Seit Jahresbeginn drehen sich die Wirtschaftsnachrichten um die neusten Inflationszahlen, die die Fed zum verspäteten und asynchronen Handeln gezwungen haben.

In der zweiten Jahreshälfte 2022 könnte sich der Fokus nun auf den globalen Abschwung richten, der durch die Inflation und die verzögerte Geldpolitik ausgelöst wurde, welche das Absinken der Wirtschaftstätigkeit lediglich verstärkt.

Das Erlahmen des internationalen Handels lässt sich am Rückgang der Frachttarife im Schiffsverkehr ablesen. Die Kosten für den Warentransport von China in die USA haben sich seit dem Hoch zu Jahresbeginn halbiert:

 

 

Dieser Abschwung beginnt einen ernsten Einfluss auf die Unternehmen zu haben, vor allem in Europa.

Nach dem Ende der Konjunkturmaßnahmen, die während der Gesundheitskrise von der britischen Regierung umgesetzt wurden, erreichen die Unternehmensinsolvenzen im Vereinigten Königreich nun fast das Niveau der Finanzkrise von 2008:

 

 

In Europa schwächt sich die Wirtschaft ab, obwohl die Inflation noch nicht wie in den USA zurückgegangen ist. Der alte Kontinent muss sich zudem mit der sich zuspitzenden Energiekrise auseinandersetzen, welche die Inflation weiter anheizt. Die Inflation gesellt sich damit zu einer sehr deutlichen konjunkturellen Abkühlung.

In den Niederlanden offenbart der diese Woche veröffentlichte Verbraucherpreisindex ein Wiederaufflammen der Inflation im Juli:

 

 

Die europäischen Unternehmen sehen sich nun mit dem Albtraum der Stagflation konfrontiert: steigende Energiekosten bei sinkender Geschäftstätigkeit.

Antiinflationäre Maßnahmen ermöglichen es Frankreich bislang die Schäden zu begrenzen, während die Rezession in Deutschland und Spanien offiziell begonnen hat:

 

 

In Deutschland wird ein Einbruch der Verkaufszahlen im Einzelhandel verzeichnet, wie ihn das Land seit den 1980-er Jahren nicht mehr erlebt hat:

 

 

Die Produktionstätigkeit begann in Europa in dieser Woche zu sinken. Aber der beste Indikator für die kommende Rezession bleibt noch immer der Preis der europäischen Staatsanleihen.

Der Kurs der Schweizer Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren war in den letzten Wochen stark rückläufig: Der Markt hat sich bereits entschieden und auf den brutalen Beginn einer Rezession in Europa bis zum Jahresende gewettet.

 

 

Wie wird der Goldkurs in Euro reagieren, falls es zu diesem brutalen Rezessionsbeginn kommt?

Die Widerstandslinie bei 1750 €, einem 2020 erreichten, früheren Hoch, wurde bereits beim Rückprall des Goldkurses letzte Woche berührt.

 

 

Wenn der Goldkurs diese Linie durchbrechen kann, wird er sich in Euro wahrscheinlich auf den Weg zu neuen Allzeithochs machen, vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Rezession in Europa.

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