Zeus bestrafte König Sisyphus für dessen Anmaßung (Hybris), indem er ihn im Hades einen riesigen Stein steil bergauf rollen ließ. Bevor Sisyphus die Anhöhe erreichen konnte, rollte der Stein immer wieder zurück. Und er musste stets von neuem beginnen.
Die Hybris ist eine schwere Sünde, die selten ungestraft bleibt. Die Arroganz und die Selbstüberschätzung, mit der die Welt von „denen da oben“ in den Ruin geführt wird, wird sich jedenfalls schwer rächen. Doch leider wird diese Strafe die gesamte Welt treffen und nicht nur die Elite, die ursächlich verantwortlich ist.
BANKER UND REGIERUNGEN HABEN UNGLAUBLICHEN SCHADEN ANGERICHTET
Man könnte einwenden, dass es ungerecht sei, nur eine Gruppe für den kommenden globalen Zusammenbruch verantwortlich zu machen. Die Weltwirtschaft hat immer schon zwischen Boom und Bust gependelt, folglich haben wir hier ein Naturphänomen wie beispielsweise die Jahreszeiten. Der Hauptunterschied ist allerdings der unglaubliche Schaden, den Staaten, Zentralbanker und Banker diesmal auf Welt angerichtet haben.
2006, zu Beginn der Großen Finanzkrise, lag die US-Staatsverschuldung bei 8,5 Billionen $. Heute sind es 26,5 Bill. $. Innerhalb von 14 Jahren hat sich die Verschuldung mehr als verdreifacht! 2006 betrug das BIP 14 Bill. $, heute sind es 21,5 Bill. $. Das heißt: Das Verhältnis von Schulden/ BIP ist von 60 % auf 123 % gestiegen.
Genau das nennt man „auf Reserve fahren“. Die Entstehung der US-Verschuldung hat nichts mit Investitionen in produktive Assets zu tun. Jene Verdopplung der Schuldenstandsquote über einen Zeitraum von 14 Jahren zeigt ganz deutlich Folgendes: Das gesamte geschöpfte Geld fließt nicht in den Realwirtschaft, sondern dient der Stützung eines bankrotten Finanzsystems, welches das Geld nutzt, um die eigenen insolventen Bilanzen zu stopfen und die eigenen Top-Entscheidungsträger mit fantastischen Scheingeldbeträgen zu belohnen.
GESCHÄFTSFÜHRUNGEN MIT GELDSCHÖPFUNG GEMÄSTET
Das gedruckte Geld ging ebenfalls an ineffiziente Mega-Konzerne, die ihre Bilanzen durch Kreditaufnahmen hebeln. Die Gesamtdarlehenssumme stieg dabei von 3 Bill. $ im Jahr 2006 auf heute 7 Bill. $. Im selben Zeitraum haben US-Unternehmen mehr als 6 Bill. $ für Aktienrückkäufe aufgewendet. Also: Anstatt in ihre Unternehmungen zu investieren, haben die Firmen Geld geliehen, um ihre eigenen Aktien zurückzukaufen – mit dem Ziel, die Aktienkurse als auch die Management-Bezüge (in Form von Optionen und Aktien) in die Höhe zu treiben.
Das ist Anmaßung erster Ordnung: Investitionen für Unternehmenswachstum sind zu ignorieren. Stattdessen wird das Unternehmen bis zum Anschlag fremdkapitalisiert, um hohe Aktienkurse und Entschädigungen für die Führungsetage herauszuschlagen. Wird diese unternehmerische Arroganz ungestraft bleiben? Das Management wird wohl kaum einen großen Rollstein im Hades bergauf schieben. Doch wenn die Wirtschaft der USA und die Weltwirtschaft zusammenbrechen und sich soziale Unruhen ausbreiten, dann werden die Habenichtse den Reichen sicher nicht zuvorkommend begegnen.
GLOBALE SANDBURG AUF “MMT” GEBAUT
Ich habe es häufig schon erwähnt: Die auf wertlosen Schulden gebaute globale Sandburg wird bröckeln. Das Timing (das Wann) ist dabei immer schwierig einzuschätzen, zudem führen die Zentralbanken das herausragendste Zauberkunststück seit 2006 auf.
Durch die Erhöhung der globalen Verschuldung von 125 Bill. $ im Jahr 2006 auf 270 Bill. $ heute, haben sie die Welt in so viel wertlosem Geld getränkt, dass praktisch niemand verstanden hat, dass es sich hierbei nur um geschöpftes Falschgeld und Scheinvermögen handelt.
