Die Aussage oben ist natürlich absolut zutreffend für ein Land, das seit über einem halben Jahrhundert Haushalts- und Handelsdefizite einfährt und insgesamt, einschließlich ungedeckter Verbindlichkeiten, mit hunderten Billionen Dollar verschuldet ist.
Die Aussage könnte von heute stammen, doch sie wurde schon im August 1971 getroffen, als die Chinesische Volkszeitung den Anfang des Endes des Geldsystems der kapitalistischen Welt ausrief.
Diese weitsichtige Aussage hat mit Sicherheit kassandrahafte Züge. Kassandra war die Prinzessin von Troja, die über die Gabe verfügte, Prophezeiungen zu machen. Doch niemand glaubte ihr. Die chinesische Regierung sah schon vor 48 Jahren, dass mit Nixons Entscheidung über die Aussetzung der Golddeckung des Dollars das Ende des Dollars und des westlichen Geldsystems markiert war. Doch ihren Prophezeiungen glaubte damals niemand. Aber jetzt bestätigen sie sich.
DIE CHINESEN SAGTEN DEN FALL DES DOLLARS VORHER
Mit einer Anstellung bei einer Schweizer Bank in Genf, zwei Jahre vor Nixons fataler Entscheidung, begann mein Berufsleben. Ich habe also Erfahrung mit jenem Fall des Dollars, den die Chinesen vorhersagten. 1970 bekam man für einen Dollar 4,30 Schweizer Franken. Heute bekommt man nur noch knapp einen Franken für einen US $. Das ist ein katastrophaler Einbruch der Weltreservewährung um 77 % in einem Zeitraum von fast 50 Jahren. Wie der Chart für das Wechselkursverhältnis Dollar:Schweizer Franken zeigt, befindet sich das Währungspaar seit 1987 in einer langen Konsolidierungsphase im Bereich der Tiefstände.
Die nächste Abwärtsbewegung des Dollars ist nicht mehr weit entfernt; das Ziel für die nächsten Jahre könnte irgendwo zwischen 0,40 und 0,00 Schweizer Franken liegen. Das bedeutet, dass es zu einem weiteren Verfall von 60 % bis 100 % kommen könnte, der den Dollar dann wertlos machen würde. Dies bestätigt Voltaires Aussage, dass „alle Währungen früher oder später zu ihrem intrinsischen Wert zurückkehren – Null!“ Wir wissen, dass diese Bewegung zum Nullpunkt – gemessen an Gold – buchstäblich garantiert ist. Vielleicht überraschender ist, dass dies auch gegenüber dem Schweizer Franken passieren könnte. Das Schweizer Bankensystem und die Schweizer Nationalbank haben ebenfalls ernsthafte Probleme, so dass es letztlich wahrscheinlich ist, dass auch der Schweizer Franken im Vergleich zu Gold fast den Nullpunkt erreichen wird. Gewinner des Rennens wird jedoch der Dollar sein.
CHINA PROGNOSTIZIERTE 1971 „DEN NIEDERGANG DES KAPITALISTISCHEN SYSTEMS“
Die Chinesische Volkszeitung (Renmin Ribao) ist die einflussreichste und tonangebende Tageszeitung Chinas. Seit 71 Jahren ist sie die offizielle Stimme der Zentralregierung der Volksrepublik China.
Als Nixon 1971 das Goldfenster schloss, erklärte die Zeitung: „Diese unpopulären Maßnahmen zeigen, wie ernst es um die Krise der US-Wirtschaft sowie den Verfall und Niedergang des gesamten kapitalistischen Systems steht.“
Jene Maßnahmen, so heißt es in der Zeitung weiter, „markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt“. „Auch Nixons neue Wirtschaftspolitik wird es nichts schaffen, die USA aus ihrer finanziellen wie ökonomischen Krise zu holen.“ Stattdessen prophezeit der Artikel eine weitere Verschärfung der Krise aufgrund der Maßnahmen.
