Seit drei Jahren sehen wir uns mit den größten Liquiditätsspritzen der Geschichte konfrontiert. Diese bleiben langfristig nicht ohne Folgen für Ihre Kaufkraft.
In diesem Beitrag werden wir Aspekte betrachten, die die langfristige Geldentwertung erklären und Lösungen aufzeigen, um sich dauerhaft davor zu schützen.
Warum gibt es die Liquiditätsspritzen und welche langfristigen Folgen haben sie?
Die führenden Politiker und Zentralbanker heben die positiven Effekte hervor, die die Liquiditätsspritzen kurzfristig auf die Wirtschaft haben. Die langfristigen Folgen kommen allerdings kaum je zur Sprache.
Wenn es zu einer Wirtschaftskrise kommt, können sich die Zentralbanken veranlasst sehen, die Wirtschaft durch Geldspritzen zu stützen, so wie das in den vergangenen Jahren bei der Subprime- und bei der Corona-Krise der Fall war. Während dieser beiden Krisen haben sich die Bilanzen der Zentralbanken mehr als verdoppelt.
Wir können zwei Formen der Geldpolitik unterscheiden:
- Akkommodierende Geldpolitik („dovish“): zielt durch lockernde geldpolitische Maßnahmen vorranging auf Wirtschaftswachstum ab (Zinssenkungen).
- Restriktive Geldpolitik („hawkish“): zielt durch straffende geldpolitische Maßnahmen auf die Garantie der Preisstabilität ab (Zinserhöhungen).
Um die durch die weltweite Covid-19-Pandemie ins Stocken geratene Wirtschaft wieder anzukurbeln, fiel die Wahl zuletzt auf akkommodierende Geldpolitik.
Das Ergebnis dieser Geldpolitik ist Folgendes: Die Zentralbanken haben den Wert ihrer Bilanzen verdoppelt, die Märkte mit Liquidität überschwemmt und dadurch eine der größten Spekulationsblasen der letzten 20 Jahre geschaffen.
Wir haben parabolische Rallys (deren Wertgewinne mittlerweile wieder komplett getilgt wurden) bei der Mehrheit der spekulativsten Finanzassets gesehen:
- Kryptowährungen
- Aktien nicht profitabler Unternehmen
- Aktien von neu an der Börse gelisteten Unternehmen
- Aktien von Unternehmen, die Bankrott gehen werden (z. B. die Gamestop-Aktie, die das Internet in Aufregung versetzte)
Die Party ist mittlerweile vorbei und die Zentralbanken nehmen nun die Umkehr der vor einigen Jahren umgesetzten Geldpolitik in Angriff.
In den Vereinigten Staaten ist die Inflation außer Kontrolle geraten und beginnt die wirtschaftlichen Perspektiven einzutrüben.
Die US-Notenbank Fed sah sich gezwungen, ihren Leitzins drastisch anzuheben, um die seit April 2021 unkontrollierbar gewordene Inflation zu bremsen, die die Geldstabilität gefährdet.
Wie dieser Tweet erklärt, hat der Teufelskreis begonnen und die Inkompetenz einiger Mitglieder dieser Institutionen trägt nicht zur Verbesserung der Lage bei:
▫️ Jusqu’à quand cela va-t-il durer ?
— Slimane Himora (@HimoraSlimane) April 16, 2023
🏦 Le cercle vicieux des banques centrales et de la dépréciation de la monnaie depuis la fin de l’étalon or sur le dollar.
- Économie faible, en ralentissement
↪ QE (augmentation de la monnaie en circulation - baisse des taux)
↪ Hausse… pic.twitter.com/opKgJLwDtO
Wie lange wird es so weitergehen? Der Teufelskreis der Geldentwertung, in dem sich die Zentralbanken seit dem Ende des Goldstandards für den Dollar befinden.
- Schwache Wirtschaft, sinkende Konjunktur
-> QE (Erhöhung der Umlaufgeldmenge, Zinssenkung)
-> Anstieg der Inflation (je mehr Geld in Umlauf ist, desto stärker verliert Ihr Geld an Wert)
-> Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation (was logischerweise zu einer Wirtschaftsabkühlung führt…)
-> „weiche Landung“, die oft in einer Rezession endet
-> unendlich wiederholen
Die Liquiditätsspritzen wirken sich stark auf die Inflation und folglich auf die langfristige Kaufkraft aus, wie die folgende Grafik illustriert:
Je größer die im Umlauf befindliche Geldmenge wird, desto deutlicher verliert das Geld an Wert.
Wenn sich die Umlaufgeldmenge rasch erhöht, führt das in den meisten Fällen logischerweise zum Anstieg der Inflationsrate.
Diese Zunahme der Inflation geht einher mit einem Rückgang der realen Kaufkraft. Anders gesagt kann man mit jeder neuen Geldeinheit weniger Güter oder Dienstleistungen kaufen als zuvor…
Stellen Sie sich also vor, dass Sie 100.000 € in bar auf einem Bankkonto haben.
Selbst wenn wir die aktuelle Bankenkrise außen vor lassen, kämen Sie nicht auf die Idee, dieses Geld jahrelang auf dem Konto liegenzulassen, wenn sein Wert Jahr für Jahr schwindet…
Historisch betrachtet hat sich die Geldentwertung seit dem Ende des Goldstandards während der Großen Depression der 1930er Jahre drastisch beschleunigt. Im alten System war der Wert einer Währung direkt an eine bestimmte Menge Gold gekoppelt.
Der Goldstandard machte den Regierungen die exzessive Geldschöpfung schwer, was mit Sicherheit zu seiner Abschaffung beigetragen hat. Der Wertverlust des Dollars hat sich anschließend beschleunigt.
Die Banalisierung der Liquiditätsspritzen für die Wirtschaft wird diese Geldentwertungsmaschinerie, die nun schon seit fast einem Jahrhundert in Betrieb ist, sicherlich nicht bremsen.
Diese Lösung ist rein kurzfristiger Natur und wird den Verfall lediglich aufschieben.
Wie können Sie sich vor der Geldentwertung schützen?
Als Marktteilnehmer müsste ich Ihnen normalerweise sagen, dass die Finanzmärkte eine Absicherung gegen die Geldentwertung ermöglichen.
Doch die Risikoprämie auf Aktien ist aktuell auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten und ein Engagement an den Aktienmärkten scheint zum heutigen Zeitpunkt wenig interessant.
Goldkurs in Dollar, inflationsbereinigt
Im Gegensatz zu den Fiatwährungen besitzt physisches Gold einen inneren Wert, der seit Jahrtausenden anerkannt ist (die ersten Goldmünzen wurden im Jahr 212 n. Chr. im Römischen Reich geprägt). Das Edelmetall hat seine Nützlichkeit im Laufe der Zeit immer wieder unter Beweis gestellt.
Gold bietet sich daher als hervorragender Schutz vor der Entwertung des Dollars und anderer Fiatwährungen an, wie wir anhand der Grafik mit dem inflationsbereinigten Goldpreis gut erkennen können.
Da die Goldmenge auf der Erde begrenzt ist, wird das gelbe Metall auch in Zukunft weiter stark an Wert gewinnen.
Seit der Einführung des Euro ist der #Goldpreis in Euro um 555 % gestiegen.@IGWTreport pic.twitter.com/N1M45N7fOK
— GoldBroker (Deutschland) (@Goldbroker_DE) June 2, 2023
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