Physisches Gold ist ewig und Papiergold ist vergänglich. Das sollte man beachten, bevor es zum Zusammenbruch des Scheinmarktes für Papiergold kommt – zusammen mit den meisten anderen Papieranlagen.
Angesichts eines Papiergoldmarktes, der den Goldhandel voll und ganz dominiert und den Goldpreis verzerrt, fällt es den meisten Menschen leicht zu vergessen, worum es beim Gold geht. Um die Bedeutung des gelben Metalls zu verstehen, muss man einfach seine Geschichte kennen.
In den letzten Wochen hatte ich die Ehre, 3.300 Jahre altes Gold aus dem Grab von Tutenchamun in der Londoner Saatchi Gallery sehen zu können. Zudem habe ich 1.000 Jahre altes Gold aus dem Münster in Basel gesehen. Nur um mich daran zu erinnern, woher die Goldpreismanipulation stammt, habe ich auch einen kurzen Blick in die Hauptgeschäftsstelle der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) in Basel geworfen. Dort sind Eingriffe am Goldmarkt offizielles Geschäftsgebaren, worauf ich später noch eingehen werden.
TUTENCHAMUNS GOLD
Tutenchamun war ein ägyptischer Pharao, der zwischen 1334 und 1325 v. Chr. regierte. 1922 wurde sein fast intaktes Grab vom britischen Archäologen Howard Carter entdeckt. Das Grab enthielt über 5.000 Artefakte, darunter viele Objekte aus Gold. Für das ägyptische Gold dieser Zeit konnten zwei Quellen ausfindig gemacht werden – eine im Süden in Nubien und in der östlichen Wüste. Gewonnen wurde das Gold durch Zerkleinerung des weißen Quarzgesteins, das man in der Wüste fand, es wurde zudem aus dem Schlick der Flussbetten gewaschen.
Eines der schönsten Fundstücke ist die Maske des Tutenchamuns – eine massive Totenmaske aus Gold, die 0,5 Meter lang ist und über 10 Kilo wiegt. Sie befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo.
Unten sehen Sie die schönen, 3.300 Jahre alten Goldobjekte aus dem Grab, sie sind aus massivem Gold oder vergoldet. Aktuell sind sie in der Saatchi Gallery in London zu sehen.
Es ist recht bemerkenswert, dass all diese Goldobjekte schon über 3.300 Jahre alt sind und sich in makellosem Zustand befinden. Kein anderes wertvolles Material behält seinen Glanz so wie Gold. Beim Anblick dieser Objekte fällt es nicht schwer, zu begreifen, warum Gold so fasziniert. Doch vor allem sind es die Dauerhaftigkeit und die Seltenheit des Goldes, die es für die Nutzung als ewiges Geld auszeichnen.
1.000 JAHRE ALTES GOLD – DAS MÜNSTER IN BASEL
Bewegen wir uns in der Zeit 2.300 Jahre nach vorne – von Tutenchamun 1.300 v. Chr. ins Basel um 1.000 n.Chr. Hier finden wir ein weiteres Beispiel für die Bedeutung und Faszination von Gold.
Basel, die heute drittgrößte Stadt der Schweiz, gehörte damals zum Heiligen Römischen Reich unter der Herrschaft Heinrichs II, welcher König von Deutschland, Italien und römisch-deutscher Kaiser war. Die Stadt und das Bistum Basel, in dessen Besitz Heinrich im Jahr 1006 kam, war ein Brückenkopf zum Königreich Burgund, weshalb die Stadt für seine Herrschaft wichtig werden sollte.
Bei der Segnung des Basler Münsters im Jahr 1019 stiftete Kaiser Heinrich der Kirche einen goldenen Altar und ein goldenes Kreuz. Die Altartafel wurde aus Gold und Eiche gefertigt und misst 1,80 m x 1,2 m. 500 Jahre lang wurde die Altartafel zu allen hohen christlichen Gedenktagen im Münster ausgestellt. Nach der Reformation blieb sie 300 Jahre lang verschlossen und wurde anschließend mehrere Male verkauft, bevor sie schließlich ins Musée de Cluny in Paris gelangte. Obwohl dieses wichtige Objekt seine ursprüngliche Funktion verloren hatte, wurde es nie ausrangiert oder zerstört, denn Gold ist ewiges Vermögen.