1971 erklärte Nixon: „Die Zeit ist reif für eine neue Wirtschaftspolitik in den Vereinigten Staaten. Ihre Ziele sind Arbeitslosigkeit, Inflation und internationale Spekulation. Diese Ziele werden wir wie folgt angreifen […]. Die Zeit ist reif für entschiedene Maßnahmen – Maßnahmen, die den Teufelskreis schnell steigender Preise und Kosten durchbrechen werden.“
NIXONS FATALE ENTSCHEIDUNG
Die Chinesen verstanden schon 1971, dass Nixons Entscheidung desaströse Auswirkungen haben würde, entgegen den Darstellungen Nixons. Und heute sind wir in der Tat von galoppierender Inflation (Vermögenswertpreise eingerechnet), einbrechenden Währungen und explodierenden Schulden betroffen. Eben das, was Nixon, seinen Aussagen nach zu urteilen, verhindern wollte.
In seiner Rede sagte Nixon zudem Folgendes: „Wir müssen die Stellung des amerikanischen Dollars schützen als Pfeiler der monetären Stabilität auf der ganzen Welt. […] Ich bin fest entschlossen: Der amerikanische Dollar darf nie wieder zur Geisel internationaler Spekulanten werden.“
Dass seine Entscheidung die entgegengesetzte Wirkung haben würde, verstand er dabei kaum. Ohne Golddeckung befand sich der Dollar nicht den Händen von Spekulanten, sondern in den Händen der US-Regierung und der Federal Reserve. Und das ist auch der Grund dafür, warum der Dollar seit 1971 97 % seines Wertes gegenüber realem Geld, also Gold, verloren hat – und 57 % gegenüber der D-Mark/ Euro sowie 77 % gegenüber dem Schweizer Franken.
CHINESISCHE WEISHEIT VS WESTLICHER WAHNSINN
Die weisen Chinesen sagten all das schon vor 48 Jahren voraus. Im Westen ahnte damals praktisch niemand, dass Nixons katastrophale Entscheidung den Anfang vom Ende der Wirtschaften und Währungen der USA und des Westens markierte – und dass diese Entscheidung zuvor noch die „Mutter aller Bubbles“ entstehen lassen würde.
Der 1971 in der Chinesischen Volkszeitung veröffentlichte Artikel erkannte auch, welche Konsequenzen die US-Maßnahmen für den Rest der Welt haben sollten: „Die politischen Maßnahmen zielen darauf ab, die amerikanische Arbeiterschaft zu übervorteilen und die immer schlimmeren Auswirkungen der finanziellen, monetären wie ökonomischen Krise in den USA auf andere Länder zu verlagern.“
Natürlich passierte genau das. Die desaströse US-Geldpolitik verbreitete sich wie die Pest in den meisten anderen Ländern der Erde – einhergehend mit explodierenden Schulden, fallenden Währungen und massiver Inflation.
„Die Vereinigten Staaten zwingen andere Länder, das Primat des US-Dollars zu akzeptieren, und zur Aufrechterhaltung dieser privilegierten Position setzen sie Machtpolitik ein.“, so die Chinesische Volkszeitung von 1971.
Inzwischen wurde der reale Wert des Dollars durch die Aushöhlung der US-Goldreserve unterminiert, „verursacht durch die imperialistische US-Politik der Aggression und des Krieges.“
IST DAS US-GOLD WEG?
Eine Aussetzung der Konvertibilität „wird das Vertrauen in den Dollar letztlich in bislang ungekanntem Maße beschädigen, schließlich räumt die US-Regierung damit quasi öffentlich ein, vor den Augen der gesamten Welt, dass es keinerlei Garantie für den Wert des Dollars gibt.“
Da haben wir es: Chinas Fähigkeit zur Analyse der umgebenden Welt aber auch die politische Schwäche der USA und der westlichen Welt haben es ermöglicht, dass die Chinesen zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt (hinsichtlich der Kaufkraft-Parität sogar zur größten) werden konnten. Chinas BIP lag 1971 noch bei 100 Milliarden $, heute sind es mehr als 12 Billionen $ – und unter Berücksichtigung der Kaufkraft-Parität sogar 23 Billionen $.
Dieses rapide Wachstum brachte jedoch auch große Risiken mit sich. China befindet sich heute in einer prekären Situation, mit einem Anstieg der Gesamtverschuldung von 2 Billionen $ auf 40 Billionen $ seit 2000. Solange China einen ungeordneten Schuldenzusammenbruch und eine Revolution vermeiden kann, wird das Land wahrscheinlich in den nächsten Jahren zur Nummer eins der Weltwirtschaft werden, unter allen Gesichtspunkten. Allerdings werden die nächsten Jahre turbulente Jahre – für China, für die USA und für den Rest der Welt. Die gesamte Weltwirtschaft wird unter dem kommenden ökonomischen Abschwung oder Zusammenbruch zu leiden haben.
