Da die Regierungen zum Erreichen ihrer Klimaziele den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben, wird dank der steigenden Nachfrage nach Solarmodulen die Silbernachfrage in diesem Jahr ein Rekordniveau erreichen, so ein am Mittwoch veröffentlichter Branchenbericht. Dies schaffe die Voraussetzungen für jahrelange Angebotsdefizite.

Die Gold- und Silbernachfrage soll sich in diesem Jahr auf 1,1 Milliarden Unzen erhöhen, ein Plus von 5 % gegenüber 2021, so die Analysten von Metals Focus in einem Bericht im Auftrag des Silver Institute.

Das ist der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe von Metals Focus im Jahr 2010.

Diese dynamische Nachfrage wird nach Angaben von Metals Focus in diesem Jahr für ein Defizit von 71,5 Millionen Unzen am Silbermarkt sorgen, nachdem bereits 2021 eine Fehlmenge von 51,8 Millionen Unzen verzeichnet wurde.

„Wir glauben, dass dies der Beginn eines strukturellen Wandels im Markt ist, und dass uns die Defizite noch auf längere Zeit begleiten werden“, kommentierte dies Philip Newman, Direktor von Metals Focus.

Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und die Möglichkeit einer globalen Rezession stellen Risiken für die industrielle Nachfrage dar, die in etwa die Hälfte des globalen Silberbedarfs ausmacht.

Der wachsende Bedarf nach dem weißen Metall baut auf einer Nachfrageerholung nach dem Rückgang in der ersten Phase der Covid-19-Pandemie auf. Nach Angaben des Berichts haben sich erstmals seit 1997 alle Kernfaktoren der Nachfrage gleichzeitig erhöht.

Die Verkaufszahlen für Silbermünzen und -barren stiegen im letzten Jahr um 36 % auf 278,7 Millionen Unzen, den höchsten Wert seit 2015, nachdem verschiedene Beiträge im Reddit-Forum WallStreetBets einen regelrechten Run ausgelöst hatten.

Die dadurch verursachte Rally des Silberpreises war kurzlebig, aber die Lage im Einzelhandel bleibt angespannt. Anleger kaufen das Edelmetall weiterhin als Wertspeicher und Absicherung gegen Inflation und geopolitische Unsicherheit.

2021 erhöhte sich die Silbernachfrage in der Schmuckherstellung um 21 % auf 181,4 Millionen Unzen, blieb jedoch hinter dem vor der Pandemie verzeichneten Niveau zurück, da höhere Preise zu geringeren physischen Käufen in Indien führten, einem der größten Absatzmärkte für das Edelmetall.

Dem Bericht zufolge wird für 2022 ein durchschnittlicher Silberpreis von 23,90 $ je Unze erwartet, rund 5 % unter dem Silberkurs von etwa 25 $ je Unze am Mittwoch.

 

Originalquelle: Nasdaq

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