Inflation? Finanzcrash? Wie kann man jetzt Geld anlegen? Diesen Fragen geht Torsten Wittmann im Interview mit Dr. Marc Faber, dem Herausgeber des Gloom, Boom & Doom Reports, nach.
Der Marktveteran ist bekannt für knackige und kritische Aussagen, mit denen er häufig sehr gut liegt. Zu seinen Abonnenten zählt u. a. der mächtigste Privatbanker der Welt, JPMorgan-Vorstand Jamie Dimon.
Marc Faber sieht die Märkte heute stark verzerrt durch staatliche Eingriffe und die Maßnahmen der Zentralbanken und rechnet auch weiterhin mit der Vorsetzung der lockeren Geldpolitik und damit der Zunahme der Geldmenge. Dies führt langfristig zu einem Kaufkraftverlust des Geldes, der sich bereits beobachten lässt: Faber zufolge übertreffen die Kostenerhöhungen schon heute die Lohnsteigerungen und bedrohen damit Ersparnisse und Vermögen.
Die entscheidende Frage sei dabei nicht, ob der Euro gegenüber dem Dollar verliert oder umgekehrt. Nach Einschätzung des erfahrenen Investors werden vielmehr alle Währungen gegenüber Sachwerten, insbesondere Edelmetallen, verlieren.
Im Aktienmarkt sieht der Experte trotz hoher Bewertungen in bestimmten Bereichen noch Chancen, warnt jedoch vor übertriebenen Erwartungen an die Performance.
Edelmetalle hält Faber bereits seit etwa 30 Jahren im Portfolio: Sie mögen zwar keine spektakulären Rallys wie beispielsweise Bitcoin liefern, stellen aber ein geeignetes Mittel dar, um langfristig zu sparen, die Kaufkraft zu erhalten und sich gleichzeitig gegen die Risiken des Finanzsystems abzusichern. Zudem beobachtet Faber aktuell nur eine geringe spekulative Nachfrage an den Gold- und Silbermärkten. Sollte diese in Zukunft zunehmen, ist mit deutlichen Kursgewinnen zu rechnen, wobei Silber stärker zulegen könnte als Gold, wie das auch in der Vergangenheit oft der Fall war.
Persönlich hält Faber einen Anteil von etwa 30% seines Gesamtvermögens in Edelmetallen.
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