Die Grafik zeigt, dass die Silberbestände der LBMA in 12 Monaten offiziell um 17,9 % gesunken sind und sich von 1.173 Mio. Unzen vor einem Jahr auf 997 Mio. Unzen im Juni 2022 verringert haben.

 

 

Im Februar 2021, nach dem Run von Wall Street Silver auf den SLV, gab die LBMA bekannt, dass 85,4 % der offiziellen Silberbestände in ihren Lagern verschiedenen ETFs gehören. Nur 14,6 % des Silbers standen folglich zum Verkauf, d. h. 3000 Tonnen oder 96 Mio. Unzen.

Da die Gesamtbestände der LBMA in den letzten Monaten um 17,9 % gesunken sind, können wir uns die berechtigte Frage stellen, wie viel physisches Silber aktuell tatsächlich am Londoner Markt zur Verfügung steht.

Werfen wir noch einmal einen Blick auf die gleiche Grafik unter Berücksichtigung des Kriegsbeginns in der Ukraine (Februar 2022):

 

 

LBMA schließt Russland aus

Sechs russische Scheideanstalten waren für den Goldmarkt der LBMA zertifiziert, und fünf für den Silbermarkt. Sie stehen mittlerweile auf der schwarzen Liste.

Zudem gehörten zwei russische Banken der LBMA an. Auch diese wurden unterdessen diskret ausgeschlossen.

Die beiden russischen Banken waren nicht nur zum Zuschauen Mitglieder der LBMA. Sie hielten notwendigerweise Kauf- und Verkaufspositionen und nach Beschluss der Sanktionen muss es auf die eine oder andere Weise zum Ausfall des Käufers, Verkäufers oder beider gekommen sein.

Um den britischen und amerikanischen Sanktionen zu entsprechen, hat die LBMA auf die russische Silberproduktion verzichtet, d. h. auf 1.300 Tonnen (45 Mio. Unzen) Silber jährlich, oder 5,41% der globalen Fördermenge.

 

 

Der SLV hält 39.451 russische 1.000-Unzen-Silberbarren (39,4 Mio. Unzen) im Wert von 1 Mrd. Dollar, aber diese sind aktuell nur schwer handelbar. Eine ähnliche Recherche könnte man für den PSLV, die ZKB, JPM, die HSBC, Kinesis oder die Bestände der COMEX und der LBMA durchführen.

Es ist wahrscheinlich, dass die russischen Barren fast 8 % der gesamten heutigen Silberbestände an den westlichen Märkten ausmachen.

Nach langem Hin und Her auf oberster Ebene und widersprüchlichen Mitteilungen, die eine gewisse Verwirrung in diesem Mikrokosmos widerspiegelten, wurde schließlich beschlossen, dass die vor dem 7. März 2022 eingelagerten russischen Barren ihre LBMA-Zertifizierung behalten sollen, aber alle späteren Barren bis auf weiteres nicht zugelassen sind.

Die bereits von der LBMA abgesegneten russischen Silberbarren haben ihre Zertifizierung also offiziell nicht verloren, aber sie sind mittlerweile schwer zu verkaufen. Sie müssen in der Schweiz eingeschmolzen werden, um sie „reinzuwaschen“, was sehr kostspielig ist.

Erinnern wir uns zudem daran, dass am Silbermarkt 2020 und 2021 ein großes Defizit bestand.

Und China?

- Am 18. Oktober 2013 hat China den Tresorraum von JP Morgan in Manhattan erworben, den größten der Welt, welcher mit den Tresoren der Fed über eine unterirdische Passage verbunden ist.

- Am 8. Januar 2016 hat die größte chinesische Bank ICBC den Tresorraum der Deutschen Bank in London gepachtet.

- Am 16. Mai 2016 hat die ICBC den brandneuen Tresor gekauft, der für Barclays 2012 in London gebaut wurde.

China hat offenkundige Ambitionen, zum weltgrößten Akteur im Gold- und Silberhandel zu werden.

Welcher Anteil des an der LBMA und COMEX verbuchten Silbers befindet sich im Besitz der chinesischen Mitgliedsbanken? Wären sie nicht in der Lage, den manipulierten Papiergold- und Papiersilbermarkt von JPM und den Bullionbanken jeden Moment in die Luft zu jagen?

