Stöferle geht davon aus, dass uns die Inflation noch länger begleiten wird. Nach der monetären Inflation seit 2008 und der Inflation der Finanzwerte in den letzten Jahren ist nun auch bei den allgemeinen Verbraucherpreisen angelangt. Diese höhere Inflation und die negativen Realzinsen sind nach Einschätzung von Stöferle in Kombination mit finanzieller Repression zur Lösung des Schuldenproblems politisch gewollt.

Insbesondere in der Eurozone ist ihm zufolge daher nicht mit einer Straffung der Geldpolitik zu rechnen. Die Realzinsen werden in den nächsten Jahren demnach negativ bleiben und das Fundament für einen Anstieg des Goldpreises legen.

Der Marktbeobachter sieht in der Coronakrise zudem eine Art Kipppunkt: Fiskalische Aspekte und Regierungsentscheidungen beeinflussen die Märkte mittlerweile stärker als die Geldpolitik der Notenbanken. Da quantitative Lockerungen heute alltäglich geworden sind, stellen Konjunkturpakete und Stimulierungsmaßnahmen die neuen Werkzeuge im Kampf gegen die drohende Rezession dar.

Die Anleihemärkte senden bereits erste Signale, die auf einen erneuten Abschwung hindeuten. Sollte sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen, wäre dies wohl der Auftakt zu einer Phase der Stagflation, so der Experte.

Ein Rückgang der Energiepreise ist Stöferle zufolge ebenfalls nicht zu erwarten. Im Rohstoffsektor sieht er sogar den Beginn eines neuen Superzyklus. Eine Investition in diese Sachwertklasse ist seiner Ansicht nach zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin sinnvoll.

Mit Blick auf den Goldkurs appelliert der Experte an die Anleger, nicht „zu vermessen und zu gierig“ zu werden. Er weist darauf hin, dass in den letzten beiden Jahren hohe Kursgewinne verbucht wurden und Gold seine Funktion als Krisenschutz 2020 glänzend erfüllt hat. Gold habe nicht den Zweck, den Besitzer reich zu machen, sondern dessen Kaufkraft zu konservieren.

Dennoch ist die Stimmung am Goldmarkt aktuell gedrückt, was Stöferle in Kombination mit der technischen Ausgangslage jedoch für einen positiven Indikator hält: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir innerhalb der nächsten Monate auf neue Allzeithochs gehen“, sagt er.

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