Richard Russell, der legendäre und sehr kluge Verfasser der Dow Theory Letters, prägte den Spruch „Inflate or die“ (übersetzt ungefähr „Inflation erzeugen oder untergehen“). Schon zu Beginn dieses Jahrhunderts begriff er die Notwendigkeit, und auch den Fluch, permanenter Geldschöpfung durch Zentralbanken. Da Richard schon 2015 starb, konnte er selbst nicht mehr miterleben, wie Recht er gehabt hatte.
Über drei Jahrzehnte hinweg wurde die Weltwirtschaft mithilfe massiver Geldschöpfung und Kreditexpansion über Wasser gehalten – nach dem Motto „inflate or die“. Jetzt, in den 2020ern, haben wir die nächste Stufe erreicht, in der es heißt: INFLATE AND DIE. Denn wenn die Aktien- und Kreditblasen implodieren und die Geldschöpfung stetig steigt, wird die Welt erkennen, dass nicht nur das frisch geschöpfte Geld wertlos ist, sondern auch das Geld, das über die letzten 20 hinweg Jahre produziert wurde.
DAVOS – WEF 2020
Doch bevor wir zu den Konsequenzen von „inflate and die“ kommen, noch Folgendes: Letzte Woche erst haben sich 117 Milliardäre zu einer „Wetterkonferenz“ in Davos getroffen. Hinzu kamen weitere 2.900 Manager, politische Führungspersönlichkeiten, Klimaaktivisten und andere Wichtigtuer. Schon ziemlich überraschend, dass so viele „wichtige“ Menschen zusammenfinden, um über das Wetter zu reden. Wenn eine schwedische Greta (nicht die Garbo) jedem an den Kopf wirft, „Wie können Sie es wagen, das Ökosystem bricht zusammen, Menschen sterben!“, dann dürfen die Davos-VIPs aber auch die Banker der wichtigsten Zentralbanken nicht ohne grüne Agenda dastehen. Beispielsweise hat Lagarde, die EZB-Chefin, bei ihrer strategischen Beurteilung der Ziele der EZB angemerkt, dass Klima-Maßnahmen eine fundamentale Komponente der Geldpolitik seien. Maßnahmen gegen den Klimawandel werden für die EZB einen „auftragsentscheidenden“ Stellenwert bekommen. Vielleicht sollte sie besser einsehen, dass das EU-Finanzsystem „auftragsentscheidenden“ Stellenwert hat, und weniger das Engagement bei der globalen Temperaturkontrolle.
Nie zuvor hat es einen solch „wichtigen“ Menschenauflauf gegeben, der über das Klima diskutieren möchte – wobei für die Reisen 309 Privatjets sowie hunderte reguläre Flüge einschließlich Hubschrauber- oder Autotransport von Zürich nach Davos zu Buche schlagen. Noch habe ich keine CO2-Kalkulation für Davos gesehen, aber irgendjemand wird die schon noch erstellen. Zur Rechtfertigung ihrer Extravaganzen haben die Veranstalter eine politisch korrekte und gekünstelte Verbrauchsberechnung präsentiert, in der es schlicht heißt, die WEF-Konferenz sei CO2-neutral. Hmmm!
DIE GLOBALISTEN WOLLEN AUCH DIE TEMPERATUREN KONTROLLIEREN
Natürlich kamen die Globalisten nicht dorthin, um nur über‘s Wetter zu reden. Doch niemand außer Trump wagte es, nach Davos zu kommen, ohne komplett hinter der einzigen politisch korrekten Position zu stehen. Und die besagt, dass der Mensch heutzutage die Erdtemperatur kontrollieren kann. Klimazyklen sind also nicht mehr gültig, weil der Mensch in jüngster Zeit die Temperaturen angeblich ansteigen ließ und nun ihren Anstieg bis 2050 auf 1,5º C begrenzen muss. Die Erde entstand vor 4,5 Milliarden Jahren. Seither waren die Klimazyklen ganz sich selbst überlassen, und das wird sich auch in den kommenden Milliarden von Jahren nicht ändern.
MENSCHEN ÄNGSTIGEN MIT SCHRECKGESPENSTERN
Sich der Klimakontrolle zu verpflichten, ist heute zwingend erforderlich, auch wenn dieses Ziel unerreichbar ist. Dennoch steht das Thema jetzt ganz oben auf der globalen Agenda des Westens. Junge Menschen werden sehr effektiv benutzt, um die Welt mit solchen Schreckgespenstern zu ängstigen.
