Kassandras enorme Frustration dürfte sehr verständlich sein. Sie hatte die Gabe, Ereignisse genau vorhersagen zu können, ihr Fluch war aber, dass niemand ihr glauben wollte. Einige von uns sind sich sicher, dass wir aktuell Zeugen des Endes einer der größten Blasen der Wirtschaftsgeschichte sind – mit verheerenden Folgen für die Welt. Doch wie Kassandra sind auch wir verflucht, denn mehr als 99,9 % der Weltbevölkerung glauben unseren Vorhersagen einfach nicht.

Doch dieses Mal gibt es folgendes Problem: Es wird nicht nur die größte Vermögenszerstörung der Geschichte stattfinden, auch die Gesellschaft wird enorme Probleme bekommen vor dem Hintergrund von Massenarbeitslosigkeit, keinen Renten, Zusammenbruch von Recht und Ordnung, sozialen Unruhen, Bürgerkrieg und geopolitischen Konflikten.

Natürlich würde auch ich lieber hoffen, diese Vorhersagen seien falsch und würden niemals eintreten.

Doch wie Winston Churchill sagte:

“DIE WAHRHEIT IST UNUMSTÖSSLICH,
BOSHEIT MAG SIE ANGREIFEN,
UNWISSENHEIT MAG SIE VERHÖHNEN,
DOCH LETZTLICH KOMMT SIE RAUS”

Das Problem dabei ist natürlich, dass man die Wahrheit häufig erst nach dem Ereignis kennen wird.

Ich hatte im Juni 2017 über Kassandra geschrieben und über sehr lange Zeit hinweg versucht, alle, die es hören wollten, zu warnen vor den Risiken und Ereignissen, die uns alle betreffen werden. Mit der Sorge um das Ausmaß der Probleme in der Welt stehen wir natürlich nicht allein. Praktisch jeder, der den Sendungen von KWN (KingWorldNews) folgt, hat ähnliche Ansichten, also sprechen wir an dieser Stelle vor geläutertem Publikum. Doch selbst vor Familie, Freunden, Geschäftsfreunden, etc. treffen wir immer wieder auf denselben Skeptizismus.

Das ist natürlich verständlich, schließlich stehen wir auch vor einem Ereignis, das nur einmal in mehreren Jahrzehnten oder aber hundert Jahren stattfindet. Das Ausmaß könnte diesmal sogar einem Multi-Jahrhundert-Zyklus entsprechen.

Wenn der säkulare Bullenmarkt zu Ende geht, werden wir alle Zeugen eines nie dagewesenen Marktverhaltens werden, wenn die Asset-Bubbles platzen. Anleger werden erleben, dass es keine Käufer gibt – egal zu welchem Preis:

Aktien – Keine Gebote
Anleihen – Keine Gebote
Derivative – Keine Gebote
Gold – Kein Angebot

EINBRUCH BEI AKTIEN

Das bedeutet Folgendes: Während der Abwärtsphase am Aktienmarkt werden die Aktienkurse einfach nur steil abstürzen, ohne irgendwelche Käufer am Markt. Computer-Trading-Programme, die 70 % – 80 % des Handels bestreiten, werden massive Verkaufsorder ausgeben, und der Kurs wird einfach nur in ein schwarzes Loch stürzen, weil es keine Gebote gibt. Die allgemeine Anlegerschaft wird natürlich in Panik verfallen und um jeden Preis verkaufen wollen. Das Problem: Es wird keinen Markt mehr geben, weil es keine Käufer mehr gibt. Auf diese Weise können Aktien aufgrund völligen Mangels an Liquidität und Käufern innerhalb weniger Tage um 50 % oder mehr fallen.

Wie man im Dow-Chart unten sehen kann, gibt es jetzt ein 4er-Top, einhergehend mit schwächerem Momentum oder negativer Divergenz mit jedem Top. Das ist extrem negativ und wird wahrscheinlich in den kommenden Wochen oder Monaten zu großen Kursverlusten führen. Der langfristige Bullenmarkt bei Aktien geht jetzt zu Ende, und darauf folgt der größte langfristige Bärenmarkt der Geschichte.

