Singapur hat seine offiziellen Goldbestände früher in diesem Jahr in einer weitgehend unbemerkten Operation um rund 20 % aufgestockt. Dies war die erste Erhöhung seit Jahrzehnten.
Die Käufe umfassten rund 26,3 Tonnen und fanden den Berichten zufolge, die die Monetary Authority of Singapore (MAS) zu den internationalen Reserven und zur Fremdwährungsliquidität des Landes veröffentlicht, von Mai bis Juni statt. Die Transaktion wurde allgemein bekannt, als sie vom Internationalen Währungsfonds in dessen monatlichem Update erwähnt wurde, aus dem hervorging, dass dies der erste Kauf in einer bis ins Jahr 2000 zurückreichenden Datenreihe war.
Laut den neusten IWF-Daten hat die Monetary Authority of #Singapore ihre #Goldreserven von Mai bis Juni 2021 um 26 Tonnen erhöht. Das ist ihr erster #Goldkauf seit mindestens 2000 und ein weiteres Beispiel für Käufe durch die #Zentralbank eines Industriestaates (neben Irland). pic.twitter.com/hcVqbec61n
— GoldBroker (Deutschland) (@Goldbroker_DE) December 3, 2021
„Die Änderung der Goldbestände ist das Ergebnis der kontinuierlichen und anhaltenden Bemühungen der MAS sicherzustellen, dass das Portfolio der offiziellen Devisenreserven in verschiedenen Wirtschafts- und Marktlagen gut diversifiziert und widerstandsfähig bleibt“, so ein Sprecher der MAS, die sowohl Zentralbank als auch Regulierungsbehörde der Finanzmärkte ist. „Im Verhältnis zum Gesamtumfang des Portfolios der offiziellen Devisenreserven stellt die Änderung einen maßvollen Schritt dar.“
Die Zentralbank machte keine Angaben zum Kaufpreis des Goldes, aber zum aktuellen Kurs entsprechen die Käufe einem Wert von etwa 1,5 Mrd. USD. Aus den Daten der MAS geht hervor, dass sich ihre gesamten Goldreserven auf etwa 154 Tonnen belaufen.
Die Notenbank Singapurs zog es möglicherweise vor, keine Aufmerksamkeit auf den Goldanteil ihrer internationalen Reserven zu lenken, da die Währungsmärkte den Zukauf als Stärkung der Devisenreserven des Landes interpretieren könnten, was den Wechselkurs unter Aufwärtsdruck setzen würde, erklärte der Edelmetallanalyst Ronan Manly.
Nachdem sie im letzten Jahr am Goldmarkt weniger aktiv waren, hat das Interesse der Zentralbanken an dem gelben Metall wieder zugenommen. Wie FXStreet in einem Bericht vom 11. November erklärt, ist dies zum Teil dem globalen Inflationsdruck sowie den Spannungen an den Energiemärkten geschuldet. Gold wird als langfristige Absicherung gegen Inflationsrisiken betrachtet.
In den vergangenen Monaten haben u. a. die Notenbanken Serbiens, Ungarns, Thailands, Frankreichs, Deutschlands und Brasiliens ihre Goldbestände aufgestockt. Russland, das Goldreserven in Höhe von mehr als 20 Prozent seiner Devisenreserven aufgebaut hat, rangiert hinsichtlich des Gesamtumfangs seiner Bestände nun weltweit auf Platz 5, fügte der Bericht hinzu.
Die umfangreichen Goldkäufe der Zentralbanken deuten eine zunehmende Abwendung vom US-Dollar als beliebtester globaler Reservewährung an, und reflektieren die Verschiebung der globalen Wirtschaftsdynamiken, so FXStreet.
Originalquelle: The Straits Times
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