MÄRKTE
Meine Einschätzung der langfristigen Marktentwicklung für die kommenden Jahre ist seit sehr langer Zeit unverändert geblieben.
Wir werden einen stark fallenden Dollar, einbrechende Aktien- und Anleihemärkte und sehr viel höhere Gold- und Silbernotierungen sehen. Das wird nicht alles auf einmal geschehen. Bei den Anleihen könnte es durchaus auch zu einer vorübergehenden Pause des langfristigen Aufwärtstrends kommen, bevor es anschließend wieder steil nach oben geht.
Auf kurze Sicht sieht der Dollar schwach aus und wird in Kürze seinen kräftigen, langfristigen Abwärtstrend erneut aufnehmen. Es ist also an der Zeit, sich vom Dollar zu verabschieden, bevor dieser drastisch fällt und die USA Devisenkontrollen einführen.
Die US-Aktien stehen jetzt an einem entscheidenden Punkt. Die bei Weitem wahrscheinlichste Entwicklung ist ein Wiedereinsetzen des Abwärtstrends, der im Herbst 2018 begann – und zwar mit einem in Kürze anstehenden starken Kursverlust. Die viel weniger wahrscheinliche Alternative wäre eine finale Aufwallung mit neuen Hochs und anschließendem Einbruch. Die anderen Aktienmärkte werden diesem Muster folgen.
Gold und andere Edelmetalle befinden sich auf ihrem Weg zu neuen Hochs. Für Gold gibt es zwei verschiedene Routen. Die eine, sie wird von einigen Marktexperten bevorzugt, beinhaltet einen vom IWF und der Weltbank orchestrierten Neustart, der zu goldgedeckten SZR führt. Das würde auch bedeuten, dass der Goldhandel für begrenzte Zeit zum Erliegen kommt, was an einem Wochenende beginnen könnte. Wenn der Markt wieder öffnet, werden die Goldkurse neu bewertet auf viel höhere Niveaus angehoben worden sein – in US $ könnten das 5.000 $, 10.000 $ oder mehr sein.
Die Alternative: Marktnachfrage und Druck bringen den Goldpreis rapide auf neue Höchststände und weit darüber hinaus, in den kommenden Jahren. Dies wäre dann ein ungeordneter Neustart.
Da ich eher kein Vertrauen in den zuerst genannten offiziellen Neustart haben würde, weil dieser nur zum Schein wäre und keines der Probleme der Welt lösen würde, werden wir den zweiten Neustart auf jeden Fall erleben. An diesem Punkt wird der Papiergoldmarkt auf Null gehen und der physische Goldmarkt undenkbare Höhen erreichen.
Für beide Fälle gilt: Die letzte Chance, zu niedrigen Preisen an Gold zu kommen, ist jetzt! Gold wird höchstwahrscheinlich nicht auf eine größere Investorenzahl warten, um zu diesen Preisen zu gelangen. Also: Jetzt ist die Zeit, den Goldwagen zu besteigen, bevor es zu spät ist.
GOLD IST VERMÖGENSSCHUTZ – KEIN INVESTMENT ODER SPEKULATION
Doch vergessen Sie nicht, Gold erwirbt man zum Vermögensschutz und nicht für schnelle Gewinne. Folglich muss es in physischer Form sowie in sicheren Rechtsräumen und außerhalb des Finanzsystems gehalten werden. Persönlich halte ich Konfiszierungen diesmal für nicht sehr wahrscheinlich, viel wahrscheinlicher ist für mich die starke Besteuerung der Vermögensanlagen der Reichen. Wenn ein Land Gold konfiszieren würde – die USA haben es vor nicht allzu langer Zeit erst getan und könnten es erneut tun. Als Roosevelt 1933 das Gold von den US-Bürgern konfiszierte, wurde das von US-Bürgern im Ausland gehaltene Gold nicht konfisziert.
Wie ich vor Kurzem gezeigt hatte, ist Gold aktuell so billig wie 1970 oder 2000. Heute hat man also die einzigartige Chance, Gold zu Preisen zu erwerben, die wir höchstwahrscheinlich nie wieder sehen werden.
Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland
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