Während der Nasdaq ein neues Jahreshoch markiert, fällt die Welt jenseits der Aktienmarkt-Zeitbombe auseinander. Berichten der UN-Sonderorganisation IAO (Internationale Arbeitsorganisation) zufolge sollen z.B. 1,6 Milliarden Arbeitsplätze in der Weltwirtschaft bedroht sein. Das ist die Hälfte des globalen Arbeitskräftepotenzials von 3,3 Milliarden Menschen. Besonders bedroht sind jene 2 Milliarden Menschen, die in der informellen Wirtschaft (Schattenwirtschaft) arbeiten. Der größte Teil dieser bedrohten Menschen hat nach Aussagen der IAO mit schweren Folgen zu rechen: kein Einkommen, kein Essen und keine Sicherheit. Wir haben es mit einer menschlichen Tragödie von immensen Ausmaßen zu tun, und die Menschen im Westen wissen nichts davon.

GROSSBRITANNIEN: DIE HÄLFTE DER ERWACHSENEN BEVÖLKERUNG WIRD VOM STAAT BEZAHLT

Schauen wir nach Großbritannien, wo 23 Millionen Menschen – die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung – jetzt Staatszahlungen erhält. Dazu zählen Menschen, die in Kurzarbeit geschickt werden, die Arbeitslosenunterstützung beziehen oder aber Menschen, die im öffentlichen Sektor arbeiten und Renten beziehen. Wir haben hier einen unglaublich hohen Bevölkerungsanteil, der ohne produktiven Beitrag gratis Geld bezieht. Ja, der menschliche Aspekt ist natürlich unglaublich wichtig und Menschen in Leid sollte geholfen werden. Das Problem ist nur: DIESES GELD GIBT ES NICHT. Was die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung bekommt, ist Geld, das nicht existiert, sondern schlicht und ergreifend aus dem Nichts herbeigedruckt wird und keinen realen Wert hat.

TATSÄCHLICHE US-ARBEITSLOSENQUOTE BEI 39 %

Nehmen wir die USA als Beispiel: Prognosen zufolge liegt das BIP für das 2. Quartal bei -35 %. Mehr als 20 Millionen Menschen haben ihre Arbeit verloren; kleine wie große Unternehmen fallen in ein schwarzes Loch. Die meisten dieser 20 Millionen Menschen haben keine Ersparnisse und könnten keinen Monat ohne staatliche Unterstützung überleben. Berechnungen von ShadowStats zufolge liegt die tatsächliche Arbeitslosenquote in den USA jetzt bei 39 %. Gerade im Vergleich zu jenen 25 %, die während der Depression der 1930er erreicht wurden, ist das eine erschütternde Zahl!

Sollte sich die Welt jetzt in einem enormen, langfristigen Abschwung befinden, wovon ich ausgehe, dann werden viele dieser 20 Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze nie wieder zurückbekommen. Das bedeutet entweder kein Einkommen, kein Essen und keine Bleibe, oder der Staat steht diesen Menschen dauerhaft bei. Beides wird ins Verderben führen! Kein Einkommen bedeutet Elend, Krankheit und letztlich auch eine große Zahl sterbender Menschen. Geldschöpfung ist leider auch keine Lösung. Sobald massiv Geld geschöpft wird, setzt starke Währungsentwertung ein und mit folgender Hyperinflation kommt dann der totale Wertverlust. Man braucht nur nach Venezuela zu schauen, wo große Bevölkerungsteile gerade ums Überleben kämpfen.

ES GIBT KEINE LÖSUNG

Das besonders Traurige an der aktuellen Wirtschaftskrise ist, dass es keine Lösung gibt. Niemand darf glauben, dass das Corona-Virus die Ursache dieser Weltkatastrophe ist. CV war der Auslöser, die ursächlichen Probleme gab es aber schon seit Langem. Die Große Finanzkrise (GFK) von 2006-09 wurde vorübergehend und notdürftig mit Geldschöpfung in Billionenhöhe repariert – jedoch nie gelöst. Die GFK war nur eine Probe, und jetzt steht die Welt vor dem unausweichlichen Zusammenbruch des Finanzsystems.

ZENTRALBANKEN-PANIK SCHON IM HERBST 2019

Das etwas faul war (im Staate Dänemark…) mit dem Zustand der Welt wurde im Spätsommer/ Frühherbst 2019 überdeutlich. Die EZB stellte zum zweiten Mal klar, dass sie alles Notwendige unternehmen werde. Anschließend begann die Fed mit ihren Tages- und Wochen-Repos im Umfang von hunderten Millionen $. Allerdings erfuhren wir nie die Gründe für die Panikmaßnahmen dieser Zentralbanken. Absolut klar ist aber: Das Finanzsystem bröckelt unter den massiven Schulden- und Derivatelasten.

