Aktuell erleben wir ein 50-Jahres-Hoch der offiziellen Inflationsrate in Deutschland mit 7,9 %; in der gesamten Eurozone liegt die Inflation sogar bei 8,1 %. Der Finanzexperte Marc Friedrich zeigt auf, dass die Notenbanken, insbesondere die EZB, aber auch zahlreiche Ökonomen das Risiko lange Zeit falsch eingeschätzt haben. Auch Janet Yellen, die ehemalige Vorsitzende der Fed, musste zugeben, dass sie sich in Bezug auf die Inflation geirrt hatte.
Immerhin hat man die Zinsen in den USA mittlerweile zumindest auf 0,75 % erhöht und mit der monetären Straffung begonnen. Die Aktien- und Anleihemärkte reagierten darauf allerdings mit einem Crash, der Bondmarkt erlebt sogar seinen schlechtesten Start der Geschichte, genauer gesagt seit 1788! Schwer getroffen wurden zudem vor allem „Risk-on“-Assets wie Technologiewerte und Kryptowährungen.
Angesichts dieser ernüchternden Marktlage stellt sich unweigerlich die Frage, ob nun eine Rezession kommt. Marc Friedrich zufolge befinden wir uns bereits in einer Stagflation. „Die Rezession ist unvermeidbar“, befürchtet der Finanzexperte. Dies lasse sich vor allem im Euroraum auch schon an der Zinskurve ablesen. Anleger sollten sich also unbedingt auf ein Schrumpfen der Wirtschaft einstellen. Selbst die Präsidenten von Goldman Sachs und JP Morgan warnen mittlerweile vor weiteren Verwerfungen an den Märkten und einem regelrechten „Hurrikan“ für die Wirtschaft.
Wenn die Rezession kommt, wäre die US-Notenbank möglicherweise gezwungen, die Geldschleusen wieder zu öffnen und die Zinserhöhungen zu stoppen oder gar rückgängig zu machen, so Friedrich. Andernfalls würde sie eine Depression riskieren.
Kurzfristig folgt Marc Friedrich trotz der hohen Inflationsraten aktuell der Devise „Cash ist King“, weil er davon ausgeht, dass in einer Rezession zunächst alle Vermögenswerte abverkauft werden. Mittelfristig sei es jedoch wichtig, auf von der Natur limitierte Werte wie Gold, Silber und andere Rohstoffe zu setzen und eine Barreserve zu haben, um diese in Tranchen (nach)kaufen zu können.
Für dieses Jahr sieht er die Aktienmärkte und Bitcoin eher im Minus, Gold könnte sich dagegen mit einigen Prozent an Kursgewinnen angesichts aller Turbulenzen noch als das stabilste und beste Investment erweisen.
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