IMPLOSION BEI ANLEIHEN

Das gleiche wird am Markt für Anleihen passieren. Investoren werden aus Staats- und Unternehmensanleihen aussteigen wollen, die wahrscheinlich keine Zinsen einbringen und in vielen Fällen ausfallen werden. Ohne Käufer wird der Anleihemarkt zusammenbrechen und die Anleihezinsen ins Unendliche steigen. Zinssätze von 50 % mögen attraktiv klingen, sie sind aber bedeutungslos, wenn weder Zinsen noch das Kapital ausgezahlt werden. An den Kreditmärkten wird totale Panik Einzug halten, während 250 Billionen $ globale Verschuldung implodieren. Unterdessen werden Zentralbanken weltweit versuchen, zusätzliche dreistellige Billionen $-Beträge zu drucken. Ein vergeblicher Versuch, die Welt zu retten.

 

 

DAS ENDE DES MARKTES FÜR DERIVATE

Aber es wird der 1,5 Billiarden $ schwere Derivatemarkt sein, der die Finanzmärkte vollkommen zerstören wird. Es handelt sich hierbei um einen völlig irrealen Markt; er funktioniert nur während Bullenmärkten, wenn Liquidität vorhanden ist und die Gegenparteien ihre Rechnungen begleichen. Bei der kommenden Implosion der Anlagewerte wird es keine Liquidität geben und auch keine Käufer wertloser Derivate, deren Gegenparteien ausfallen. Rückblickend wird man diese unglaublich profitablen Aktivitäten der meisten großen Investmentbanken als Abzocke und Betrug einstufen – mit schweren Konsequenzen für Management, Aufsichtsbehörden und auch die Welt.

Natürlich werden die Zentralbanken in Panik verfallen und unbegrenzte Geldmengen schöpfen, die Zinssätze auf null oder negativ senken, den Markthandel für längere Zeit aussetzen und die Märkte auf jede erdenkliche Art manipulieren. Doch damit werden sie natürlich scheitern, weil sie vollkommen bankrott sind – nach der Emission unbegrenzter Mengen wertloser Anleihen, die sie nie und nimmer zurückzahlen können.

GOLD UND SILBER ZU KEINEM PREIS VERFÜGBAR

Wenn Panik den Markt erfasst und sich die einstige Aktienmarkteuphorie der Anleger in völlige Verängstigung verwandelt, werden einige Investoren schnell noch versuchen, Vermögenssicherungsanlagen zu kaufen. Ein Teil ihrer vielleicht noch verfügbaren Liquidität wird in Edelmetalle, Gold, Silber und Platin fließen. Das einzig umfangreich verfügbare Edelmetall ist Gold, und anfänglich wird es auch noch erhältlich sein, obschon zu viel, viel höheren Preisen als heute.

Anfangs wird es noch ein paar willige Verkäufer geben, und Gold wird auf ein Vielfaches des heutigen Preises steigen. Doch sobald der Papier-Goldmarkt zusammenbricht, wird Panik einsetzen und dann heißt es beim Gold „kein Angebot“.

 

 

„Kein Angebot“ bedeutet, dass kein Gold zu keinem Preis am Markt mehr angeboten wird, weil kein physisches Gold mehr verfügbar ist, das zum Verkauf steht. Letztlich wird vielleicht eine Preismarke erreicht, ab der der Verkauf kleinerer Mengen für einige Investoren vorbar ist; allerdings dürfte dieser Preis aus heutiger Sicht unvorstellbar hoch sein. Aufgrund von Inflation oder Hyperinflation wird wahrscheinlich kein Goldverkäufer Papiergeld als Bezahlung akzeptieren, sondern eher andere Vermögenswerte wie beispielsweise Immobilien, Grundstücke oder kommerzielle Assets wie Unternehmen.

GOLDKONFISZIERUNG

Einige glauben, dass Gold vom Staat konfisziert wird oder dass er den Goldhandel verbieten wird. Das ist auf jeden Fall möglich und man sollte vermeiden, Gold in bestimmten Ländern zu halten, wie z.B. in den USA und sogar in der EU. Das bedeutet, dass es nicht ratsam ist, Gold in diesen Regionen zu lagern oder Geschäfte über Edelmetallunternehmen abzuwickeln, deren Hauptsitze in der EU oder den USA liegen, auch wenn sich die betreffenden Lagereinrichtungen in anderen Ländern befinden.