Und dann wurde im Februar/März dieses Jahres die fragile Weltwirtschaft vom schrecklichsten Impulsgeber – in Form einer Pandemie – getroffen, zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Meiner Ansicht nach wäre die mit Schulden und Defiziten vollgestopfte Weltwirtschaft auch ohne das Corona-Virus zusammengebrochen. Doch CV verstärkt das Problem drastisch, da es für einen deutlich beschleunigten Wirtschaftseinbruch sorgen wird.

Die aktuellen Maßnahmen der Zentralbanken weltweit werden nicht den geringsten Unterschied für die Rettung der Weltwirtschaft machen. Ein Schuldenproblem lässt sich nicht mit noch mehr Schulden lösen. Eine Zeit lang war es den Bankern gelungen, der Welt weiszumachen, dass Geldschöpfung aus dem Nichts Vermögen hervorbringen könne. Doch in Kürze wird die Welt erkennen, dass eben das nicht geht. Seit Beginn der letzten Krise hat sich die globale Verschuldung mehr als verdoppelt. 2006 lag sie bei 125 Billionen $ und heute beträgt sie mehr als 270 Billionen $. Mit Blick auf die aktuelle Geldschöpfung wird diese Zahl bald auf über 300 Bill. $ steigen und später um weitere hunderte Billionen $ anwachsen.

IRRATIONALE ÜBERSCHWÄNGLICHKEIT UNANGEBRACHT

Vor dem Hintergrund eines offensichtlich globalen Zusammenbruchs ist es vollkommen unverständlich, dass Aktienmarktinvestoren seit 7 Wochen auf Schnäppchenjagd sind. Sie scheinen die Weltwirtschaft vollkommen auszublenden. Ihr Fokus liegt allein auf den Liquiditätsspritzen, die in Form wertlosen Geldes verabreicht werden. Diese Investoren scheinen zu glauben, dass Finanzierung über allem anderen steht und völlig losgelöst von allen anderen Weltgeschehnissen existiert.

Allem Anschein nach glauben solche Investoren, dass es in der Ökonomie nur einen wichtigen Sektor gäbe – Finanzierung und Geldschöpfung. Je stärker die Wirtschaft abkühlt, desto mehr Geld wird gedruckt und Aktienmarktinvestoren lieben das. Deswegen hat der Nasdaq Composite auch gerade ein neues Jahreshoch markieren können. Das ist einfach wirklichkeitsfern. Die Weltwirtschaft ist völlig gelähmt, doch wen kümmert das, wenn Geldschöpfer bereitstehen, die einfach so Billionen aus dem Nichts erschaffen können.

 

 

Und wen kümmert es, ob Unternehmen rentabel sind, wenn Zentralbanken all das Geld produzieren können, das die Welt braucht. Es ist also ein großes Glück für diese Investoren, dass das Geldgeschäft boomt und Euphorie am Aktienmarkt erzeugt. Um Geld am Aktienmarkt zu verdienen, müssen Unternehmen nicht einmal Güter produzieren. Man braucht nichts weiter als einen freundlichen Zentralbanker, der einfach weiter druckt. Zumindest bis jetzt!

DER FINALE ZUSAMMENBRUCH LÄSST SICH NICHT VERHINDERN

Diese Investoren erkennen Folgendes nicht: „Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde.“ Das sind die Worte von Mises, des weisen Vertreters der Österreichischen Schule. I empfehle Ihnen dringend, seine Aussage unten zu lesen:

 

 

Zentralbanken und Staaten drucken jetzt mehr Geld, und daran sehen wir ganz deutlich, dass es ein freiwilliges Abstandnehmen von Geldschöpfung nicht geben wird.

Stattdessen befindet sich die Welt jetzt in der finalen Phase der Kreditexpansion, die zu Hyperinflation führt und zur „totale[n] Katastrophe für das betreffende Währungssystem“.

Traurigerweise ist all das vollkommen unausweichlich.

Also: Mit welchen Folgen für die Märkte werden wir in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinlich zu rechnen haben?

MÄRKTE

Die irrationale Überschwänglichkeit an den Aktienmärkten wird bald zu Ende gehen. Es könnte schon nächste Woche so weit sein oder aber noch ein paar Wochen dauern. Doch sobald dieses Ende kommt, wird ein für Aktienmarktinvestoren schockierender Kursverfall beginnen, der mindestens so schlimm werden wird, wie der erste Einbruch. Langfristig sehen wir Aktienmarktverlusten von effektiv mehr als 95 % entgegen.

