier, hier und hier geschrieben hatte.

Auch Usbekistan ist dem gelben Metall zugetan: Rund 57% der internationalen Reserven der usbekischen Zentralbank bestehen aus Gold und seit November setzt die CBU aktive Anreize für die Bevölkerung, Gold in Form ihrer innovativen neuen Barren als Wertanlage zu erwerben.

Die neuen Barren der CBU verfügen über eine spezielle Schutzverpackung, die drei Sicherheitsmerkmale aufweist: eine einmalige Seriennummer, einen QR-Code zur digitalen Authentifizierung des Barrens in Echtzeit und eine Membran, die ihre Farbe ändert, wenn sie gebrochen wird.

Quelle CBU

Die Barren haben Feingehalt von 999.9 und sind in den Gewichten 5, 10, 20 und 50 Gramm erhältlich. Die Verpackung hat die Größe einer Kreditkarte. Der Vertrieb der Goldbarren erfolgt in 28 Bankfilialen im ganzen Land und dort können sie auch jederzeit wieder verkauft werden, selbst wenn das Siegel gebrochen ist. Navoi Mining and Metallurgical Combinat (NMMC), eine LBMA-zertifizierte Scheideanstalt, ist verantwortlich für die Beschaffung und Verarbeitung des Goldes. Die Verpackungstechnologie wurde in Kooperation mit Certiline entwickelt.

Quelle CBU

Zuvor hatte die usbekische Zentralbank lediglich Gedenkmünzen aus Gold zu 1 Unze verkauft. Aber eine Feinunze Gold ist für den durchschnittlichen Usbeken ein Vermögen wert. Mit den neuen Barren in kleinen Stückelungen und mit Rückkaufgarantie will die CBU Gold für mehr Menschen als Möglichkeit zum Sparen oder auch zum Bezahlen hoher Rechnungen zugänglich machen.

Von der offiziellen Webseite der CBU:

Die Zentralbank der Republik Usbekistan beginnt mit dem Verkauf von Goldbarren mittels der Geschäftsbanken, um die Anlage- und Sparmöglichkeiten der Bevölkerung zu erweitern und den Umlauf von Edelmetallen im Land zu fördern.

In gewisser Weise können die Goldbarren der CBU als „Münzprägung 2.0“ angesehen werden, denn jeder kann die Authentizität der Barren durch Scannen des QR-Codes überprüfen, was das Vertrauen und die Akzeptanz gegenüber diesen Barren stärkt. Aufgrund der Volatilität des Goldpreises werden die Barren meiner Meinung nach aktuell jedoch hauptsächlich als Wertanlage genutzt werden.

Die QR-Code-Technologie für Goldbarren ist nicht völlig neu. Die Schweizer Scheideanstalt MKS Pamp wendet bereits eine ähnliche Verifizierungstechnik namens Veriscan an.

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