Der amerikanische Schriftsteller Henry Louis Mencken verstand den Sinn solcher Maßnahmen:
„Praktische Politik hat nur den einen Sinn, die breite Masse in Unruhe und Angst zu halten (so dass sie förmlich nach Sicherheit schreit), und dazu bedroht man sie mit einer endlosen Abfolge von Schreckgespenstern, allesamt erfunden und erdacht.“
ES GIBT GEFÄHRLICHERE TROLLE ALS DIE KLIMAKOBOLDE
Die Welt wird die Klima-Schreckgespenster bald schon vergessen, wenn viel gefährlichere Trolle auftauchen. Die Davos-Konferenz hätte diese Trolle zum Thema machen sollen – und nicht die Klima-Klabauter. Bei den besagten Trollen handelt es sich natürlich um die beispiellosen ökonomischen, finanziellen sowie politischen Risiken, mit denen die Welt aktuell konfrontiert ist.
Unten finden Sie wieder die Zeitbombe mit den 3 Dutzend Gründen zur Sorge – wobei das Hauptrisiko die globale Verschuldung ist. Mit jedem Tag kommen neue Risiken hinzu, wie z.B. das Corona-Virus in Wuhan. Inoffizielle Berichte gehen davon aus, dass China nur die halbe Wahrheit sagt und schon ganze 10.000 Menschen in Wuhan ums Leben kamen.
DIE PEST TÖTETE DIE HÄLFTE DER EUROPÄISCHEN BEVÖLKERUNG
Krankheiten sind ein großes Risiko, und Viren haben regelmäßig auf der Welt gewütet. Im 14. Jahrhundert tötete der Schwarze Tod (die Pest) bis zu 200 Millionen Menschen. 50 % der Bevölkerung Europas kamen dabei ums Leben, und 35 % im Rest der Welt.
Der Nahe Osten ist ein großes Risiko. Wahrscheinlich ist die Situation rund um den Iran noch nicht zu Ende, sie könnte sich ohne Weiteres zu einem globalen Konflikt ausweiten, an dem die USA und Russland beteiligt sind. Mit der derzeitigen, extrem unberechenbaren US-Administration sind katastrophale Ereignisse zum Greifen nah.
DIE GESCHICHTE ZEIGT, DASS SCHULDENWELLEN UNSCHÖN ENDEN
Über diese globalen Risiken wurden in Davos wenig debattiert. Auch in den MSM (Mainstream-Medien) fanden die folgenden Warnungen der Weltbank hinsichtlich einer globalen Schuldenkrise fast keine Erwähnung:
„Niedrige globale Zinssätze stellen nur einen prekären Schutz gegen Finanzkrisen dar.“, so Weltbank-Funktionär Ayhan Kose. „Wie die Geschichte vergangener Schuldenakkumulationswellen zeigt, nehmen solche Wellen ein tendenziell unschönes Ende.“
Die Weltbank hat ganz offensichtlich Recht: Es wird ein „unschönes Ende“ geben. Und wie es schon in der Vergangenheit der Fall gewesen ist, wird die überwiegende Mehrheit der Menschheit vollkommen unvorbereitet sein.
INVESTOREN LEBEN IN EINER WELT DER FANTASIE UND EUPHORIE
Der Chart unten zeigt, dass die Investoren keinen Schimmer haben und in einer Welt der Fantasie und Euphorie leben. Die Aussagen und Maßnahmen der Zentralbanker seit Ende August 2019 waren überdeutliche Hinweise auf die Existenz schwerer systemischer Probleme. Der Chart zeigt aber, dass die “Don’t Worry Be Happy”-Haltung der Investoren ungebrochen ist.
Also: Erhöhte Geldschöpfung aufgrund einer ernsten Liquiditäts- und Solvenzkrise im Finanzsystem betrachten Aktieninvestoren als ausschließlich gutes Zeichen. Der Chart oben zeigt deutlich, dass erhöhte Geldschöpfung zur Systemrettung auch den Aktienmarkt befeuert.
Wie der Chart unten aber zeigt, haben die Gewinne seit 2011 praktisch stagniert. Die Differenz zwischen Kurssteigerungen und Gewinnen ist inzwischen deutlich größer als 2000 und 2007, als es zu erheblichen Aktienmarktverlusten kam. Die anstehenden Verluste werden wesentlich größer ausfallen.
GEWINNSTAGNATION
AKTIENINVESTOREN WERDEN 95 % GEGENÜBER GOLD VERLIEREN
Rohstoffe, darunter Edelmetalle, haben im Vergleich zu Aktien immer noch historisch niedrige Preisniveaus. Die Wende wird 2020 kommen – mit verheerenden Folgen für die Welt. In den kommenden Jahren werden Aktieninvestoren, effektiv betrachtet, bis zu 95 % verlieren. Die Nahrungsmittelpreise werden steil steigen, Gold und Silber ebenfalls. Hohe Nahrungsmittelpreise und Knappheiten werden für große Probleme sorgen.
WIRD CHINA EINEN DOLLAR-EINBRUCH AUSLÖSEN?
