Obwohl der Vorsitzende der Bundesbank Jens Weidmann 2019 für acht weitere Jahre im Amt bestätigt wurde, hat kürzlich seinen Rücktritt bekanntgegeben – offiziell aus persönlichen Gründen. Damit wird nach Marc Friedrichs Einschätzung in Zukunft ein Gegengewicht zur lockeren Geldpolitik im Euroraum fehlen.
Im Video gibt der Marktbeobachter einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Bundesbank, deren Fokus stets auf der Stabilisierung der deutschen Währung lag und die dafür sorgte, dass die D-Mark zu den stärksten Fiatwährungen zählte. Mittlerweile ist die Bundesbank jedoch der Europäischen Zentralbank unterstellt und hat ihre Souveränität verloren.
Friedrich äußert sich kritisch zur von der EZB seit Einführung des Euros umgesetzten Geldpolitik. Die Inflation betrug offiziellen Angaben zufolge seit dem Jahr 2001 etwa 28 % - nach Friedrichs eigenen Berechnungen lag die wahre Inflation jedoch eher bei 87,5 %. Im Vergleich zu Gold hat der Euro seit seiner Einführung sogar 91 % an Wert verloren. Allen, die ihre Ersparnisse auf dem Konto oder in einer Lebensversicherung parken, drohe daher eine schleichende Enteignung.
Als langfristigen Vermögensspeicher und Schutz der Kaufkraft empfiehlt Marc Friedrich Gold. „Gold ist Geld, alles andere ist nur ein Kredit“, so der Experte. Selbst die Notenbanken schwören weiter auf das gelbe Metall und die Bundesbank ist sogar der zweitgrößte Goldbesitzer weltweit: 3600 Tonnen des Edelmetalls lagern in ihren Tresoren.
Als Chef der Bundesbank zählte Jens Weidmann zu den wenigen „Falken“ innerhalb der Währungsunion: Er kritisierte Draghis „whatever it takes“, stellte sich gegen den Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB, warnte vor der immer weiter steigenden Geldmenge und trat für die Trennung von Geld- und Fiskalpolitik ein. Nach seinem Rücktritt wird diese Stimme in der europäischen Geldpolitik fehlen.
Marc Friedrich hält es für denkbar, dass Weidmann die Zeichen der Zeit erkannt hat und nun angesichts steigender Inflationsraten und explodierender Schuldenstände das „sinkende Schiff“ verlässt. Die Frage der Nachfolge ist noch nicht geklärt. Einige mögliche Kandidaten und Kandidatinnen stellt Friedrich in seinem Video vor.
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