Es gibt keine sicheren Vermögenswerte. 2002 empfahlen wir unseren Investoren, bis zu 50 % ihrer Finanzanlagen in physischem Gold zu halten. Heute, 2020, denke ich, dass die richtige Zahl eher bei bis zu 100 % liegen sollte, weil es, mit Ausnahme von Edelmetallen, keine sicheren Vermögenswerte gibt.

Wir stehen jetzt am Ende der einzigen wirklich globalen Asset-Bubble der Geschichte, die durch eine Schuldenexplosion von epischen Ausmaßen befeuert wurde. Nie zuvor haben alle großen Wirtschaften ihre Konjunkturhochs gemeinsam markiert, angetrieben von Kreditschöpfung, Geldschöpfung und Derivaten in Billiardenhöhe.

EIN SCHOCK FÜR ÜBER-OPTIMISTISCHE INVESTOREN

Obgleich es nie zuvor einen Bullenmarkt von solchen Ausmaßen gegeben hat, ähnelt die derzeitige Marktpsychologie jener, die auch bei den vorhergehenden Spekulativblasen der Jahre 1929, 1973, 1987, 1999 oder 2007 geherrscht hatte. Als die Markthöchststände erreicht waren, schaukelte sich der Markt zu einer über-optimistischen Stimmung hoch. 1929 äußerte sich der Yale-Ökonom Irving Fisher in der New York Times folgendermaßen: „Die Aktienkurse haben allem Anschein nach eine permanente Hochebene erreicht.“ Drei Jahre später hatte der Dow 90 % seines Wertes verloren.

Ob die Märkte jetzt ihre Höchststände erreicht haben und noch leicht steigen werden, ist irrelevant. Euphorische Investoren und Computer könnten den Dow noch auf das psychologische Niveau von 30.000 schieben, die Höchststände könnten aber auch jetzt schon erreicht sein. Klar ist, die Wende steht unmittelbar bevor, ganz gleich ob heute oder in einigen Wochen. Und sobald die Wende gekommen ist, werden wir wahrscheinlich effektive Verluste von 90 % erleben.

WIRD DAS CORONA-VIRUS DER AUSLÖSER SEIN?

Als Impulsgeber für den kommenden Markt- und Schuldenzusammenbruch kommen eine ganze Reihe von Ereignissen in Frage. Sollte das Corona-Virus nicht wie durch ein Wunder aufhören sich zu verbreiten, dann könnte es mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Stillstand der Weltwirtschaft auslösen.

Eine von der Universität von Hongkong durchgeführte Lancet-Studie schätzt, dass die chinesischen Behörden die Zahl der im Rahmen der Corona-Epidemie Erkrankten um das 10-fache zu niedrig angeben haben. Die Studie berechnet eine Übertragungsrate von 2,68 pro erkranktem Fall sowie eine Verdopplung der Infiziertenzahl alle 6,4 Tage.

Neben der offiziellen Todeszahl von 1.100 gibt es auch andere Berechnungen, die von insgesamt 25.000 Toten oder sogar von 10.000 Todesopfern pro Tag ausgehen. Während der Spanischen Grippe von 1918 starben 2,5 % der Betroffenen, oder geschätzte 50 Millionen. Die Wuhan-Zahlen verweisen auf eine Mortalitätsrate von 5 %, was – sollten diese Zahl korrekt sein – sehr ernst wäre. Dennoch ist diese Zahl sehr niedrig im Vergleich zum „Schwarzen Tod“, der Mitte des 14. Jahrhundert die Hälfte der europäischen Bevölkerung tötete.

Sollte die Zahl der Ansteckungen so schnell wachsen, wie in der Lancet-Studie geschätzt wird, dann wird sich das Virus schnell auf der Welt ausbreiten. Schon jetzt gibt es Fälle auf allen Kontinenten, und bislang gibt es offiziell 49.000 Fälle in mindestens 25 Ländern. So wurden zum Beispiel fünf Briten in einem französischen Skiressort durch einen anderen Briten infiziert, der auf einer Konferenz in Singapur gewesen war.

400 MILLIONEN CHINESEN IN DER SPERRZONE

Aktuell sind 400 Millionen Chinesen von der Außenwelt abgeschnitten. Den Zahlen von Lancet zufolge könnte in wenigen Wochen ganz China unter Quarantäne stehen.