In einem langen Interview mit Reaction life hat sich Peter Hambro, der ehemalige Leiter von Mocatta, einem der wichtigsten Akteure an der LBMA in den letzten 40 Jahren, nicht gescheut zu sagen, dass es in den 1980-er Jahren äußerst leicht war, Gold oder Silber über Metallkonten zu verkaufen, ohne dass eine physische Hinterlegung benötigt wurde. Er enthüllt, dass der Terminmarkt nur geschaffen wurde, um den wahren Preis des Metalls unter einer Papierflut zu ertränken.

Ist es nicht vielsagend, wenn einer der tragenden Pfeiler der LBMA heute die Wahrheit aufdeckt?

Wird China die LBMA und die COMEX blockieren, wenn das Land bereit ist, die offizielle internationale Währung der BRICS herauszugeben?

 

Putin: Die BRICS arbeiten an einer auf einem Währungskorb basierenden Reservewährung.

 

Auch an der COMEX haben die verfügbaren Silberbestände (Kategorie „registered“) mehr als 15 % abgenommen und der Rückgang hat sich in den letzten Monaten beschleunigt.

 

 

Diejenigen, die das Geschehen aus der Nähe mitverfolgen, wie Michael Lynch (alias Ditch) auf Reddit, haben den Eindruck, dass bei Lieferungen häufig auf Silber von außerhalb des Marktes zurückgegriffen wird, statt die verfügbaren Bestände zu nutzen.

Die unter „registered“ verbuchten Bestände stehen zwar zum Verkauf, aber mit Sicherheit nicht zum aktuellen Preis.

Gehören diese angeblich verfügbaren Bestände den chinesischen Banken?

Die COMEX bleibt ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium, ebenso wie die LBMA.

Am Beginn einer massiven Geldentwertung

In meinem vorherigen Artikel bin ich auf die Entwicklung des Ölpreises eingegangen, der in diesem Sommer bis auf 150 $ steigen könnte und in diesem Falle eine enorme Hausse der Edelmetallpreise nach sich ziehen würde.

 

 

Die Staatschefs der G7 haben angekündigt, an einem Mechanismus zur Begrenzung der russischen Ölpreise arbeiten zu wollen. In einer auf Bloomberg veröffentlichten Analyse geht JP Morgan davon aus, dass Russland im Gegenzug seine Exporte in die G7-Staaten einschränken könnte.

Ein Rückgang um 3 Millionen Barrel/Tag wäre ausreichend, um den Rohölpreis auf 190 $ klettern zu lassen; ein Rückgang um 5 Millionen Barrel/Tag hätte sogar eine Hausse auf 380 $ je Barrel zur Folge.

Stellen Sie sich vor, welche Auswirkungen dies auf die Gold- und Silberpreise hätte.

Einige Tage nach dem Treffen der G7 hat Russland die Schließung der Pipeline Nord Stream 1 für 10-tägige Wartungsarbeiten verkündet, vom 11. bis 21. Juli. Russland hat eine Turbine der Gasleitung zur Reparatur nach Kanada geschickt, aber es wird eine Weile dauern, bis sie zurück ist. Nord Stream 1 wird wohl nicht so schnell wieder in Betrieb genommen, aber Deutschland bleibt nur eine Gasreserve von wenigen Tagen. Die Gefahr einer Gasknappheit nimmt zu.

Bereits jetzt befinden wir uns in einer ernsten Energiekrise.

Erinnern wir uns daran, dass die größten Ölunternehmen Europas (Shell, Engie, Total,…) am 16. März um Hilfe der Zentralbanken und Staaten baten, um die finanziellen Schwierigkeiten infolge der Sanktionen gegen Russland zu bewältigen. Einige Wochen später hatte die EZB klargestellt, dass dies nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liege.

Der deutsche Gaskonzern UNIPER führt nun Verhandlungen mit der Regierung, um eine Insolvenz zu vermeiden. Der Staat wird ihm 9 Milliarden $ leihen müssen. Das Unternehmen hat mit seinen Kunden Verträge über die Lieferung von Erdgas zum Festpreis, muss dieses jedoch selbst zu hohen Preisen am freien Markt kaufen. Die UNIPER-Aktie ist seit Jahresbeginn auf ein Viertel ihres Kurses gefallen.

