Argor-Heraeus zählt zu den größten Scheideanstalten für Edelmetalle weltweit.
Das Unternehmen wurde 1951 in Chiasso unter dem Namen Argor gegründet, welcher eine Kombination der Wörter „Argent“ (Silber) und „Or“ (Gold) ist. 1973 befand es sich zu 100% im Besitz der Union Bank of Switzerland (die später zur UBS wurde).
1988 zog die Scheideanstalt in die Gemeinde Mendrisio um und 1999 wurde sie von Heraeus aus Hanau in Deutschland gekauft. Anschließend befand sich Argor zu gleichen Teilen im Besitz der Heraeus Holdings GmbH, der Commerzbank International SA, der Münze Österreich und dem Unternehmensmanagement, die jeweils ein Viertel der Anteile hielten.
Im April 2017 zahlte Heraeus die anderen drei Gesellschafter aus und erwarb 100% aller Unternehmensanteile. Der Verkaufspreis wurde nicht veröffentlicht, aber der Wert der Transaktion wurde in Berichten auf „mehrere hundert Millionen Euro“ geschätzt.
Argor-Heraeus besitzt keine eigene Mine, sondern bezieht die Rohstoffe von Subunternehmern. Man konzentriert sich ausschließlich auf die Barrenproduktion: Die Schmelzanlagen von Argor-Heraeus verarbeiten mehr als 400 Tonnen Gold jährlich.
Neben Gold werden in der Scheideanstalt auch andere Edelmetalle wie Silber, Palladium und Platin veredelt. Mit einer Feinheit von 999,99% übertreffen sowohl die Gold- als auch die Silberbarren des Unternehmens den international üblichen Standard von .995.
Die Produktpalette von Argor-Heraeus umfasst Barren in 13 verschiedenen Größen zwischen 1 Gramm und 1 Kilogramm in allen Edelmetallen.
Auf Kundenwunsch produziert das Unternehmen auch Gedenkmünzen und Medaillen in Gold. Zudem führt Argor spezielle Bestellungen wie goldene Telefone oder andere Gegenstände aus Edelmetallen aus.
Argor-Heraeus unterzieht alle Rohmetalle und deren Originaldokumentation einer strengen Kontrolle. 2006 kam der Verdacht auf, dass das Unternehmen das UN-Embargo gegen Gold aus der Republik Kongo verletzt hatte, doch diese Vermutungen stellten sich letztlich als unbegründet heraus.
Argor-Heraeus steht auf der Liste der von der London Bullion Market Association zertifizierten Hersteller und erfüllt damit höchste Qualitätsstandards. Die Goldbarren des Unternehmens können ohne Einschränkung gehandelt werden.
Zudem ist Argor-Heraeus als Zulieferer an den meisten Handelsplätzen für physisches Gold involviert, wie beispielsweise an der LME (London), TOCOM (Tokio), COMEX/NYMEX (New York) und DMMC (Dubai).
Das Unternehmen bemüht sich regelmäßig um neue Zertifizierungen wie z. B. die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 und die OHSAS 1800 zum Arbeitsschutzmanagement, die es im Dezember 2014 erhielt.
Das ökologische Engagement von Argor-Heraeus umfasst u.a. nachhaltige Entwicklungsprogramme und die Reduktion der CO2-Emissionen.