Neben Donald Trump hat es wahrscheinlich noch nie einen US-Präsidentschaftskandidat gegeben, der sich wegen der eigenen Wahlniederlage derart glücklich hat schätzen können. Noch kann er das nicht sehen, da er unter den Wunden leidet, die er sich selbst in den letzten Momenten seiner Präsidentschaft zugefügt hat. Doch auch Biden hat noch nicht erkannt, welches Unglück seine Wahl für ihn bedeutet. Doch das wird sich bald ändern, wenn seine Administration von einer Krise in die nächste rutscht und zwar auf allen Gebieten – geldpolitisch, haushaltspolitisch, sozial und allgemein politisch. Während seiner Präsidentschaft wird kaum etwas richtig laufen.

Die nächsten vier Jahren könnten ohne weiteres vier Höllenjahre für Biden werden (falls er die ganzen vier Jahre durchhält) – aber auch vier Höllenjahre für die USA und somit für die Welt.

WIE VORHERGESAGT: TRUMP MUSSTE LIEFERN

Als Trump im November 2016 die Wahl gewann, schrieb ich gleich am 18. November einen Artikel mit dem Titel “Trump Will Grow US Debt Exponentially”.

Im Artikel war unter anderem auch das folgende Diagramm zu finden. Im Artikel traf ich die Vorhersage, dass sich die US-Verschuldung bis 2025 auf 40 Billionen $ verdoppeln würde – und dass sie im Januar 2021 – am Ende der vier Jahre – bei 28 Billionen $ liegen würde.

 

 

Und – Überraschung!! – die Schulden stehen heute bei 27,77 Bill. $; und die darf man getrost auf 28 Bill. $ aufrunden.

Ich bin mit Sicherheit kein Vorhersage-Genie, dennoch war diese Vorhersage auch kein Glückstreffer.

Nein, hier kam die beste Methode zur Anwendung, über die wir verfügen, die aber kaum jemand anwendet oder versteht.

Diese Methode hat einen Namen: GESCHICHTE.

31-MAL SO HOHE SCHULDEN & 6-MAL SO HOHE STEUEREINNAHMEN

Seitdem Reagan im Jahr 1981 das US-Präsidentenamt übernahm, verdoppelt sich die US-Verschuldung im Durchschnitt alle 8 Jahre. Als Trump im Januar 2016 Präsident wurde, erbte er Schulden in Höhe von 20 Bill. $. Es war also nicht schwer, die Prognose zu treffen, dass die Verschuldung 8 Jahre später bei 40 Bill. $ stehen würde. Die 28 Bill. $-Prognose für 2021 ist im Grunde nur ein mathematischer Mittelwert zwischen 20 Bill. $ und 40 Bill. $.

Noch schlimmer als diese Schuldenexplosion sind die fehlenden Steuereinnahmen zur Finanzierung dieses eskalierenden und chronischen Haushaltsdefizits. Wie man im Diagramm unten sieht, ist die US-Verschuldung seit 1981 um das 31-fache gestiegen, während die Steuereinnahmen nur um das 6-fach zunahmen.

Das US-Defizit beträgt aktuell 3,3 Bill. $ und liegt damit praktisch gleichauf mit den Gesamtsteuereinnahmen von 3,4 Bill. $. Das bedeutet aber auch, dass 50 % der jährlichen Staatsausgaben geliehen werden müssen.

BANANENREPUBLIK

Die US-Wirtschaft weist heute alle Merkmale einer Bananenrepublik auf. Eine Kurzdefinition des Begriffes: „In der Politikwissenschaft wird mit dem Begriff Bananenrepublik ein politisch instabiles Land bezeichnet, dessen Wirtschaft vom Export einer knappen Ressource, wie Bananen oder Mineralien, abhängig ist.“

Im Fall der USA ist dieses Exportprodukt natürlich nichts anderes, als die aus dem Nichts geschöpften Dollars – ein wunderbarer, weil unbegrenzt verfügbarer, Exportartikel.

In der Kurzbeschreibung heißt es weiter: „Gesellschaftlich sind Bananenrepubliken in der Regel von einem streng gegliederten Schichtensystem geprägt. Normalerweise steht der breiten, verarmten Arbeiterklasse eine kleine herrschende Plutokratie gegenüber, die die unternehmerischen, politischen und militärischen Eliten der Gesellschaft vereint. “

Die US-Wirtschaft und die sozialen Strukturen der USA sind dem Niedergang geweiht, wie es bei allen Bananenrepubliken der Fall ist. Es besteht praktisch nicht die geringste Chance, dass Biden & Co. in der Lage sein werden, diesen unvermeidlichen Gang der Dinge umzukehren.

