Seit Jahren übersteigt die Nachfrage nach physischem Silber das Angebot. Nun gibt was Warnungen vor einer Silber-Knappheit in der Solarbranche.

Silber ist knapp

Silber ist eine knappe Ressource. Und seit Jahren argumentieren Kritiker, der Silberpreis müsste angesichts des notorischen Nachfragedefizits bereits viel höher notieren. Derzeit kostet die Feinunze Silber rund 23,50 US-Dollar beziehungsweise 21,90 Euro. Dabei gibt es laut den Zahlen des Silver Institute seit Jahren ein zunehmendes Angebotsdefizit. Gemäß den vorläufigen Zahlen für das Jahr 2022 belief sich dies zuletzt auf 71,5 Millionen Unzen. Das entspricht rund 2.220 Tonnen.

Gegenüber Vorjahr wäre dies eine Verschärfung des Defizits um 38 Prozent. Nimmt man die in Exchange Traded Products gebundenen Bestände hinzu, dann kommt man für 2022 sogar auf eine rechnerische Unterversorgung von 96,5 Millionen Unzen (3.000 Tonnen).

 

Die Silber-Nachfrage überstieg in den vergangenen Jahren regelmäßig das Angebot. Eine regelrechte Silberpreis-Explosion ist dennoch ausgeblieben. Wie bei Gold und anderen Rohstoffen wird der Preis vor allem über Terminmarktgeschäfte bestimmt (Quelle: The Silver Institute / Metal Focus).

Anlagesilber und Industrie-Silber

Die U.S. Mint und viele Silberanleger wissen bereits ein Lied davon zu singen. Denn aufgrund fehlender Vorprodukte, kann die amerikanische Prägenanstalt die Nachfrage nach Eagle-Silbermünzen regelmäßig nicht mehr voll bedienen. Und nun warnen Wissenschaftler der Universität von New South Wales in Sydney vor einer Silber-Knappheit in der Solar-Branche. In einer Studie heißt es, die derzeitige Verringerung der Silberverwendung in der Solarindustrie reiche nicht aus, um den Risiken einer Unterversorgung der Photovoltaik-Industrie zu begegnen. Es sei erforderlich, mehr Geld in silber-reduzierte Technologien zu stecken.

Nach wie vor ist Silber ein wichtiger elektrischer Leiter, um Strom aus Solarzellen zu gewinnen. Jede produzierte Zelle benötige zwar nur einige Milligramm des Edelmetalls. Mit der stark gestiegenen Nachfrage im Zuge des weltweiten Drangs zu Co2-reduzierter Energieversorgung summierten sich diese Mengen.

Silbervorkommen

Pro Jahr werden derzeit rund 24.000 Tonnen Silber pro Jahr gefördert, das Meiste in Mexiko und China. Laut den Berechnungen des U.S. Geological Survey (USGS) gibt es noch bekannte Silber-Reserven auf der Erde im Umfang von 530.000 Tonnen. Damit hätte Silber bei gleichbleibender Produktion noch eine geologische Reichweite von rund 25 Jahren.

Silbernachfrage

Der Anteil des industriellen Bedarfs an der gesamten Silber-Nachfrage betrug 2022 rund 65 Prozent. Den Laut Silver Institute umfasset die Gesamtnachfrage im vergangenen Jahr 539,6 Millionen Unzen (16.780 Tonnen), wobei 353,3 Millionen Unzen (10.987 Tonnen) von der Industrie benötigt wurden.

Silberpreis

Eine regelrechte Silberpreis-Explosion ist trotz des regelmäßigen Angebotsdefizits bislang ausgeblieben. Wie bei Gold und anderen Rohstoffen wird der Preis vor allem über Terminmarktgeschäfte bestimmt. Und den Silbermarkt dominieren einige wenige US-Banken – insbesondere JP Morgan Chase & Co. Denn der Bankenkrise übernahm in der Finanzkrise von 2008/2009 den ehemals größten Silberhändler: Bear Stearns.

Originalquelle: Goldreporter

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