Genauso ernst ist, dass auch die chinesische Wirtschaft abgeriegelt wird. Die chinesische Wirtschaft wurde zu mehr als 65 % heruntergefahren. Mehr als 80 % der verarbeitenden Industrie sowie 90 % der Exportindustrie wurden geschlossen.

Man darf nicht vergessen, dass die chinesische Wirtschaft 17 % der Weltwirtschaft ausmacht; die Stilllegung des globalen Produktionsmotors wird schwerwiegende Folgen für den Rest der Welt haben. Zudem sind die Schulden Chinas explodiert. Zu Beginn dieses Jahrhunderts betrugen sie 2 Billionen $, heute liegen sie bei 42 Billionen $. Die Ausbreitung des Corona-Virus wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass ein großer Teil dieser Schulden Schrottstatus bekommen wird.

Da die chinesischen Behörden Daten hinsichtlich des Corona-Virus sowie dessen Folgen für die chinesische Wirtschaft unterdrückt, gestaltet sich die Ermittlung solider Zahlen extrem schwierig. Mit Blick auf die verschiedenen Berichte, die uns erreichen, dürfte es als relativ sicher gelten, dass die wahren Zahlen deutlich schlimmer sind als die offiziellen.

GLOBALES QE: MÄRKTE WERDEN MIT WERTLOSEM GELD GEFLUTET

Da die Finanzsysteme der USA und Europas schon jetzt unter extremen Druck stehen, haben Fed und EZB aggressive QE-Programme gestartet. Auch China wird jetzt ein Programm mit umfangreichen Finanzspritzen auflegen müssen, um den Zusammenbruch des eigenen Finanzsystems abzuwenden.

Während der globale Produktionsmotor stillgelegt ist und die Welt von einer schwerwiegenden Pandemie überzogen wird, scheint der Rest der Welt in Wolkenkuckucksheim zu leben. Es ist schon surreal, dass der Dow gerade erst ein neues Hoch markiert hat und der deutsche Dax nicht weit vom Hoch entfernt steht.

Angesichts eines potentiellen Stillstands des Welthandels leben die Aktienmarktinvestoren allem Anschein nach auf einem anderen Planeten. Für diese „Daueroptimisten“ werden die schlechten Nachrichten bequem ausgeblendet und der Fokus stattdessen auf die wertlosen Falschgeldmassen gelenkt, die die Zentralbanken aus dem Nichts schöpfen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund glauben Investoren, dass aus gedrucktem Geld Vermögen entsteht. Und eine Zeit lang hat das auch funktioniert, weil die Märkte mit diesem Geld immer weiter in die Höhe getrieben wurden. Allerdings wird diese Party bald zu Ende gehen. Dann wird die Welt womöglich in Schockstarre fallen – angesichts einbrechender Märkte und Bankenbankrotte in viel größerem Ausmaß als 2006-09.

ERNEUTE INVERSION BEI ANLEIHERENDITEN

An den Anleihemärkten hat wieder die „Flucht in die Sicherheit“ eingesetzt. Investoren kaufen massiv US-Staatsanleihen, wodurch die Verzinsung der Anleihen mit 10- und 30-jähriger Laufzeit wieder gesunken ist und nun Allzeittiefs anpeilt. Zudem kam es erneut zu einer Inversion der Zinskurve, wobei kurzlaufende Anleihen höher verzinst sind als langlaufende. Eine Zinskurveninversion ist normalerweise ein exzellenter Indikator für eine anstehende Rezession.

Für mich ist es unerklärlich, wie man eine US-Staatsanleihe mit „SICHERHEIT“ gleichsetzen kann. Sie ist ein Schuldenpapier eines buchstäblich bankrotten Schuldennehmers, dessen Währung (wie auch jede andere Währung) zusammenbrechen wird. US-Anleihen bieten buchstäblich NULL Sicherheit, was übrigens auch für alle anderen Staatsanleihen gilt. Denn diese Anleihen können nicht und werden niemals in Geld ausgezahlt werden, das tatsächlich noch Wert hat. Das wahrscheinlichste Schicksal dieser Anleihen ist bestenfalls ein unbefristetes Schuldenmoratorium oder (und das ist wahrscheinlicher) ein Schuldenausfall. Sollte es jemals irgendwelche Rückzahlungen geben, dann nur in völlig entwertetem, wertlosem Geld.