GOLD BEI 20.000 $

Werfen wir einen Blick auf das Dow/Gold-Verhältnis: 1999 markierte das Verhältnis mit 45 seinen Höchststand, heute steht es bei 13,7. Seit 2011 befand es sich in einer Aufwärtskorrektur, doch jetzt hat es wieder auf den Abwärtstrend umgeschwenkt. Diese Korrektur ähnelt stark der Korrektur, die es in den 1970er Jahren gegeben hatte. Achten Sie auf die roten Pfeile im Diagramm unten.

 

 

Das Faszinierende an diesem 200-Jahre-Chart ist die Amplitude der Bewegungen. Seit der Gründung der Fed 1913 und der Abschaffung der Goldbindung in den meisten Ländern (zuletzt durch die USA im Jahr 1971) lassen sich im Chart große Ausschläge erkennen. Zudem bildeten sich, im Vergleich zur Zeit vor 1913, stark übertriebene Hochs und Tiefs. Die Ursache dafür waren konstante Eingriffe sowie Marktmanipulation durch Zentralbanken. Heute gibt es keine echten Märkte mehr. Die Kurse werden in einem Casino bestimmt, das kaum noch Ähnlichkeit mit der Realität hat. Die Kreditexpansion und das Falschgeld haben dazu geführt, dass für praktisch alle Finanzinstrumente Scheinkurse gelten. Falls Sie es nicht glauben, warten Sie einfach ab, was demnächst an den Märkten passieren wird.

Wie man im Dow/Gold-Chart sehen kann, liegt das nächste Ziel im Verhältnis wahrscheinlich bei 0,5:1 oder darunter. 1980 stand es bei 1:1 (Dow 850 und Gold 850 $). Die Trendlinie verläuft jetzt in Richtung 0,5 –  und das bedeutet, dass der Dow im Verhältnis zu Gold in den nächsten Jahren wahrscheinlich um mindestens 96 % fallen wird. Meiner Ansicht nach könnte es sogar zu einer Überreaktion kommen, die das Verhältnis deutlich tiefer sinken lässt.

Doch selbst wenn der Dow nur auf, sagen wir, 10.000 Punkte fallen sollte, so würde das – bei 0,5 im Dow/Gold-Verhältnis – bedeuten, dass der Goldpreis bei 20.000 $ stünde, was meiner Überzeugung nach überaus wahrscheinlich ist, auch ohne hohe Inflation.

SILBER BEI 1.666 $

Noch interessanter ist das Dow/Silber-Verhältnis. Das Gold/Silber-Verhältnis steht aktuell bei über 100, doch in den nächsten Jahren wird es wahrscheinlich wieder seinen langfristigen Durchschnitt von 15 erreichen.

 

 

Der Blick auf das Dow/Silber-Verhältnis zeigt uns nun, dass traditionelle Investments im Vergleich zu physischen Anlagen vollständig einbrechen werden, insbesondere im Vergleich zum drastisch unterbewerteten Silber. Aktuell steht das Verhältnis bei 1.573. Im Jahr 1980 stand es bei 17:1. Sollte das Verhältnis auf die langfristige Trendlinie fallen, könnte sogar die Marke von 6 Punkten erreicht werden. Das entspräche einem 99,6 %igen Einbruch des Dow/Silber-Verhältnisses im Verlauf der nächsten Jahre. Abhängig von der Betrachterperspektive ist das entweder spektakulär oder vernichtend. Also: Silber wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich besser abschneiden als die meisten anderen Investments und enorme Gewinne generieren. Man darf aber nicht vergessen, dass Silber auch unglaublich volatil ist und sich nicht für Witwen oder Waisen eignet. Unseren Anlegern empfehlen wir, 20-25 % Silber zu halten und 75-80 % Gold, um friedlich schlafen zu können.

 

 

Sagen wir, der Dow sinkt in den nächsten Jahren auf 10.000 Punkte. Bei einem Dow/Silber-Verhältnis von 6 kämen wir also auf einen Silberpreis von 1.666 $. Sicherlich nicht unmöglich.

Bei den wichtigen Bewegungen der Metallkurse ist in der Regel der Silberkurs führend. Seit Mitte März ist das Gold/Silber-Verhältnis von 126 auf heute 110 gefallen, und es sieht ganz so aus, als ob es in Kürze noch stärker fallen wird. Silber steigt jetzt etwas schneller als Gold, und für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends bei den Metallen sollte genau das passieren.

Ich gehe also davon aus, dass eine große Aufwärtsbewegung bei Gold und Silber unmittelbar bevorsteht. Doch meine Warnung an Investoren bleibt bestehen: Metalle hält man nicht für Gewinne, die in wertlosem Papiergeld gemessen werden, sondern aus Gründen des finanziellen Überlebens und zum Schutz des eigenen Vermögens vor einem zusammenbrechenden Finanzsystem.

Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland

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