Im vergangenen Jahr sank der Goldpreis in US-Dollar um 4,16 % während in Euro aufgrund der Abwertung der europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar letztlich ein Plus von 4,09 % verbucht wurde. Insbesondere im Vergleich zu Aktienanlagen entwickelte sich das Edelmetall damit eher enttäuschend. Sebastian Hell zufolge ist das eine logische und normale Erscheinung, da die Stimmung an den Märkten 2021 im Allgemeinen optimistisch war und die Anleger daher nur begrenztes Interesse am sicheren Hafen Gold zeigten.
Zudem wird die Inflation trotz hoher Raten von 5 % in Europa und 7 % in den USA aktuell noch nicht langfristig eingepreist. Die Zinsen langfristiger Anleihen seien sogar niedriger als vor der Pandemie, d. h. die Märkte glauben weiterhin, dass die Inflation nur temporärer Natur ist. Ob das stimmt, wird sich 2022 nun endgültig zeigen. Sollten die Inflationsraten wieder stark zurückgehen, erwartet Sebastian Hell kaum Aufwärtspotential für Gold. Stattdessen könnten die Banken mit ihren Prognosen eines stagnierenden oder sogar um bis zu 20 % fallenden Preises Recht behalten.
Falls die Inflationsraten jedoch erhöht bleiben, würde dies nach und nach auch langfristig von den Märkten eingepreist. In diesem Szenario könnte es für Gold deutlich nach oben gehen, verschiedene Experten sprechen gar von neuen Allzeithochs. Ein weiterer Katalysator für Kursgewinne bei dem Edelmetall könnte zudem eine größere Korrektur an den Aktienmärkten sein.
Hell weist auch darauf hin, dass Gold im Verhältnis zu vielen anderen Finanzwerten aktuell noch relativ günstig ist. Zudem gibt es bedeutende Akteure, die das Edelmetall weiter in großen Mengen kaufen: die Zentralbanken, die seiner Schätzung zufolge 2021 insgesamt mehr als 400 Tonnen zugekauft haben dürften.
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