Die Chinesen wissen, was passieren wird, denn wahrscheinlich werden sie ein Finanzereignis auslösen, das zu einem Dollar-Einbruch und zu einer Gold-Neubewertung führen wird. Wie man im Chart unten sehen kann, hat China seit 2006 19.000 Tonnen Gold gekauft. Die tatsächliche Höhe der chinesischen Goldreserven ist nicht öffentlich, unseren Schätzungen zufolge könnten sie sogar bei 20.000 Tonnen liegen. Irgendwann wird China die Karten auf den Tisch legen. Dann werden die USA zwangsläufig den Beweis antreten müssen, dass sie überhaupt noch über die Hälfte jener offiziell ausgewiesenen 8.000 Tonnen verfügen.
RUSSLANDS GOLDRESERVEN SIND UM DAS 6-FACHE GESTIEGEN
Auch die russische Zentralbank bereitet sich auf den Fall der USA und des Dollars vor. Ihre Goldreserven haben sich seit 2006 versechsfacht (6x).
MR. GOLD – JIM SINCLAIR SIEHT GOLD BEI 50.000 $
Eine Person weiß besser über Gold Bescheid als irgendeiner seiner Zeitgenossen – Mr. Gold, Jim Sinclair. Er hat ein halbes Jahrhundert lang akkurate Prognosen für den Goldmarkt gemacht. Laut seiner Prognosen wird das „emanzipierte Gold“, so nennt es Sinclair, bis 2025 einen Preis von 50.000 $ erreicht haben (siehe dazu den Cartoon von JSMineset.com). Ich sehe da Ähnlichkeiten zum Freigold, über das ich im Dezember 2018 schrieb. Freigold ist von offiziellen Geldsystemen freies, physisches Gold, das frei von allen anderen Ansprüchen und Forderungen frei gehandelt wird.
Jims Prognose kann falsch sein. Doch nur Narren würden gegen ihn wetten.
DAS FINANZSYSTEM WIRD NICHT MEHR LANGE STANDHALTEN
Seit zwei Jahrzehnten schreibe ich über Gold und erkläre, wie wichtig es ist, physisches Gold außerhalb des Bankensystems zu halten. Seither ist Gold in den großen Währungen um das 5- bis 7-fache gestiegen, in anderen Währungen noch viel stärker. Trotzdem steht das Weltfinanzsystem immer noch. Doch das wird sich wahrscheinlich bald ändern. Unsere technischen Indikatoren für Aktien und Gold weisen uns darauf hin, dass große Marktwenden unmittelbar anstehen.
In meinem vor zwei Wochen veröffentlichten Artikel wies ich darauf hin, dass das Dow/Gold-Verhältnis aktuell problematische Entwicklungen nahelegt. Die ab 2011 zu beobachtende Korrektur im Verhältnis ist höchstwahrscheinlich 2018 zu Ende gegangen. Im Chart unten zeige ich, dass der Quartals-MACD gerade abgetaucht ist. Hierbei handelt es sich um einen sehr wichtigen langfristigen Trendindikator, der derzeit nichts Gutes für die Welt verheißt.
VORBEREITET SEIN AUF ANSTEHENDE AKTIENVERLUSTE UND GOLDGEWINNE
Sobald der Aktienmarkt fällt, wird das Dow/Gold-Verhältnis mit Nachdruck sinken. Unsere proprietäre Zyklentheorie, auch MAMCYCLE genannt, prognostizierte schon 2018, dass der Dow im Januar 2020, höchstwahrscheinlich in der zweiten Woche, sein Top markieren würde. Das Top vom 17.Januar passt perfekt zu dieser Prognose. Also: Auf Grundlage von MAMCYCLE dürften nachfolgende Monatsschlusskurse nicht über diesem Januar-Monatshoch liegen. Stattdessen dürfte jetzt ein säkularer Bärenmarkt beginnen.
Die Abwärtswende im Dow wird zudem den Startpunkt eines rapiden Rückgangs im Dow/Gold-Verhältnis markieren, welcher sich in einer sehr starken Aufwärtsbewegung beim Gold äußern wird.
Investoren müssen sich auf einen unmittelbar anstehenden starken Verfall der Aktienkurse sowie einen starken Anstieg beim Gold einstellen.
Das MAMCYCLE-System hatte übrigens auch das Gold-Top von September 2011 vorhergesagt, welches ich in einem öffentlichen Artikel erwähnte – deutlich vor Erreichen des Tops im Frühling 2011.
Die 2020er werden also ein dramatisches Jahrzehnt, und das kann jederzeit beginnen. Das Finanzsystem wird nicht in seiner heutigen Form überleben und auch keine der derzeitigen Währungen. Aus diesem Grund werden wir auch „inflate and die“ erleben, sobald die Welt von einer depressionären Hyperinflation erfasst wird.
Die kommende Katastrophe wird sich in den Goldkursen niederschlagen; womöglich werden Jim Sinclairs 50.000 $ erreicht oder aber – in Hyperinflationsgeld bemessen – deutlich mehr.
Ich bitte Anleger dringend, physisches Gold zu halten. Denn:
Gold ist Geld, Gold ist Absicherung, und Gold ist finanzielles Überleben.
Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland
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