Lawrence Lepard ist ein erfahrener Investor und Fondsmanager, dessen Fokus seit der Finanzkrise von 2008 auf dem Edelmetallsektor liegt. Seiner Meinung nach ist Gold auch heute noch der Kern des Finanzsystems und unverzichtbar für jede Vermögensstrategie, insbesondere in Krisenzeiten.

Das Fiatgeldsystem nützt ihm zufolge vor allem denen, die nah an der „Quelle“ sind und früh Zugriff auf neu geschöpftes Geld bekommen. Die soziale Ungleichheit nimmt infolgedessen zu, die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich immer weiter, so wie wir das auch aktuell beobachten können. Ein gerechteres Geldsystem basierend auf echten Werten ist jedoch möglich und könnte Lepard zufolge sogar noch vor Ende dieses Jahrzehnts wieder eingeführt werden.

Der Marktveteran geht davon aus, dass Inflation künftig zu einem ernsten Problem wird und hält selbst eine Steigerung zur Hyperinflation für möglich. Im Zuge der anhaltenden Inflation könnten die Zentralbanken in den nächsten Jahren zwar durchaus versuchen, die Zinsen zu erhöhen, doch sie werden damit weit hinter der Inflationsrate zurückbleiben. Lepard rechnet infolgedessen mit einem Crash an den Anleihemärkten und noch umfassenderen Assetkäufen seitens der Notenbanken, die einen zu starken Anstieg der Zinsen vermeiden wollen. Die Bilanz der US-Notenbank Fed könnte sich seiner Meinung nach von aktuell rund 8 Billionen $ bis auf 100 Billionen $ erhöhen.

Am physischen Goldmarkt sieht Lepard seit Beginn der Coronakrise eine starke Zunahme der Nachfrage, wobei der Spotpreis aufgrund der Verkäufe von „Papiergold“ noch nicht aus seiner Range von 1700 – 1900 $ ausbrechen konnte. Wenn das Allzeithoch von 2050 $ vom letzten Sommer überschritten wird, sei der Weg jedoch frei für den nächsten Aufwärtstrend. Dieser würde den Goldpreis nach Einschätzung von Lepard wahrscheinlich bis auf 2750 $ heben.

Dies wäre jedoch erst der Anfang der Hausse. Wenn die Schwächen des Finanzsystems unübersehbar werden, werden dem Investor zufolge enorme Kapitalmengen in den sicheren Hafen Gold fließen.

Ein Zusammenbruch des aktuellen Fiatgeldsystems und eine Neuorientierung hin zu harten Währungen ist nach Ansicht von Lepard letztendlich unvermeidlich. Gold und Silber würden dann wieder die Basis des Geldsystems werden. Aus diesem Grund möchte der Investor auch kein konkretes Kursziel für dieses Jahrzehnt nennen, aber einen Goldpreis von 10.000 $ vor dem Reset des Währungssystems hält er durchaus für möglich.

Einen Kipppunkt werden wir seiner Einschätzung nach erleben, wenn den Menschen bewusstwird, dass das Geld, welches sie gerade verdient haben, in kurzer Zeit weniger Wert sein wird, und wenn sie es deswegen praktisch sofort in beständigere Werte wie Gold, Silber oder auch Bitcoin umwandeln. 

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