GESCHICHTE – GESCHICHTE

Also zurück zur Geschichte: Geschichte hat uns geformt und Geschichte reimt sich nicht bloß, wie Mark Twain gesagt haben soll, sondern sie wiederholt sich häufig. Die Schuldenexplosion ist dafür ein gutes Beispiel.

Hätten mehr Menschen Geschichte studiert und verstanden, wären sich viel mehr Menschen der herausragenden Bedeutung des Geschehenen bewusst – aber auch der Tatsache, dass Geschichte uns etwas darüber lehren kann, was noch vor uns liegt.

Allerdings befassen sich kaum Gelehrte und kein Journalist mehr eingehend mit Geschichte. Wir leben viel eher in einer Zeit, in der Medien und Universitäten weltweit Geschichte auslöschen und neu schreiben möchten. Das zeigt uns, dass im Grunde gar nicht verstanden wird, dass die Geschichte von herausragender Bedeutung für die Weiterentwicklung der Welt ist.

Dies ist allerdings Teil der Dekadenz und Verleugnung, die zum Ende großer Zeitalter oder Zyklen zu beobachten ist. Der aktuelle Zyklus (ob 300-Jahre-Zyklus oder 2.000-Jahre-Zyklus sei dahingestellt) nähert sich jetzt seinem Ende. Die Veränderungen werden jedenfalls nicht von einem Tag auf den anderen eintreten, allerdings kann die erste Phase des Rückgangs bzw. Falls dramatische Ausmaße annehmen. Und diese Phase wird wahrscheinlich schon sehr bald beginnen.

BIDEN HAT NUR EINEN TRUMPF AUF LAGER

Also: Was werden Biden und seine Herren tun? Schon jetzt hat Biden zusätzliche Unterstützung in Billionenhöhe gefordert.

Er meinte zudem: „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird alles noch viel schlimmer; es wäre später viel schwerer, wieder aus der Versenkung zu kommen.

Ok, wir wussten ja, dass Biden in der Tat nur einen Trumpf auf Lager hat: MEHR GELD SCHÖPFEN als jeder andere US-Präsident vor ihm. Trump hier zu schlagen, ist nicht schwer; schließlich druckte dieser nur 8 Bill. $ innerhalb von 4 Jahren!

Vielleicht sollten wir uns wieder vor Augen führen, dass es 200 Jahre brauchte (von 1808-2008), um die Schulden der USA von 65 Millionen $ auf 10 Billionen $ ansteigen zu lassen.

Als Obama das Amt im Januar 2009 übernahm, erbte er 8 Bill. $ Schulden. Acht Jahre später übergab er das Amt an Trump – und an dieser Übergabe hingen 20 Bill. $ Schulden.

Innerhalb von 8 Jahren druckte und lieh Obama mehr Geld als alle anderen Präsidenten zuvor in einem Zeitraum von 200 Jahren!

Wird Biden also mehr als 10 Bill. $ schöpfen?

Auf jeden Fall!

Wird er das innerhalb von 4 Jahren machen? Aller Wahrscheinlichkeit nach ja!

Wie ich in meinem Artikel von 2016 prognostiziert hatte, wird die Verschuldung im Januar 2025 bei mindestens 40 Bill. $ liegen. Das hieße also ein Anstieg um 12 Bill. $ von heute aus betrachtet.

Niemand sollte aber glauben, dass Biden bei 40 Bill. $ Halt machen wird. Die US-Wirtschaft leckt jetzt schon an allen Ecken und Enden. Und die Probleme haben gerade erst begonnen.

Die Probleme in der zurzeit noch halb gelähmten US-Wirtschaft werden rasant eskalieren; das Biden-Team wird wiederum versuchen, jedes Loch in jedem Bereich zu stopfen – vom Mindestlohn bis zur Rettung von Großunternehmen.

Doch durch das Drucken wertlosen Geldes werden Bananenrepubliken leider nicht überleben.

KRISENURSACHE: PROBLEME IM FINANZSYSTEM UND NICHT CV-19

Trotzalledem dürfen wir nicht vergessen, womit die jüngste Problemphase der US-Wirtschaft begonnen hatte.

