Das Thanksgiving-Wochenende hat in den Vereinigten Staaten neue Maßstäbe gesetzt.

Zuerst, eine historische Rekordzahl an Flugzeugen am amerikanischen Himmel am 26. November 2023:

 

 

Die Transportation Security Administration hat 2.894.304 Passagiere an Flughäfen des Landes kontrolliert, was diesen Tag zum geschäftigsten in der Geschichte der Luftfahrt macht.

Auch der Black Friday hat frühere Höchstwerte übertroffen: Die Online-Verkäufe haben einen Rekordumsatz von 9,8 Milliarden $ erzielt, ein Plus von 7,5 % gegenüber dem Vorjahr. Zu Thanksgiving, am Tag vor dem Black Friday, hatten die Online-Verkäufe in den USA einen Wert von 5,6 Milliarden $.

In nur zwei Tagen wurden also 15,4 Milliarden $ ausgegeben.

Weltweit überstieg der Gesamtwert der Online-Verkäufe am Black Friday erstmals die Marke von 70 Milliarden $.

Diese Rekordausgaben zogen logischerweise einen weiteren Rekord nach sich, nämlich bei den konsumbedingten Kreditkartenschulden der privaten Haushalte: Insgesamt haben die Kreditkartenschulden die historische Summe von 1,1 Billionen $ erreicht. Anlässlich des Black Friday haben sich die Verbraucher in Rekordhöhe verschuldet.

Dieser neue Höchststand der privaten Verschuldung wurde zudem von einem umfassenden Rückgriff auf finanzielle Rücklagen begleitet. Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie hat sich der Sparüberschuss erschöpft, den die US-Bürger während der Corona-Zeit angehäuft hatten.

Die Haushalte konsumieren und verschulden sich also auf Rekordniveau.

Der US-amerikanische Staat tut das gleiche.

Die öffentlichen Schulden der USA haben sich von heute auf morgen um 61 Milliarden $ erhöht und beliefen sich zum letzten Freitag auf 33,827 Billionen $. Es fehlen nur noch 173 Milliarden $, um die haarsträubende Schwelle von 34 Billionen $ an Schulden zu überschreiten. Die Marke von 33 Billionen $ wurde übrigens erst vor zwei Monaten erreicht.

Abgesehen vom neuen Rekordstand nimmt die Verschuldung also auch mit beispielloser Geschwindigkeit zu.

Der private Verbrauch als Wirtschaftsmotor läuft auf Hochtouren und selbst der Anstieg der Kreditkartenzinsen konnte den Konsumrausch an diesem Rabattwochenende nicht bremsen.

In Anbetracht der Kreditkartenzinsen, die sich der 30-%-Marke annähern, ist Konsum auf Kredit eine kostspielige Angelegenheit geworden. Die in diesen Tagen offerierten Rabatte reichen oft nicht aus, um die Kosten für die Käufe auf Kredit zu decken.

Während die Online-Verkäufe und die Fluggesellschaften vom Enthusiasmus der Verbraucher profitierten, sieht es im Immobiliensektor düster aus:

Die Hausverkäufe sind seit den Zinserhöhungen eingebrochen:

 

 

Die Aktivität in diesem Sektor erreicht kritische Tiefststände, die selbst auf dem Höhepunkt der Subprime-Krise nicht verzeichnet wurden. Wir erleben ein historisches Austrocknen des Immobilienmarktes. Die Aufnahme neuer Kredite ist seit dem Anstieg der Zinsen um 80 % zurückgegangen, in manchen Regionen sogar noch mehr.

Seit dem Sommer stellen wir sogar einen Preisrückgang fest, der in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahr 20 % beträgt. Es muss allerdings dazugesagt werden, dass die Preise nach 2020 einen regelrechten Höhenflug erlebt hatten, und diese spektakuläre Baisse nun lediglich die Exzesse der letzten Jahre korrigiert.

 

 

Obwohl der Preisrückgang der letzten Wochen bemerkenswert ist, gibt aber vor allem die nach wie vor sehr geringe Zahl der Transaktionen am Immobilienmarkt Anlass zur Sorge.

Eine Erklärung für die Blockade am Markt ist in der Refinanzierung der Darlehen kurz vor den Zinserhöhungen zu finden. Die meisten Haushalte haben ihre Kreditbedingungen zwischen 2018 und 2020 neu ausgehandelt, als die Zinsen niedrig waren. In dieser Situation befinden sich heute fast zwei Drittel der amerikanischen Haushalte, die einen Immobilienkredit haben.

 

 

Diese amerikanischen Eigenheimbesitzer haben keinen Anreiz, umzuziehen. Wenn sie ihr Haus behalten, können sie ihren Kredit weiterhin zu niedrigen Zinsen zurückzahlen. Wenn sie umziehen, verlieren sie diesen Vorteil und müssen für ihre neue Bleibe doppelt so viel zahlen.

Die niedrigen Raten im Vergleich zu dem, was sie aktuell in Anbetracht des Zinsniveaus bezahlen müssten, hat sich für diese Haushalte zu einem wichtigen Vorteil entwickelt und stellt selbst einen regelrechten Vermögenswert dar!

22 % der US-Haushalte profitieren weiterhin von Kreditzinsen unter 3 %. Ein echter Glücksfall, der keinen Anreiz für einen Umzug darstellt!

 

 

Die monatlichen Kosten für einen neuen Immobilienkredit haben sich seit Januar 2021 verdoppelt. 2021 lag die durchschnittliche Monatsrate für einen neuen Kredit bei etwa 1500 $. Heute hat sie das Rekordniveau von 3000 $ erreicht und steigt weiter, während die Zinsen auf Immobilienkredite auf 8 % klettern.

Die Preise sinken unterdessen nicht stark genug, um neue Käufer anzulocken, und für Eigentümer besteht kein Anreiz, ihre Immobilien zu veräußern. Im Fall eines Verkaufs verlieren sie den Vorteil, ihren auf Kredit erworbenen Vermögenswert zu einem niedrigen Zinssatz abzubezahlen. Unter diesen Bedingungen lässt die Attraktivität des Immobiliensektors logischerweise nach.

Anders gesagt stellt Betongold infolge fehlender Investitionsanreize und der Blockade des Marktes keinen sicheren Hafen mehr dar. Die aktuelle Situation führt zu Untätigkeit bei potenziellen Käufern und verleitet mögliche Verkäufer gleichzeitig dazu, ihre Immobilien zu behalten, da sich ihre Kreditkosten nach einem Umzug verdoppeln würden.

Auch in China hat das zunehmende Desinteresse für den Immobiliensektor das Verhalten der Sparer in Bezug auf Goldanlagen beeinflusst. Da das Betongold für viele keinen attraktiven sicheren Hafen mehr bot, haben sich zahlreiche private Haushalte neu orientiert und stattdessen physisches Gold erworben.

Vor allem die Generation der jungen Chinesen verfolgt diese neue Herangehensweise an das Sparen.

 

 

Werden wir in den Vereinigten Staaten ein ähnliches Phänomen und eine Hinwendung zu physischem Gold sehen? Könnte Gold in der westlichen Hemisphäre erneut zu einem sichereren und begehrteren Mittel zum Vermögensaufbau werden als Immobilien?

Die gute aktuelle Form des Goldpreises bildet in jedem Fall einen deutlichen Gegensatz zum Trübsinn am Immobilienmarkt.

Letzte Woche hat der Goldpreis in Dollar an der Börse von Shanghai einen neuen Rekord erreicht. Die Preisentwicklung in China sollte logischerweise dazu führen, dass sich der Goldkurs auch in London seinem Allzeithoch nähert.

 

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