DIE GOLDENE ALTARTAFEL AUS BASEL VON 1019
Das goldene Kreuz oder Heinrichskreuz wurde dem Basler Münster 1019 vom Kaiser Heinrich II gestiftet. Es heißt, das Kreuz enthalte einen Splitter des Heiligen Kreuzes, weshalb es im Mittelalter zu den wertvollsten Gegenständen zählte, die man besitzen konnte.
DER TURM VOM BASEL – BIZ – DAS GLOBALE PAPIERGOLDZENTRUM
Wer aus dem Bahnhof in Basel kommt, kann ihn nicht übersehen – den „Turm von Basel“. Hier befindet sich die Hauptgeschäftsstelle der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich). Es ist ein recht hohes Gebäude, wenn auch nicht so hoch wie der Turm von Babel, der, laut Genesis, bis in den Himmel reichen sollte. Im BIZ-Gebäude sitzt die Zentralbank der Zentralbanken. Hier treffen sich die Spitzen der großen Zentralbanken mindestens 6-mal pro Jahr, um sich über Beeinflussung und Führung der Finanzmärkte und speziell des Goldmarktes abzustimmen. Der Goldmarkt ist einer der wichtigen Eingriffsbereiche, und die BIZ führt aktive Manipulation des Goldmarkts mithilfe der Bullionbanken durch.
BASEL – VON PHYSISCHEM GOLD ZU PAPIERGOLD IN 1.000 JAHREN
Das ist die traurige Geschichte von Basel. Einst eine wichtige Stadt im Heiligen Römischen Reich und Handelszentrum, wo die meisten Transaktionen in physischem Gold beglichen wurden, ist Basel heute führend an der Weichenstellung für den Goldhandel beteiligt.
Im Juni 2005 sagte William R. White von der BIZ, eines der Ziele der Kooperation von Zentralbanken seien „gemeinsame Anstrengungen bei der Beeinflussung von Vermögenspreisen (speziell Gold und Fremdwährungen) unter Umständen, unter denen dies als nützlich erachtet werden könnte.“
2008 machte die BIZ eine Präsentation für Zentralbanker, aus der klar die Manipulation des Goldmarktes spricht.
Unten sehen wir ein jüngeres Beispiel für Markteingriffe der BIZ:
Forbes berichtet bezüglich der oben im Chart ersichtlichen Bewegungen Folgendes:
„Robert Lambourne von GATA hatte schon im März dieses Jahres darüber berichtet. Wie man im Chart erkennen kann, stieg Gold von November 2018 bis Februar, als es bei ca. 1.343 $ pro Unze ein Hoch markierte. Normalerweise würde man davon ausgehen, dass die Bestände des physisch gedeckten SPDR Gold Shares ETF (GLD) auch weiter angestiegen wären, zumindest bis zu jenem Zeitpunkt. Aber genau das passierte eben nicht. Drei Wochen vor Erreichen des Kurshochs begannen die Bestände des GLD interessanterweise zu fallen, und am 4. März hatte der ETF schon rund 57,8 Tonnen Gold verloren. Da der GLD nun aber der größte Gold-ETF der Welt ist – sein Wert liegt nach Stand dieser Woche bei 30,2 Milliarden $ –, werden diese Verkäufe natürlich auch Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Klar, das gelbe Metall fiel kurz darauf unter 1.300 $. Woran das nun wieder lag…?“
DIE BIZ FOLGT IHREN EIGENEN GESETZEN
Die BIZ ist ihr eigener Gesetzgeber. Das heißt, dass die Bank und ihr Personal Immunität genießen gegenüber globalen Gesetzen und Verordnungen.
Dazu braucht man sich nur einige Artikel aus Satzung und Statuten der BIZ anzuschauen.
Im Artikel 3 oben heißt es, dass die Gebäude der BIZ unverletzlich – also unantastbar – sind. Kein Regierungsvertreter und Polizist darf das Gebäude ohne Erlaubnis des BIZ-Präsidenten oder Generaldirektors betreten.
Immunität gegenüber der Gerichtsbarkeit (jurisdiction) bedeutet, dass kein Gericht in keinem Land Macht über die BIZ ausüben kann. Und Vollstreckungsimmunität (immunity from execution) bedeutet, dass das Eigentum der BIZ nicht eingezogen werden kann.
Im Abschnitt oben wird festgestellt, dass keine Anlagen oder Einlagen beschlagnahmt oder eingefroren werden können.