In der Tat versteht das niemand – nicht einmal Nobelpreisträger, die daran glauben, dass MMT (Modern Money Theory) die Lösung für alles sei. Man fragt sich, wie jemand glauben kann, dass Geldschöpfung aus dem Nichts tatsächlich Vermögen schafft. Da aber so viele davon profitierten und profitieren… warum Unruhe aufkommen lassen? Die Elite ist mega-reich geworden (gemessen in Falschgeld) und die Massen haben eine gefühlte Verbesserung der Lebensstandards durch moderne Geräte wie Autos oder iPhones erlebt. Was aber kaum jemand begreift: All das kommt durch Schulden. Entweder steigende Privatschulden oder erhöhte staatliche Kreditaufnahme.
DER GRÖSSTE SCHWINDEL DER GESCHICHTE
Die meisten Menschen lassen sich recht lange hinters Licht führen. Und leider wird die Welt erkennen müssen, dass all das nur aufgrund des größten Schwindels der Geschichte möglich wurde. Charles Ponzi oder Bernard Madoff waren der reinste Kindergarten verglichen mit diesem Mega-Betrug.
Doch bald wird geerntet, was gesät wurde. Das Timing ist dabei immer schwierig. Es könnte alles sehr schnell gehen, wie mein guter Freund Alasdair Macleod in vielen exzellenten Artikeln auf KWN beschrieben hat. Oder es könnte 1-2 Jahre oder länger dauern. Alasdair sieht einen Banken- und Währungszusammenbruch kommen – und zwar noch vor Ende 2020. Er ist kein Mann, der Furore braucht, sondern eher ein konservativer Angelsachse mit tiefreichendem Wissen über Währungen und ökonomische Zusammenhänge. Und vor allem versteht er Geschichte. Hier sind wir beide voll einer Meinung. Die Mehrheit der Ökonomen und Banker denkt, heute wäre alles anders, eben weil sie heute leben. Sie werden jedoch bald schon, und erneut, widerlegt werden.
DEMNÄCHST: FINALER WÄHRUNGSKOLLAPS
Ob man zurückschaut ins Römische Reich im 3. Jahrhundert oder aber zu John Law um 1720: Man sieht, dass sich Geschichte wiederholt, wieder und wieder. Praktisch alle Wirtschaftseinbrüche gingen mit einer Totalentwertung der Währung einher. Und wir befinden uns jetzt in den allerletzten Zügen eines globalen Währungszusammenbruchs. Die Kaufkraft aller großen Währungen ist seit 1971 effektiv (gegenüber Gold) um 97-99 % gefallen. Der 15. August 1971 war ein wichtiges Datum für das Währungssystem. Es war der Tag, an dem Nixon dem Dollar den Teppich unter den Füßen wegzog und somit auch allen anderen Währungen, die an den Dollar gekoppelt waren. Als Gold keine Währungsdeckung mehr war und unverantwortliche Regierungen unbegrenzte Schuldenmengen ausgaben, war der Anfang vom Ende des aktuellen Währungssystems markiert. Die zweite Bewegung im Abwärtswettlauf der Währungen begann dann in den frühen 2000er Jahren. Und seither haben alle Währungen ca. 80-85 % ihres effektiven Wertes verloren.
KEIN ZURÜCK BEIM GOLD
2011 markierte Gold ein vorübergehendes Hoch, 2016 wurde der Aufwärtstrend fortgesetzt. Die massiven Geldmengen, die seit 2006 geschöpft wurden und die heute, 2020, immer schneller wachsen, haben keinen korrekten Niederschlag im Goldpreis gefunden. Doch das wird demnächst passieren.
Für den Westen waren die Aussichten auf einen Währungszusammenbruch nie besser gewesen. Und das bedeutet, dass die Aussichten für Gold absolut hervorragend sind.
KEIN PHYSISCHES MATERIAL ZUR SICHERUNG DER PAPIERGOLDBESTÄNDE
Es gibt allerdings viele Faktoren, die den Goldpreis beeinflussen. An den Terminmärkten und im LBMA-System herrscht eine massive Knappheit an physischem Gold. Wenn Gold steigt, und Goldkontrakthalter physische Auslieferung fordern, wird das Gold zur Begleichung der Papieransprüche nicht zur Verfügung stehen. Hier gibt es potentiell nur zwei Möglichkeiten. Erstens einen Ausfall des LBMA-Systems, der zudem einem kompletten Bankenzusammenbruch gleichkäme. Man würde versuchen, die bestehenden Forderungen in Papiergeld zu begleichen, aber auch das würde letztlich zu Ausfällen führen.