DAS GOLD-ZEITALTER BEGINNT

2002, als Gold bei 300 $ stand, stieg unsere Firma in den physischen Goldmarkt ein. Damals empfahlen wir unseren Investoren, bis zu 50 % der eigenen Finanzanlagen in Gold zu halten. Seither ist Gold in den meisten Währungen um das 5- bis 6-fache gestiegen. Gold hat in diesem Jahrhundert besser abgeschnitten als alle großen Anlageklassen, Aktien eingeschlossen.

Damals, Anfang der 2000er, war ich voll und ganz überzeugt, dass Gold der beste Schutz gegen ein prekäres Finanzsystem ist. Wie sich in der Großen Finanzkrise von 2006-09 zeigte, sollte ich mit meinen Bedenken Recht behalten. Wie durch ein Wunder wurde das System von Zentralbankern vorübergehend gerettet – allerdings zu sehr hohen Kosten, weshalb sich das System heute in einer viel riskanteren Lage befindet. Die globale Verschuldung hat sich von 125 Billionen $ im Jahr 2006 auf heute 260 Billionen $ verdoppelt. Und eine Verdopplung der Schulden bedeutet auch eine exponentielle Erhöhung des Risikos.

Es gibt mindestens 3 Dutzend Risiken, die einen systemischen Zusammenbruch auslösen könnten. Sollte es zu einer schwerwiegenden globalen Ausbreitung des Corona-Virus kommen, hätten wir einen weiteren Faktor, der in einem ohnehin fragilen System zum potentiellen Crash-Auslöser werden könnte.

Wie ich schon erwähnt hatte, leben die Investoren aktuell in Wolkenkuckkucksheim. Sie verstehen nicht, dass es heutzutage keine sicheren Assets mehr gibt. Die Blasenmärkte für Aktien, Anleihen und Immobilen sind unglaublich riskant. Doch kaum jemand wird das erkennen, bevor es zu spät ist.

Man braucht sich nur den Dow anzuschauen. Während sich das Corona-Virus weltweit ausbreitet, stieg der Dow letzte Woche um 1.000 Punkte. Irgendwann bald werden wir an allen Aktienmärkten den stärksten Crash erleben, der alle Daueroptimisten erschüttern wird.

Wie schon erwähnt: Schon 2002 war ich überzeugt, dass es hinsichtlich Absicherung und Vermögensschutz kein besseres Asset als Gold gibt. Ein Anteil von 50 % war damals schon recht aggressiv, dennoch hat sich dieser Rat als der richtige herausgestellt.

Doch heute steckt die Welt in einer völlig anderen Situation. Obgleich Gold seit Beginn der 2000ern schon mehrere hundert Prozent gestiegen ist, hat der Bullenmarkt beim Gold kaum begonnen. Durch Manipulation der Papiergoldmärkte seitens der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) und der Bullionbanken wurde der Preis auf deutlich niedrigeren Ständen gehalten.

Im Juni 2005 sagte William R. White von der BIZ (mit Sitz in der Schweiz), eines der Ziele von Zentralbankenkooperationen seien „gemeinsame Anstrengungen bei der Beeinflussung von Vermögenspreisen (speziell Gold und Fremdwährungen) unter Umständen, unter denen dies als nützlich erachtet werden könnte.“

Diese Intervention wird wahrscheinlich schon in Kürze scheitern, wenn die Besitzer von Papiergold physische Auslieferung fordern. Da den verfügbaren physischen Goldmengen jedoch 100-mal so viele Papierforderungen gegenüberstehen, wird es zu Ausfällen im Papiergoldmarkt kommen und zu sprunghaft steigenden Preisen für physisches Gold.

Folgendes zu verstehen, ist entscheidend:

Physisches Gold hat keine Gegenparteirisiken, es ist zudem:

  • echtes Geld
  • unabhängig von Forderungen Dritter
  • ein Inflationsschutz
  • ein Krisenschutz
  • die einzige Währung, die aus historischer Sicht überlebt hat

Die Welt steht jetzt vor der größten Krise der Geschichte. Deutlich weniger als 0,5 % der Menschen sind darauf vorbereitet. Physisches Gold (und andere Edelmetalle) sind der ultimative Schutz sowie Absicherung gegen den kommenden Zusammenbruch des Finanzsystems.

Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland

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