Zudem ist es wichtig, nur mit Ländern Geschäfte zu machen, die über eine lange demokratische Tradition und Rechtsstaatlichkeit verfügen. Viele Off-Shore-Standorte (ganz gleich, ob sich dort die Lagereinrichtung oder der Firmensitz befindet) sollte man meiden. Wir hatten kürzlich einen Kunden, der sich einen kleinen Teil seiner Goldbestände aus der Schweiz nach Panama, wo dieser lebt, liefern lassen wollte. Als das Gold dort ankam, meinte der Zollbeamte, es gäbe neue Zollbestimmungen und der Kunde solle eine Gebühr von 30.000 $ für die transferierte Gesamtsumme von 150.000 $ zahlen. Hierbei handelte es sich um eine Strafe oder einen Zoll in Höhe von 20 % auf den Goldwert. Ob es sich dabei um Bestechungsgeld oder eine korrekte Zollgebühr handelte, wurde nie klar. Wir schafften es jedoch, das Gold wieder zurück in die Schweiz zu transportieren, ohne dass die Gebühr bezahlt wurde.

Aus meiner Sicht ist es höchst unwahrscheinlich, dass ein Land wie die Schweiz, die über eine traditionsreiche Goldindustrie verfügt und 70 % aller Goldbarren weltweit veredelt, Gold konfiszieren oder verbieten wird. Zudem macht Gold 29 % der Schweizer Exporte aus und das bedeutet auch, dass die Schweiz höchstwahrscheinlich nicht die Gans umbringen wird, die die goldenen Eier legt.

PENSIONSFONDS WERDEN GROSSE GOLDKÄUFER SEIN

Ein weiteres Argument, das ich höre, lautet, dass Staaten nicht es nicht zulassen werden, dass Individuen große Profite machen, wenn z.B. Gold auf ein Vielfaches des heutigen Preises steigt. Man muss sich allerdings vor Augen halten, dass in den nächsten Jahren auch Institutionen wie Pensionsfonds und Investmentfonds Gold kaufen werden – und zwar soviel sie davon bekommen können und egal zu welchem Preis, als Inflationsschutz. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Staaten dann die Goldanlagen von Pensionären und anderen Privatinvestoren konfiszieren werden.

Es gibt einen viel einfacheren Weg, um Privatinvestoren zu bestrafen, die vom kommenden Anstieg des Goldpreises profitieren, und das ist natürlich die Besteuerung. Die Vermögensanlagen der Reichen werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich heftig besteuert werden, und aus diesem Grund ist Steuerplanung genauso wichtig wie Anlageplanung.

Sollte Kassandra Recht behalten und die Märkte werden in den kommenden Jahren implodieren, so bleibt den Investoren immer noch ein sehr, sehr kurzer Zeitraum, um ihre Vermögen zu schützen.

Globale Aktien befinden sich jetzt allesamt in der Situation, dass sie jederzeit große Verluste oder einen Crash erleiden können. Auch Edelmetalle und Edelmetallaktien stehen derzeit kurz vor Schwelle zu einem massiven Bullenmarkt. Es ist wahrscheinlich, dass diese großen Marktbewegungen spätestens im Frühherbst 2019 einsetzen werden, und möglicherweise sogar eher.

GOLD IST KEIN INVESTMENT – ES IST VERSICHERUNG UND GELD

Wir dürfen nicht vergessen, dass Gold nicht in erster Linie ein Investment ist, auch wenn es effektiv betrachtet deutlich aufwerten wird. Gold ist aber Versicherung, Gold ist Geld, Gold ist Vermögensschutz und Gold ist der einzige Vermögenswert, der nicht von einer Drittpartei abhängig ist.

Leider kennt kaum jemand diese wichtigen Fakten und leider wird kaum jemand auf das vorbereitet sein, was sehr bald schon kommen wird.

Originalquelle: Matterhorn - GoldSwitzerland

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