Kommt eine Depression? Sehen wir das Ende des US-Dollars als Weltreservewährung? Stirbt gar das Fiat-Geldsystem? Wie sieht der große makroökonomische Ausblick von Ronald Stoeferle aus? Ist nach Rezession schon Endstation? Kann eine Zinswende einen Boost für Gold darstellen? Und warum wird seiner Aussage nach Gold immer eine Rolle in neuen Währungsreformen spielen? All dies und noch mehr im neuen Interview von Marc Friedrich mit Ronald Stöferle, Fondsmanager und Autor der Studie „In Gold We Trust“.
Die Notenbanken haben den Inflationsdruck in der Vergangenheit unterschätzt und mussten daher im Frühling 2022 eine plötzliche Kehrtwende ihrer Geldpolitik starten. Aufgrund der hohen Verschuldung führt das nach Aussagen von Ronald Stöferle nun zu Verwerfungen an den Finanzmärkten.
Auch die Arbeitsmarktdaten werden sich seiner Einschätzung nach mit Verzögerung weiter verschlechtern, sodass die „weiche Landung“ der Wirtschaft nicht gelingen kann. Der Fondsmanager und Goldexperte rechnet daher mit einer Rezession, in deren Folge die US-Notenbank Fed schnell wieder umlenken und ihre Geldpolitik erneut lockern wird. Dies könnte dann zur eigentlichen Trendwende am Goldmarkt führen und den Kurs stark nach oben treiben.
Unter den Notenbanken erfreut sich Gold schon jetzt wachsender Beliebtheit. In den Schwellenländern kaufen die Zentralbanken derzeit massiv Gold, was nach Ansicht der Experten auch mit dem Trend zur Entdollarisierung in Zusammenhang steht. Viele Länder wollen ihr Dollar-Exposure senken und ihre Währungsreserven diversifizieren. Gold bietet sich da als alternativer Wert an, denn es ist sehr liquide, hat kein Gegenparteirisiko und wird weltweit akzeptiert, wie Ronald Stöferle hervorhebt.
Mit Blick auf langfristige Perspektiven wird seiner Einschätzung nach auch eine Währungsreform früher oder später kommen – und Gold habe bei solchen Umbrüchen immer eine Rolle gespielt. Stöferle rechnet folglich damit, dass das gelbe Metall in Zukunft wieder einen zentralen Platz im globalen Währungsgefüge einnimmt.
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