Und schließlich genießen auch die Angestellten der Bank Immunität hinsichtlich ihrer Handlungen als Bankangestellte – auch nach Verlassen der Bank, rückwirkend.
BIZ UND ANDERE TOP-BANKER GENIESSEN STRAFVERFOLGUNGSIMMUNITÄT
Folglich können diese BIZ-Banker nie strafverfolgt werden oder in Gefängnis wandern, so wie es auch bei Top-Bankern während der Finanzkrise von 2006-09 der Fall gewesen ist. Für diese Gruppe reicht die Immunität also auch über die Mauern der BIZ hinaus.
Kein Wunder also, dass die Versuche von Organisationen wie GATA (Gold Anti-Trust Action Committee) zur Aufdeckung von Manipulation an Gold- und Silbermärkten ohne Erfolg geblieben sind. Denn angesichts solch ungleicher Bedingungen lässt sich unmöglich etwas erreichen.
Aus diesem Grund werden die falschen Gold- und Silbermärkte nie auf dem Rechtsweg ans Licht der Öffentlichkeit kommen. Stattdessen wird China die USA zwingen, Farbe zu bekennen. Die chinesische Goldnachfrage seit 2008 kann auf fast 19.000 Tonnen beziffert werden. Diese Zahl müsste alle chinesischen Goldimporte sowie das in China abgebaute Gold umfassen. Da die chinesische Regierung aber die gesamte Goldproduktion im Land behält, ist es fraglich, ob deren Eigenproduktion tatsächlich beinhaltet ist.
GOLDHUNGER DER SEIDENSTRASSE IST UNERSÄTTLICH
Im Chart unten sieht man die Goldnachfrage der Seidenstraße von 2005 bis Oktober 2019. Dazu zählen die Länder China, Russland, Türkei und Indien. Wenn wir den Chart bis Ende 2019 extrapolieren, kommen wir auf eine Gesamtnachfrage von fast 36.000 Tonnen. Das heißt: Seit 2005 wurden circa 80 % der globalen Jahresgoldproduktion durch diese 4 Länder aufgenommen. Folglich wandert der größte Teil des globalen Goldes nach wie vor von Westen nach Osten!
Angesichts massiver Goldbestände im Osten wird es den USA in Zukunft schwer fallen, weiterhin Einfluss auf den Goldmarkt auszuüben, wenn der Dollar sinkt und China seine Goldmuskeln spielen lässt. Es ist unwahrscheinlich, dass die USA jemals den Beweis antreten werden, dass sie noch annähernd jene offiziell deklarierten 8.000 Tonnen Gold in Besitz haben. Das wird irgendwann den Papier-Goldmarkt enorm unter Druck setzen und wahrscheinlich wird er dann implodieren, mit düsteren Konsequenzen für die Bullionbanken und Terminmärkte.
MÄRKTE
Die Aktienmärkte markieren weiterhin neue Hochs – in Reaktion auf die erneute Geldschöpfung. Markttechnisch betrachtet, werden sie wahrscheinlich jetzt ihre Tops ausbilden, und ein säkularer Bärenmarkt könnte jederzeit beginnen.
Natürlich gibt es dazu unterschiedliche Meinungen, ohne die es ja auch keinen Markt geben würde. Der größte Online-Finanzverlag der Welt verschickte gerade eine Abo-Einladung für einen weiteren Service, und dieser titelt: „Die finale Phase der größten Finanzmarktexplosion der US-Geschichte“. Kurzfristig ist an den Märkten alles möglich, trotzdem halte ich das für sehr unwahrscheinlich.
Die Goldkorrektur, die im August 2019 begonnen hatte, ist jetzt vorbei. Der Weg für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends ist frei. Das nächste kurzfristige Ziel liegt bei mindestens 1.700 $, doch auch das alte Dollar-Hoch bei 1.920 dürfte ohne große Probleme erreichbar sein.
Man darf nicht vergessen, dass Gold schon in allen Währungen neue Hochs markiert hat – mit Ausnahme des US-Dollars und des Schweizer Franken.
Vergessen Sie bitte nicht, was ich am Anfang dieses Artikel schrieb:
PHYSISCHES GOLD IST EWIG UND PAPIER-ANLAGEN SIND VERGÄNGLICH
Der beste Schutz ist Eigentum an ewigen Anlagen wie physisches Gold.
Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland
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