Die politischen Entscheidungen der deutschen Regierung, die die Ukraine gegen Russland unterstützt und sich gegen die Eröffnung von Nord Stream 2 ausgesprochen hat, bringen hohe Kosten mit sich.

Saudi-Arabien und der Iran sind unterdessen dabei, sich in die BRICS zu integrieren.

Der Westen könnte sich in einer ähnlichen Situation wie 1973 wiederfinden, nach dem Ölembargo der OPEC.

Der rote Faden

Alle politischen Entscheidungen seit Dezember 2019 scheinen wirtschaftlicher Selbstmord zu sein, wenn man sie für sich betrachtet. Wenn man dagegen eine Logik dahinter sucht, kann man durchaus fündig werden:

- 1944 haben die Vereinigten Staaten in Bretton Woods ihre Sichtweise und den Dollar als Reservewährung gegenüber den Europäern durchgesetzt, die Keynes‘ Bancor befürworteten.

- 1980 hat die Zeitschrift The Economist für etwa 2018 ein neues Währungssystem vorhergesagt.

- 2009 hat China eine Änderung des internationalen Währungssystems und die Aufgabe des sogenannten Petrodollars gefordert.

- 2021 haben die 26. UN-Klimakonferenz und die Financial Alliance eine Energiewende eingeläutet, die auf den Verzicht von Erdöl und Erdgas abzielt.

- 2022 kündigt Sergej Glasjew an, dass zwischen den Partnern Russland und Zentralasien ein Währungssystem eingeführt werden soll, das dem von Keynes geplanten Bancor ähnelt.

Wenige Tage zuvor hatte Putin den Rubel und Erdöl an Gold gekoppelt.

In einem seiner jüngsten Videos scheint Andrew Maguire Informationen von seinen russischen, chinesischen und Londoner Gesprächspartnern über die Pläne für Silber bekommen zu haben.

Frank Giustra rechnet ebenfalls damit, dass eine tiefgreifende Umwälzung kurz bevorsteht. Der Geschäftsführer von Goldcorp, der u. a. mehrere Minen in Kasachstan entwickelt hat, verfügt wahrscheinlich über zuverlässige Informationen über einen russisch-chinesisch-kasachischen Bancor.

 

 

Der Artikel von Frank Giustra in Toronto Star hat den Titel „Warum der US-Dollar als dominante Weltwährung ersetzt wird – früher als Sie denken“.

Beim Treffen der G20 letzte Woche warnte der IWF, dass seit Oktober 2020 nichts unternommen wurde, um die Schuldenkrise zu lösen, und dass bislang noch nicht mit der Umsetzung der damals getroffenen Entscheidungen begonnen wurde.

In China erinnert man sich daran, dass Japan anlässlich der Schuldenkrise der 1980-er Jahre aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke das Plaza-Abkommen akzeptiert hatte, welches anschließend die japanische Wirtschaft ruinierte. China lehnt heute die von der westlichen Oligarchie vorgeschlagenen Lösungen ab und wartet zweifellos lieber, bis sich die Situation so weit verschlechtert hat, dass das Land seine eigenen Regeln durchsetzen kann.

Die erste davon wird eine Änderung des Währungssystems, die Aufgabe des US-Dollars und der Übergang zu einer Art Bancor sein, der von den BRICS herausgegeben wird. Das impliziert die massive Abwertung der Fiatwährungen bzw. die massive Aufwertung von Gold und Silber.

Das ist einer der zentralen Punkte des aktuellen Weltgeschehens.

Es liegt also in Ihrem Interesse, sich so schnell wie möglich aus Investitionen in Papiergold und -silber zurückzuziehen, und nur physische Edelmetalle (im eigenen Namen) zu halten.

Die vollständige oder teilweise Vervielfältigung ist gestattet, sofern sie alle Text-Hyperlinks und einen Link zur ursprünglichen Quelle enthält.

Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen rein informativen Zwecken und stellen keine Anlageberatung und keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.