Es war nicht Covid im Februar 2020. Nein, das Virus war bloß Impulsgeber. Das grundlegende Desaster lag viel tiefer. Das wahre Problem begann im Aug/Sept 2019. Zu dieser Zeit bekam das Finanzsystem akute Probleme, weshalb die EZB und die Fed das System auch mit Geld fluteten. Doch natürlich nicht mit echtem Geld, sondern mit wertlosem Papiergeld, das auf Knopfdruck entsteht.

Seitens Fed und EZB wurden seit September 2019 knapp 8 Bill. $ „Falschgeld“ digital hergestellt. Man muss es tatsächlich als „Falschgeld“ bezeichnen, weil niemand im Gegenzug dafür irgendwelche Arbeit verrichten oder irgendwelche Produkte oder Dienstleistungen erbringen musste.

Es ist in der Tat skandalös, hier von „Geld“ zu sprechen, da es sich überhaupt nicht von „Monopoly-Spielgeld“ unterscheidet.

WENN DER OFEN AUS IST…

In Bidens neuen Mindestlohn-Stunden zu je 15 $ gerechnet, entsprechen die 8 Billionen $ 60 Millionen Arbeitsstunden. Doch unter dem modernen MMT (Modern Monetary Theory)-Paradigma, braucht man für das Geld nicht zu arbeiten. Was die Welt auch braucht – Zentralbanken und Regierungen können es auch dem Nichts erschaffen.

Das geht so lange, bis der Ofen aus ist. Und wahrscheinlich werden es Biden und Harris sein, die als Heizer miterleben müssen, wie der Ofen ausgeht und das ganze Gebäude in sich zusammenfällt.

Die Schlauen und Weisen werden natürlich ein warmes Örtchen gefunden haben, bevor es kalt wird und die Hölle losbricht.

An diesem Punkt wird die Verschuldung schon nicht mehr im Bereich von zwei- oder dreistelligen Billionen $-Beträgen liegen. Nein, die Geldschöpfung wird sich dann im Bereich von Billiardenbeträgen in EURO als auch US-DOLLAR bewegen, weil nicht nur kollabierende Darlehen durch Zentralbanken aufgekauft werden müssen, sondern auch der Bereich der Derivate gerettet werden muss, der sich möglicherweise auf 2 Billiarden $ oder mehr beläuft.

Hinzu kommen Ausgaben für medizinische Fürsorge, Sozialversicherung und ungedeckte Pensionszahlungen, die – global betrachtet – wahrscheinlich eine Billion $ übersteigen und somit zum Niedergang des Finanzsystems beitragen.

Könnte ich auch falsch liegen. Möglicherweise. Ein enger Freund hatte mir mal ein T-Shirt geschenkt, auf dem stand:

„ICH HABE NICHT IMMER RECHT – Aber ich liege nie falsch!“

Hmmm – dieses Geschenk muss wohl ein subtiler Hinweise gewesen sein…

Meiner unbedeutenden Meinung nach gehe ich aber nicht davon aus, dass geordnete Neustarts den unvermeidlichen Ereignisablauf letztlich verändern werden. Also: Für mich ist nur eine Frage des WANN und nicht des OB.

Ein mehr als 50-jähriges Berufsleben hat mich gelehrt, dass selbst die offensichtlichsten Ereignisse länger brauchen können, als man denkt.

Allerdings ist die aktuelle Risikolage aus meiner Sicht extrem – jetzt ist die Zeit für Vorbereitungen.

MÄRKTE

Ok, wir wollen abschließend noch einen kurzen Blick auf die Marktentwicklungen werfen. Ich weiß, dass Prognosen im Grunde idiotisch sind, zudem bin ich nicht wirklich an den kurzfristigen Marktverläufen interessiert, außer vielleicht in der Beobachterrolle.

In den kommenden Jahren wird sich alles um ökonomisches Überleben und Vermögenssicherung drehen, aber nicht darum, wie es für den Dow oder den Dax weitergeht.

AKTIEN

Im Jahr 2020 sprach und schrieb ich über einen potentiellen Meltup an den Märkten im Vorfeld eines Crashs. Der jüngste Artikel zu diesem Thema hieß ABHEBEN & ABSTÜRZEN und wurde im Oktober 2020 veröffentlicht. Das beschriebene Abheben können wir gerade beobachten und der Dow ist seither schon um fast 5.000 Punkte gestiegen und der Dax um 2.500 Punkte.

Dieser Meltup könnte die Kurse noch deutlich weiter nach oben treiben, wie es – vor dem eigentlichen Zusammenbruch – bei irrational überschwänglichen Märkten häufig der Fall ist. Doch auf Grundlage der extremen Überbewertung in so vielen Bereichen könnte der Markt jederzeit drehen.