Natürlich ist es auch möglich, dass die Zentralbanken Billionen Dollar zur Rettung der Banken drucken, so dass diese dann Gold kaufen können. Das Problem dabei ist nur, dass zu den aktuellen Preisen kein Gold verfügbar sind wird – erst bei Preisen, die um ein Vielfaches über dem aktuellen Preisniveau liegen. Und je mehr Geld die Zentralbanken drucken, desto weniger wird es wert sein und umso mehr wird Gold kosten. Hier haben wir also eine Sisyphusaufgabe, die unter Garantie scheitern wird.
INSTITUTIONELLE GOLDKÄUFE
Ein weiterer wichtiger Faktor ist folgender: Aktuell stecken nur 0,5 % der globalen Finanzanlagen in physischem Gold. Bei steigender Inflation und im Fall des Einbruchs von Bubble-Assets (wie Aktien, Anleihen und Immobilien) werden private wie institutionelle Investoren vor allem eines wollen: Goldeigentum. Institutionen werden das Gold brauchen, zum sich gegen Inflation und Risiken abzusichern. Sagen wir, eine Institution möchte Gold im Wert von ca. 120 Mio. $ kaufen – und das nun multipliziert mit dreistelligen Zahlen, um die institutionelle Nachfrage abzubilden. Anstatt nun 2 Tonnen zu 1.900 $ pro Unze zu bekommen, werden sie 200 Kilogramm zu 19.000 $ pro Unze bekommen. Sie werden also ihr Gold im Wert von 100 Mio. $ bekommen, allerdings zum Zehnfachen des Preises. Da die Produktion nicht gesteigert werden kann, lässt sich die Nachfrage allein durch steigende Preise befriedigen.
Natürlich gibt es insgesamt 170.000 Tonnen Gold auf der Welt, einschließlich jener 50 % in Form von Schmuck sowie 35.000 Tonnen Zentralbankengold. Allerdings wird nur ein winziger Prozentsatz dieses Goldes zu den aktuellen Preisen verfügbar sein. Größere Mengen werden ein Vielfaches der heutige Preise kosten. Die jährliche Goldproduktion und das Goldrecycling wird Jahr für Jahr vom Markt absorbiert, darüber hinaus haben wir „Peak-Gold“ erreicht.
Aktuell haben die Schweizer Gold-Raffinerien niedrige Nachfrage zu verzeichnen, doch das ist nur eine Flaute im Fahrwasser einer sehr hektischen Periode und im Vorfeld der nächsten großen Abwärtsbewegung bei Aktien – und der nächsten großen Aufwärtsbewegung bei den Metallen.
VIER FAKTOREN FÜR STEIGENDE GOLDPREISE
Zusammenfassend: Der Goldpreis wird durch vier unglaublich starke Faktoren angetrieben:
- Starke Währungsentwertung aufgrund von Geldschöpfung
- Ausgeprägte Goldengpässe bei LBMA und Terminbörsen
- Markteintritt neuer, wichtiger privater wie institutioneller Goldinvestoren
- Nur noch kleine Goldmengen verfügbar zu den aktuellen Preisniveaus
Silber wird wahrscheinlich 3-mal so schnell steigen wie Gold, doch vergessen Sie nicht, dass es sehr volatil ist und die Korrekturen brutal ausfallen. Wer nachts ruhig schlafen möchte, sollte nur Goldeigentümer sein. Angesichts eines historisch hohen Gold/Silber-Verhältnisses von derzeit 93 empfehlen wir unseren Kunden derzeit trotzdem eine Allokation von 75 % physischem Gold und 25 % Silber.
Größere Mengen Edelmetalle sollten besser außerhalb des eigenen Aufenthaltslandes sowie außerhalb des Finanzsystems gehalten werden. Es ist sehr riskant, Vermögenssicherungs-Assets in einem bankrotten Bankensystem unterzubringen, ob nun in den allgemeinen Tresoreinrichtungen der Bank oder in Bankenschließfächern.
Gold und Silber befinden sich in der Beschleunigungsphase. Der Trend wird deutlich nach oben verlaufen, einschließlich der normalen Korrekturen. Die Zeit, in der man Gold unter 2.000 $ und Silber unter 25 $ kaufen kann, ist sehr begrenzt.
Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland
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