Also: Ob wir ein Top in den nächsten Wochen oder Monaten bekommen, ist irrelevant. Das Risiko ist eindeutig ein Risiko fallender Kurse. Und wenn die Märkte einbrechen, dann wird es sich um einen langen und brutalen Crash handeln. Verluste von effektiv 90 % und mehr sind in den nächsten 2-5 Jahren wahrscheinlich.

Deswegen ist es viel wichtiger, die Positionen jetzt zu sichern, anstatt noch den letzten 10 oder 25 % hinterherzujagen. Sobald der Markt zu fallen beginnt, wird der Ausstieg für die meisten Investoren praktisch unmöglich sein.

GOLD

Die „Boyz“ waren wieder am Werk – am Freitag, den 8. um 9.00 Uhr Europäischer Zeit. Gold stand bei 1.905 $ und sackte dann in einer einzigen Bewegung um 30 $ nach unten.

Laut unserer Quellen ging eine Verkaufsanweisung im Umfang von 1,4 Millionen Unzen (43 Tonnen) über die COMEX – im Wert von 2,7 Mrd. $.

Allem Anschein nach war das eine der Bullionbanken, die mit der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) in Basel in Verbindung stehen.

Kein Trader bei gesundem Verstand würde jemals 1,4 Millionen Unzen Gold auf einmal in einem illiquiden Markt verkaufen. Das würde zu seiner sofortigen Entlassung führen.

Hier geht es also klar um Manipulation. Die großen Short-Positionen der Bullionbanken benötigten eindeutig einen niedrigeren Goldpreis.

Und so sah der Chart zur besagten Zeit aus:

 

 

Diese Bewegung dürfte einen zusätzlich schlimmen Eindruck hinterlassen haben, da der Goldkurs gerade erst gesunken war – von 1.960 $ zwei Tage zuvor.

Allerdings hat das keine Auswirkungen auf den seit 1999 bestehenden langfristigen Goldaufwärtstrend. Wir kennen Manipulationen aus der Vergangenheit, und der Quartalschart unten zeigt, wie Manipulation langfristig betrachtet ausschauen.

GOLD-MAGINOT-LINIE

Damals im Februar 2019 schrieb ich einen Artikel zur Gold-Maginot-Linie, die seit 2013 als Gold-Widerstandslinie bei 1.350 $ gehalten hatte. Ich hatte zudem vorhergesagt, dass diese Maginot-Linie innerhalb der folgenden 3 Monate durchbrochen werden würde, was auch geschah.

In diesem Artikel warf ich also die Frage auf, ob die BIZ seit 6 Jahren am Goldmarkt interveniere. Mit Blick auf den Quartalschart scheint das sehr wahrscheinlich. Zwischen 2013 und 2018 lagen die höchsten Quartalsschlussstände ganze fünf Mal sehr eng beieinander – und zwar innerhalb einer Spanne von 12 $ (2013 – 1.327 $, 2014 –1.327 $, 2016 – 1.315 $, 2018 – 1.325 $).

Es kann kaum Zufall sein, dass Gold zwischen 2013 und 2018 nie einen Quartalsschlussstand über 1.327 $ erreichen konnte und fünfmal zu Quartalsende zwischen 1.315 $ und 1.327 $ stoppte.

 

 

Hier scheint also irgendeine unsichtbare Hand am Werk.

Wenn die laufenden Korrektur zu Ende ist, was in nicht allzu langer Zeit der Fall sein dürfte, wird sich Gold auf ganz deutlich erhöhte Kursniveaus zubewegen. Nächste Woche werde ich erläutern, warum das Greshamsche Gesetz Gold Unterstützung bieten wird, wenn das Metall in den 2.000 $ Bereich aufsteigt.

Es ist natürlich immer interessant, über den Goldpreis zu reden, obgleich dieser im Grunde ziemlich unbedeutend ist.

 

 

Denn Folgendes sollte man nicht vergessen: Physisches Gold hält man allein zu Vermögenssicherungszwecken. Seinen Wert in sich immer stärker entwertendem Fiat-Geld zu messen, hat kaum Sinn.

Der Zustand der Welt verlangt nach einer Lebensversicherung in Form von Gold.

Ob Gold 2.000 $, 20.000 $ oder 200 Billionen $ erreicht, hat nichts mit dem Wert von Gold zu tun, sondern vor allem etwas mit dem Bankrott des Finanzsystems sowie wertlosen Fiat-Währungen.

Originalquelle: Goldswitzerland

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